ZDF: HDTV frühestens ab 2008-2010 

28.11.2004 (ks)

Während man sich beim Pay-TV-Sender Premiere bereits auf die Ausstrahlung von Programmen in HDTV für den November 2005 vorbereitet, ist bei den deutschen Öffentlich-Rechtlichen TV-Sendern HDTV derzeit noch kein richtiges Thema. Andreas Berecky, Programmdirektor des ZDF, rechnet erst zwischen 2008-2010 mit HDTV-Übertragungen beim Zweiten Deutschen Fernsehen. In einem Beitrag für die Publikation "TVZukunft" der "Deutschen TV-Plattform" legt Berecky den mittelfristigen Schwerpunkt beim ZDF zunächst auf eine Optimierung der bisherigen PAL-Übertragungen. Im Klartext soll dies bedeuten, dass das ZDF bei der Digitalübertragung via Satellit erst einmal höhere Datenraten für die einzelnen Programme nutzen möchte, bevor mit HDTV experimentiert wird. Gleichzeitig soll auch der Programmanteil im 16:9-Format erhöht werden. 

Eine Perspektive für HDTV wird in erster Linie bei der Satellitenübertragung gesehen. Laut Berecky sind allerdings noch einige Probleme zu lösen. Erforderlich seien zunächst einmal Empfangsgeräte für MPEG4/H.264 und die Einführung von DVB-S2 bei der Satellitenübertragung. Beide Verfahren ermöglichen eine weitaus effizientere Ausnutzung der Satellitentransponder als es mit den heutigen MPEG2-Übertragungen möglich ist, die z.B. "Euro1080/HD1" schon durchführt. Das europäische HDTV wird aber nicht zwangsläufig identisch mit dem in den USA und Japan etablierten 1080i-Standard mit 1920 x 1080 Pixeln sein. Derzeit wird unter den in der "European Broadcasting Union" (EBU) zusammengeschlossenen europäischen Rundfunkanstalten debattiert, ob nicht auch 720p mit 50 Hz ausreichen würde. Das ZDF steht hierbei auf der Seite der Befürworter. Bereczky sieht in 720p/50 "einen optimalen Kompromiss, sowohl aus technischer, als auch aus wirtschaftlicher Sicht für Fernsehproduktion und Ausstrahlung".