Onkyo: Modular aufgebauter TX-NR1000E kommt im Sommer nach Deutschland

01.03.2004 (cr)

Er stand als Prototyp bereits auf der IFA, die US-Version wurde auf der CES Anfang Januar präsentiert. Voraussichtlich ab Sommer 2004 kommt das modular aufgebaute Net-Tune Spitzenmodell TX-NR1000 nach Deutschland, hier firmiert das THX Ultra 2-Gerät unter der Bezeichnung TX-NR1000E. Es gibt zum momentanen Zeitpunkt allerdings noch keine offizielle Preisangabe (US-Preis: rund 4.000,-- US-$), dafür erläutern wir nochmals die Features des Highend-Boliden:

Sehr gut gelöst hat Onkyo beim neuen Modell die Upgrade-Problematik. Genauso wie von sündhaft teuren Komponenten von hochklassigen Kleinserienherstellern und vom eigenen PC zuhause bereits bekannt, ist der AV-Receiver modular aufgebaut und bietet für das Audio- und Videoprocessing Einschubkarten. Genauso, wie beim eigenen PC eine neue Soundkarte in den dafür vorgesehenen Slot eingeführt werden kann, ist es auch möglich, den Onkyo mit neuen Modulen für neue bzw. erweiterte Funktionen auszustatten. Somit wird das gesamte Gerät eine weit größere "Mindesthaltbarkeit" haben als bislang, denn anstatt des Tauschens des gesamten AV-Receivers muss einfach nur eine Karte ersetzt werden. Zwar gab es schon von anderen Herstellern upgradefähige Geräte (z.B. Denon bot für den AVC-A1SE ein Upgrade an), das Upgraden war jedoch mit einem ungleich höheren Installationsaufwand verbunden. Aufgrund dieser Tatsache ließ man es auch bei einem Upgrade bewenden und bietet z.B. für den bereits upgegradeten AVC-A1SE kein weiteres Dolby Pro Logic IIx- und HDCD-Upgrade an, wie es für den AVC-A1SR in Deutschland offeriert wird. Onkyo geht hier also einen Schritt weiter und möchte eine lange Lebensdauer für das Gesamtgerät erreichen. Bereits für den Herbst 2004 hat Onkyo USA die ersten neuen Module angekündigt, es soll sich um neue Radio-Technologie und um Video-Interface-Sektionen handeln. Im gleichen Atemzug verspricht Onkyo, weitere Upgrade-Module für den neuen Topreceiver zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Wann weitere Module in Deutschland erscheinen und welche Module geplant sind, ist derzeit noch nicht bekannt.

Doch nicht nur die erweiterte Upgradefähigkeit macht den TX-NR1000 sehr interessant, auch das Featureangebot überzeugt. So bringt der THX Ultra 2-zertifizierte Net Tune-Receiver alle Möglichkeiten mit, um auf digitalem Wege Audio- und Videodaten zu empfangen. So sind ein paar i.link-Anschlüsse für die SACD-/DVD Audio-Datenübertragung ebenso vorhanden wie ein doppeltes High Definition Multimedia Interface (HDMI) für die digitale Audio- und Videodatenübertragung. Besonders stellt Onkyo die Abwärtskompatibilität zu Digital Visual Interface (DVI) heraus. Für diejenigen Anwender, die sich lieber auf hinlänglich bekannte analoge und digitale Anschlussformen verlassen stellt der TX-NR1000 ein reichhaltiges Angebot an Terminals zur Verfügung: Optische und koaxiale Digitalanschlüsse sind ebenso vorhanden wie YUV-, S-Video- und Composite-Terminals. Auch einen Videonormwandler bringt der Receiver mit, Composite und S-Video kann damit in Komponenten (YUV) - Signale umgewandelt werden. Wer ungern seine Plattensammlung und seinen hochwertigen Plattenspieler im Internet versteigern möchte, wird sich freuen: Denn auch ein Phono-Eingang findet sich auf der Rückseite des TX-NR1000.

An Ausgangsleistung stellt das neue Modell 150 Watt pro Kanal (integriert ist eine 7-Kanal-Endstufe) zur Verfügung (an 8-Ohm-Lautsprechern).  Die Endstufen nutzen Onkyos WRAT (Wide Range Amplifier Technology), um eine Bandweite von 5 Hz bis 100 kHz anzubieten. Dieses Spektrum ist nötig, um den heutigen Audioformaten mit großem Frequenzumfang (wie z.B. DVD Audio) gerecht zu werden. Mit Dolby Pro Logic IIx ist der TX-NR1000 ebenfalls ausgestattet. Für alle Kanäle stehen selbstverständlich 192 kHz/24-Bit D/A-Wandler zur Verfügung. Onkyo verspricht, bei allen Baugruppen auf eine herausragende Qualität geachtet zu haben. 

