DLP-Projektor Infocus Screenplay 5700

24.03.2004 Test: Karsten Serck

Wir bedanken uns bei www.projektor-tuning.de für die Bereitstellung der Testräume

Features

Neben dem Sharp XV-Z200 ist der Infocus Screenplay 5700 einer der ersten DLP-Heimkinoprojektoren, die mit dem neuen "Matterhorn"-Spiegelchip im 16:9-Format arbeiten. Die 1024 x 576 Pixel des speziell für den europäischen Markt zugeschnittenen DMD sind exakt auf die Wiedergabe von PAL-DVDs zugeschnitten. Vorteile hat dieser Chip bei der Wiedergabe von 16:9-Material, welches ohne unnötige Rändern oben und unten projiziert wird. Eine zusätzliche Maskierung ist hier also nicht erforderlich.

Optisch unterscheidet sich der der rund 4500 EUR teure Screenplay 5700 kaum von seinem großen Bruder, dem Screenplay 7200. Erst ist für einen Projektor dieser Preisklasse noch recht kompakt und lässt sich mit dem stabilen, ins Gehäuse integrierten Tragegriff auch leicht transportieren. Im Vergleich zu dem mit Anschlüssen etwas mager gesegneten Sharp XV-Z200 bietet der Infocus-Projektor eine Menge: YUV und S-Video gibt es sogar in doppelter Ausführung. Zwar eignet sich der 5700 zum Anschluss von DVI-Geräten mit HDCP, allerdings ist der Projektor nicht mit einer DVI-Schnittstelle sondern dem etwas breiteren M1-DA-Port ausgestattet, so dass für DVI zunächst noch ein Adapter erforderlich ist. Über den vornehmlich in Japan verwendeten D5-Komponenteneingang lässt sich via Adapter noch eine dritte YUV-Quelle anschließen. Außerdem kann man über einen anderen Adapter Geräte mit SCART-RGB über diese Buchse anschließen.

Die Anschlüsse im Überblick:

  • M1-DA (inklusive HDCP)
  • 2 x YUV-Komponenteneingang
  • 1 x D5-Komponenteneingang
  • 2 x S-Video
  • 1 x FBAS (Composite-Video)
  • 1 x VGA
  • 2 x Trigger

Ebenso wie die anderen Heimkinoprojektoren von Infocus ist auch der Screenplay 5700 mit Faroudjas DCDi-Chip ausgestattet, der eine saubere Skalierung und einwandfreies De-Interlacing ermöglichen soll. Der Faroudja FLI2300 bietet Filmmode-Unterstützung mit 3:2 und 2:2-Pulldown für NTSC und PAL. Die "True Life"-Schaltung soll feine Details noch etwas prägnanter darstellen.

Das zur Erzeugung der Farben in DLP-Projektoren erforderliche Farbrad verfügt über sechs Segmente und dreht sich mit fünffacher Geschwindigkeit. Der "Regenbogeneffekt" ist nur selten sichtbar. Er macht sich nur noch in Szenen mit starken Schwarz/Weiß-Kontrasten ab und zu bemerkbar.

 

 

Bedienung

Die Montage des Screenplay 5700 ist schnell erledigt. Zur Positionierung verfügt der Projektor über einen sehr einfach in der Höhe verstellbaren Fuß an der Vorderseite. Auf der Rückseite lässt sich das Bild durch Drehen an einem der kleinen Stützfüße in eine waagerechte Lage bringen. Sehr bequem lassen sich am Objektiv der Zoom und die Schärfe manuell einstellen. Die beiden Drehräder lassen sich einfach bewegen und auch die Fokussierung ist sehr präzise möglich.

Die beleuchtbare Fernbedienung liegt gut in der Hand. Trotz der eher kompakten Abmessungen sind ausreichend Tasten zur Direktauswahl vorhanden, mit denen man z.B. die Signalquellen auswählen kann.

