Studie: DVD-Käufer setzen auf sinkende Preise

01.06.2005 (ks) Quelle: Pressemitteilung Screen Digest/Goldmedia

Eine von Screen Digest/Goldmedia veröffentlichte Studie zum Kaufverhalten bei DVDs zeigt, dass die Entwicklung des DVD-Marktes in starkem Maße von der Preispolitik beeinflusst wird. Die Untersuchungsergebnisse basieren auf Konsumentenbefragungen in den weltweit führenden DVD-Märkten Großbritannien, Frankreich und Deutschland.

Seit Markteinführung der DVD in Europa im Jahre 1998 sind die DVD-Preise europaweit stark gefallen. Der durchschnittliche Preis einer DVD betrug in Westeuropa im Jahre 2004 16,34 Euro. Gegenüber 1998 bedeutet dies einen Rückgang um 39 Prozent. Einen der
wesentlichsten Gründe für diese Entwicklung sehen die Studienautoren in der Preispolitik bei Neuerscheinungen. Immer schneller werden die DVDs nach ihrer Neuveröffentlichung günstiger angeboten.

Die DVD-Konsumenten empfinden die DVD im allgemeinen als preiswert. Dennoch warten sie oft mit dem Kauf ihrer gewünschten DVD, bis sie billiger zu haben ist. Das gilt für 57 Prozent der DVD-Käufer in Großbritannien, für 62 Prozent in Frankreich und 49 Prozent in
Deutschland. Der rasche Preisrückgang ermuntert die Konsumenten geradezu, den Kauf solange hinauszuzögern, bis die Preise gefallen sind.

Die Strategie der Händler und DVD-Produzenten, Preisnachlässe auf Katalogware zu gewähren, hat den Preisrückgang der DVD ganz wesentlich befördert. Die Konsumenten kaufen insgesamt mehr DVDs, je niedriger die Preise sind. Dadurch steigen zwar die absoluten
Verkaufszahlen, nicht aber die Umsätze. Die Vielfalt billiger Katalogtitel geht zu Lasten der Nachfrage nach Neuerscheinungen und hochpreisigen DVDs.

Ungeachtet des preissensitiven Verhaltens der Käufer, kommt die Studie allerdings zu dem Ergebnis, dass der Preis nicht zwangsläufig das Kaufkriterium schlechthin ist. Auf die Frage, warum man eine DVD nicht gekauft hat, die man eigentlich kaufen wollte, antworten nur wenige, es habe am Preis gelegen. Das war laut Screen Digest nur für sieben Prozent der Briten, für elf Prozent der Deutschen und für 17 Prozent der Franzosen der Grund. 

Aufgrund dieser Zahlen kommen die Analysten von Screen Digest/Goldmedia zu einem Ergebnis, welches DVD-Käufern gar nicht gefallen dürfte und den DVD-Anbietern eine Abkehr von der Niedrigpreispolitik anrät:

Wenn Kunden eine DVD wirklich wollen, dann lassen sie sich von Promotionaktivitäten und Preissenkungen nur wenig beeinflussen. Der Markt verschenkt durch allzu schnelle Preisnachlässe erhebliche Potenziale. Fallen die Preise in gleicher Weise auch weiterhin, so würden DVD-Handel und -Vertrieb laut Screen Digest/Goldmedia-Analysen innerhalb der nächsten fünf Jahre in Europa auf Umsätze in Höhe von sieben Milliarden Euro „verzichten“. Helen Davis Jayalath, Screen-Digest-Analystin, fasst die Ergebnisse zusammen: „Der DVD-Markt ist nach wie vor ein Wachstumsmarkt und einer, für den die Konsumenten ihr Geld auch gern ausgeben. Die vorliegenden Untersuchungen aber zeigen, dass bei weiterhin fallenden Preisen das Branchenhoch schneller erreicht sein könnte als erwartet.“

Nächste Meldung