Mittels eines Ethernet-Anschlusses nimmt der Onkyo Verbindung zu einem Computernetztwerk (TCP/IP) auf. Das Gerät nutzt Onkyos Net Tune-Technologie, um Zugang zu MP3 und WMA-Musikstücken zu bekommen, die auf einem Netzwerk-PC gespeichert sind. Auch ist es möglich, den Inhalt von Internet-Radiosendern abzuspielen über eine netzwerkbasierte Verbindung. Bis zu 11 andere Net-Tune-AV-Receiver können gleichzeitig am selben Netzwerk betrieben werden. 

Technische Daten

  • AV-Receiver mit THX Ultra2 Zertifikat
    Endstufen mit 7 x 150 Watt  @ 8 Ohm (FTC) 
    WRAT-Wide Range Amplifier Technologie 
    (5 Hz-100 kHz Bandweite) 
    Linear Optimum Gain Volume Circuitry 
  • Processing und Decoding
    THX Surround EX 7.1 Processing 
    Dolby Digital EX and Pro Logic IIx 
    DTS and DTS-ES, DTS Neo:6, DTS 96/24 
    Dolby Headphone und Dolby Virtual Speaker 
  • Dual 32-Bit DSP Chips für Haupthörzone und Hörzone 2 
    VLSC-Vector Linear Shaping Circuitry 
    Non-Scaling Configuration 
    PC Set-up Application verfügbar für Net-Tune 
    A-Form-Auto Format Sensing 
  • IntelliVolume (Beim Umschalten der Eingangsquellen kann der Eindruck entstehen, dass die Ausgangspegel der angeschlossenen Peripheriegeräte oder Ausgangsquellen, die an den TX-DS989 angeschlossen sind, verschieden hoch sind - trotz identischer Justage der Hörlautstärke am Lautstärkeregler. Normalerweise müsste man nun die Hörlautstärke für jede Quelle individuell anpassen. IntelliVolume setzt nun genau hier an und bietet dem Heimcineasten die Möglichkeit, für jede eingehende Quelle separat einen Lautstärkepegel vorab einzustellen. Wenn nun von einer Eingangsquelle zur nächsten umgeschaltet wird, korrigiert "IntelliVolume" entsprechend die Lautstärke und hält sie auf dem identischen, bereits zuvor gehörten Hörlautstärke-Pegel. Die IntelliVolume-Einstellung ist in einem Bereich von -12 dB bis +12 dB einstellbar. Sehr gut zu verwenden, so können z.B. auch die unterschiedlichen Aufnahmepegel von CDs und DVDs an die Hörlautstärke angepasst werden, wenn an den TX-NR1000 neben dem DVD-Spieler zum DVD hören auch noch ein separater CD-Player für die CD-Wiedergabe angeschlossen ist) 
  • Hochwertige Wolfson 192 kHz/24-bit D/A Konverter für alle Kanäle
  • Composite- und S-Video Umwandlung in Komponenten- Video und in HDMI 
  • Anschlüsse 
    High Quality Audio & Video HDMI (2 Inputs/1 Output) 
    IEEE1394 Digitaleingang für DVD-Audio und SACD 
    Zone 2 und Zone 3 Capability 
    Ethernet Port für Net-Tune(TM) 
    Bi-Directional RS-232 Terminal 
    5 12V DC Trigger Outputs und 3 IR Ausgänge
    Speaker A and B mode für 7.1-Kanäle
    BTL und Bi-Wiring-fähig für FL/FR mitSBR/SBL 
    13 Digitaleingänge (7 optische/6 koaxiale/12 zuweisbar)
    Anschluss auf der Frontseite mit optischem Digitaleingang, S-Video & A/V Eingängen
    4 Digital Ausgänge (2 Optische/2 koaxiale/4 zuweisbar) 
    4 Komponenteneingänge Inputs (alle zuweisbar) 
    2 Komponentenausgänge (2 zuweisbar) 
    Farblich markierte Multi-Channel Inputs und 7.1-Ch Pre-Outs 
    Besonders hochwertige Lautsprecher-Anschlussterminals (transparent)
  • Verschiedenes
    Individuell exakt einstellbare Subwoofer-Übernahmefrequenz (40-150 Hz, 10 Hz-Schritte) 
    Hochwertige Aluminumpaneele (Front / Seite / Oben)
    Elegante Fernbedienung mit Aluminiumoberfläche sowie Scroll Wheel und LCD Display 
Über THX Ultra 2:
  • THX Ultra 2 ist die erste THX-Variante, die vollständig für digitale Heimkino-Tonnormen entwickelt wurde. Auch die Extended Surround-Tonnormen von Dolby und von DTS wurden bei der Entwicklung berücksichtigt. So bietet THX Ultra II auch ein weiter gehendes Post Processing, DTS ES Discrete 6.1 ist ebenfalls voll integriert: Der zusätzliche diskrete Kanal auch als ein solcher erkannt und mit dem THX Post Processing versehen.