Die schlicht, aber übersichtlich gestalteten On Screen-Menüs entsprechen dem Standard von Infocus und bieten umfangreiche Einstellmöglichkeiten. Eine Gamma-Anpassung ist ebenso möglich wie eine Einstellung von Helligkeit und Kontrast für die drei Grundfarben. Für Komponentensignale ist sogar noch eine deutlich präzisere Justierung der YUV-Farbparameter möglich.

Praxis-Betrieb

Leider bietet der Infocus keinen Lampensparmodus, mit dem sowohl der Schwarzwert verbessert als auch das Lüftergeräusch noch etwas reduziert werden könnte. Es gibt lediglich einen zusätzlichen "Ultra High Performance Modus", der genau das Gegenteil erreicht und praktisch nur dann Sinn macht, wenn das Umgebungslicht noch zu hell ist. Im Vergleich zu anderen Projektoren ist der Infocus schon relativ laut, ohne aber direkt zu nerven.

Die Lampenlebensdauer liegt laut Herstellerangaben bei rund 3000 Stunden. Im "Ultra High Performance-Modus" mit erhöhter Leistungsaufnahme von 250 Watt reduziert sich die Laufzeit auf rund 2000 Stunden. Eine Ersatzlampe ist ab rund 350 EUR im Handel erhältlich. Damit liegen die Verbrauchskosten bei rund 0,12 EUR pro Betriebsstunde.

Der Projektor ist in erster Linie für größere Projektionsabstände gedacht. Zwar gibt es einen großzügigen Zoom-Bereich, mit dem man das Bild in seiner Größe variieren kann. Richtig breite Bilder von 2,50 Metern oder mehr sind erst ab einem Abstand von knapp fünf Metern zu erzielen.

 

Bild

PAL-DVDs kann der Screenplay 5700 perfekt darstellen. Ohne Skalierung passen die 576 Zeilen exakt in das Raster der Auflösung von 1024 x 576 Pixeln. Dies gelingt sowohl über DVI als auch YUV und S-Video einwandfrei. Das Bild ist sehr scharf, so dass man bei hochwertigen DVDs wie "Gladiator" schon fast auf die Idee kommen könnte, es mit HDTV zu tun zu haben. Da der Projektor nicht skalieren muss, werden PAL-DVDs wirklich unverfälscht wiedergegeben. Für einen Heimkinoprojektor ist das Bild des Infocus sehr hell. Das gilt allerdings auch für dunkle Szenen, die nicht wirklich richtig schwarz dargestellt werden. Der Schwarzwert erscheint hier zu hoch und ist zwischen Grau und Dunkelgrau auf einem Niveau einzuordnen, welches auch bessere LCD-Projektoren erreichen können. Es gelangt noch zuviel Streulicht auf die Leinwand. Entsprechend ist auch der Kontrast des Projektors mit gemessenen 638:1 nicht sonderlich hoch. Selbst die Einstiegsmodelle Infocus X1 / Screenplay 4800 bieten im Vergleich einen höheren Kontrast. Leider lässt sich der Schwarzwert über einfache Einstellungen am Projektor auch nicht verbessern. Dies ist mangels Features wie einer Irisblende nur durch zusätzliche Filter möglich, die das Bild insgesamt abdunkeln, was angesichts der Helligkeit des Projektors aber kein Problem darstellt. Solange noch überwiegend helle Bildanteile vorhanden sind, fällt der Schwarzwert in der Praxis zwar noch nicht richtig ins Gewicht, aber in dunklen Szenen kann der Projektor nicht überzeugen. Die Feinzeichnung zwischen den verschiedenen Graustufen ist wiederum sehr gut. DLP-typisch sind die Farben sehr neutral und weisen keine großen Schwankungen über den gesamten Helligkeitsbereich auf. Störungen lassen sich kaum erkennen. Das DLP-Rauschen in dunklen Szenen ist sehr gering. Vorbildlich ist der Faroudja De-Interlacer. Dieser sorgt für saubere Bilder aus Interlaced-Bildquellen über den S-Video-Eingang. 

