Toshiba zeigt SED-TV auf der IFA: Besser als LCD und Plasma?

03.09.2005 (ks)

Hinter verschlossenen Türen erlaubt Toshiba auf der IFA einen ersten Blick auf einen „Surface-Conduction-Electron-Emitter-Display"-Prototypen. Die gemeinsam mit Canon entwickelte "SED"-Technologie arbeitet nach dem Prinzip des klassischen Röhrenfernsehers und überträgt dieses auf einen Flachbildschirm. Anstelle einer großen Röhre mit einem Elektronenstrahl kommen bei SED viele einzelne Elektronen-Emitter in Pixelgröße zum Einsatz, die eine Phosphor-Schicht zum Leuchten bringen. Solange an einem Bildpunkt kein Elektronen-Strahl auf das Phosphor trifft, bleibt der Bildschirm an dieser Stelle absolut schwarz und ermöglicht auf diesem Wege deutlich höhere Kontraste als ein LCD- oder Plasma-TV. Toshiba spricht derzeit von Kontrast-Werten von 8500:1, die langfristig noch besser werden könnten. 

Im Direktvergleich mit einem LCD-TV und einem Plasma-Fernseher bot der SED-Prototyp in jeder Disziplin deutlich sichtbare Vorteile. Neben dem höheren Schwarzwert und Kontrast zeigte der SED-TV keine Störeffekte wie Nachziehen und zeigte zugleich natürlichere Farben und mehr Detail. Gerade gegenüber einem LCD-TV erscheinen die Unterschiede wie Tag und Nacht. Aber auch gegenüber einem Vergleichs-Plasma war das SED-Gerät sichtbar im Vorteil. Hier zeigten sich die Unterschiede aber nicht ganz so deutlich, zumal berücksichtig werden muss, dass der Vorführraum nahezu abgedunkelt war, während heutige Plasmas unter realistischen Wohnraumbedingungen mit leichtem Restlicht ebenfalls bereits sehr gute Schwarzwerte erreichen und sich dort der höhere Kontrast nicht ganz so deutlich bemerkbar machen dürfte.

Die Markteinführung der ersten SED-TVs ist in Japan mit einer Produktionskapazität von 3000 Stück für das erste Halbjahr 2006 geplant. Voraussichtlich im Januar 2007 soll die Massenproduktion in einer zweiten Fabrik beginnen. Das erste Gerät wird voraussichtlich ein 50 Zoll-Modell werden und voraussichtlich mehr as 10.000 USD kosten.

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