  • Neu bei Ultra 2: Die Aufteilung in Cinema- und Music Mode. Der Cinema Mode ist optimiert für Wiedergabe von 5.1-Material über ein 7.1-Lautsprechersystem und soll die Vorteile von Extended Surround auch bei eigentlich in 5.1 vorliegendem Material akustisch optimal ausnutzen. Alle 8 an einem EX-System beteiligten Lautsprecher werden optimal aufeinander abgestimmt. Um dies für den Back Surround-Bereich zu ermöglichen, stellt der Heimcineast die Entfernung zwischen den beiden Back Surround Lautsprecher ein. Diese Einstellung benötigt THX Ultra 2, damit ASA (Advanced Speaker Array) richtig arbeiten kann und die Surround- und Back Surround-Klangkulisse als homogenes Ganzes erscheint. Wer Material hat, welches in Dolby Digital 5.1 EX vorliegt, verwendet nach wie vor THX Surround EX und nicht THX Ultra 2 Cinema. 

  • Erstmalig bei THX gibt es auch einen Music Mode, der besonders für DTS 96/24 und  Musik-DVDs in DD 5.1 und DTS 5.1 prädestiniert ist. Der Music Mode nutzt die Lautsprecher-Aufstellung eines THX EX-Systems mit zwei Surround- und zwei Back Surround-Lautsprechern, die Boxen werden jedoch anders konfiguriert als für die Wiedergabe von Heimkino-Ton: So wird die linke Surround- mit der linken Back Surround-Box zusammengeschaltet, die rechte Surround- mit der rechten Back Surround-Box. Sinn dieses Unterfangens ist es, räumlich gesehen zwischen dem jeweiligen Surround- und Back-Surround-Lautsprechers eine Phantomschallquelle zu erzeugen, deren Klangeindruck aufgrund der Position und des Abstrahlverhaltens dem Klangbild eines normalen Direktstrahlers (also der Lautsprecherart, die für die akkurate Musikwiedergabe am besten geeignet ist) ähnlich sein soll. THX will somit erreicht haben, dass über ein und dasselbe Lautsprechersystem sowohl die Musik- als auch die Kinotonwiedergabe qualitativ überzeugend vonstatten gehen soll. In der Praxis entpuppt sich THX Ultra II Music nicht als "fauler Kompromiss", sondern als brauchbares Feature: So wird eine raumfüllende, aber trotzdem präzise Musikwiedergabe von guter Dynamik erreicht. Auch wenn nicht das Niveau physisch vorhandener Direktstrahler erreicht wird: Im Rahmen der Möglichkeiten einer virtuellen Erzeugung ist das Ergebnis beachtlich gut. 

  • Neu: Die Boundary Gain Compension. Die Funktion ist für die Verwendung des Verstärkers mit einem THX Ultra 2-zertifizierten Subwoofer bestimmt und hat folgende Aufgabe: Bestimmte akustische Voraussetzungen des Hörraums (Struktur der Wände, Aufbau des Raums) sowie die Position des Hörplatzes und des Subwoofers sorgen in verschiedenen Fällen für eine störende Überbetonung der tiefen Frequenzen, so dass der Subwoofer manchem Hörer als zu dominant erscheint. Hier greift die Boundary Gain Compension ein und gleicht übermäßig starke Basstöne, die auf einem Grenzverstärkungseffekt beruhen, aus.

  • Um alle THX Ultra 2 Features nutzen zu können, ist ein komplettes 7.1 Lautsprechersystem erforderlich.