 

Fazit

Dem Infocus Screenplay 5700 gelingt mit seinem Matterhorn-Chip eine zeilengenaue PAL-Darstellung. Für DVDs ist der Infocus damit der ideale DLP-Projektor. Das Gerät ist umfangreich ausgestattet, lässt sich gut bedienen und kann dank DCDi auch nicht-progressive Bilder sauber darstellen. Leider ist der Kontrast für den doch relativ hohen Preis aber nicht hoch genug, weswegen der 5700 trotz ansonsten tadelloser Leistungen ein kleines Handicap aufweist.


Mittelklasse
Preis-/Leistung:
Pro:
  • Zeilengenaue PAL-Darstellung

  • Faroudja DCDi-De-Interlacer

  • Viele Einstellmöglichkeiten und Anschlüsse

  • Firmware-Upgrades via Internet

Contra:
  • Schwarzwert und Kontrast nicht optimal
  • Kein Lampensparmodus

Downloads:
Technische Daten:
Specification TypeSpecification
Compatibility
ComputerDigital and analog PC, MAC, 1280x1024 resolution through intelligent compression
VideoComponent and RGB HDTV (720p, 1035i, 1080i, 1080p-24Hz) DVI/HDCP for digital and encrypted digital video. Component EDTV (480p, 576p progressive scan), SECAM M, component, composite, and S-video, standard video (480i, 576i, RGB SCART with adapter, NTSC, NTSC M 4.43, PAL: B, G, H, I, M, N)
Input Ports
  • Component video (2 sets, RCA gold connectors): HDTV, EDTV, and standard TV
  • Component video (1 each, D5 connector): HDTV, EDTV, standard TV, RGB SCART with adapter
  • S-Video (2 each, S-Video connector): standard video
  • Composite video (1 each, RCA): standard video
  • Digital/analog video (1 each, M1-DA VESA): HDTV RGB, HDTV component, Digital Visual Interface (DVI), computer and USB
  • Digital/analog video (1 each, HD15 VESA): HDTV RGB, HDTV component, computer
  • Serial communication (1 each, 9-pin D-sub male): RS-232
  • Remote control (1 each, 3.5mm mini-jack): IR repeater (Niles/Xantech compatible)
Output Ports
  • External device control triggers (2 each, 3.5 mm mini-jack): 12v. screen drop ("on" when projector is powered), 12v. theater curtain control ("on" when 4:3 aspect ratio selected, "off" with 16:9 aspect ratio selection)
Display
TechnologyNew Texas Instruments Mustang DLP™ HD2 12° LVDS DMD
Resolution

1024 x 576 (576p)

Projection Lensf/1.9 with 26.7 - 36.8 mm focal length 
Color WheelProprietary auto-calibrating, 6-segment, 5x (9000 RPM, 300 Hz, 6500°K color temperature
Contrast Ratio1400 : 1, full on/full off
LampControl-selectable: 200 W UHP (3000 hour life), 250 W UHP (2000 hour life)
Brightness800 ANSI lumens, optimized for video
Colors16.7 million, simultaneously displayable
Lens1.4x Manual zoom
Display ModesSelectable for front/rear/ceiling applications
Focusing Distance5 feet (1.5 m) - infinity
Keystone CorrectionDigitally controlled, up to ±20°
SMPTE BrightnessUp to 126 inches (3.2 m) wide, 16:9 screen
Throw Ratio1.89:1 - 2.63:1 (distance/width)
Image offset133% (16:9 image)
General
Size9 x 13 x 3.5 inches (229 x 330 x 89 mm) (WxLxH)
Weight8.9 lbs. (4 kg)
Power Supply100 - 240VAC, 50 - 60 Hz.
Operating Temperature10° - 40° C., 50° - 104° F. (ambient operating)
Altitude

0 to 10,000 feet (3,048 m) operating

0 to 20,000 feet (6,096 m) non-operating 

ConformancesUL, CSA, TUV, C Tick, NOM, MIC, GOST, IRAM, CCC, S-JQA, FCC B, EN55022, ICES-003
Standard AccessoriesPower cord, Home Entertainment Remote
Warranty2 years parts and labor, 1 year on accessories
Lamp Warranty90 days or 500 hours, whichever occurs first