SPECIAL: Die TV-Generation 2012 verschiedener Hersteller im Vergleich

01.08.2012 (cr/phk/sw)

Die 2012er TV-Generationen von Panasonic, Sony, Toshiba, Samsung, LG und Philips: Was wurde verbessert, wo liegt noch Potential?
Mittlerweile haben wir von den beliebtesten TV-Herstellern 2012er Modelle durchtesten können. Von einigen Herstellern mehrere Geräte, von anderen bislang lediglich eines, trotzdem „wagen“ wir einen Blick auf die Performance: Was wurde gegenüber der 2011er Generation verbessert, was blieb gleich, wo liegt noch Potential? Wir geben Antworten auf offene Fragen.

Die Panasonic Flaggschiffe 2012, der VT50

und GT50

Beginnen wir mit dem trotz aller Multimedia-Performance nach wie vor wichtigsten Punkt: Der Bildqualität. Hier können wir den Panasonic LCD- und Plasma-TVs weitere Fortschritte bescheinigen, was gerade bei den GT- und VT-Plasmaserien des Hauses doch ein wenig erstaunt, schließlich waren bereits die 2011er Modelle enorm leistungsfähig. Die „Königsbaureihe“ VT50 legt gegenüber den VT30-Modellen bei der 3D-Wiedergabe weiter zu. Besonders erwähnenswert wären die gesteigerte Bild-Stabilität, die noch bessere Farbwiedergabe mit geringeren Farb-Authentizitätsverlusten, die etwas bessere Stabilität gegenüber Kopfbewegungen und Positionsveränderungen sowie die praktisch nicht mehr vorhandenen Schärfeverluste von der vorderen bis zur hintersten Bildebene. Im 2D-Betrieb war die 24p-Stabilität schon top – allerdings kam es bei diagonalen Bildverläufen gern einmal zu Flimmern sowie leichtem Rauschen. Diese Unart haben die Panasonic-Ingenieure den VT50-Plasmas abgewöhnt. Die preisgünstigere GT50-Baureihe konnte ebenfalls zulegen, lässt aber einen Respektabstand zu den VT50-Plasmas. Der Schwarzwert ist nicht ganz so tief, ist aber gegenüber GT30 leicht verbessert. Der neue GT50 erreicht beinahe den Schwarzwert des alten VT30, aber eben nur beinahe. Die Kontrastdynamik im Detail präsentiert sich ebenfalls besser beim GT50 als beim Vorläufer, und im 3D Betrieb greifen auch bei der GT50 Baureihe die Verbesserungen, die wir Ihnen schon bei den VT50-Modellen geschildert haben. 3D ist allerdings bei GT50 nicht ganz auf dem vortrefflichen Level der VT50-Modelle. Bei den GT50-Plasmas findet sich noch ein leichter Schärfeverlust in den hinteren Bildebenen, zudem wirken die Farben nicht ganz so authentisch.

Die LCD-Baureihen von Panasonic zeigen sich bei den 2012er Modellen in sehr guter Form. Die 24p Stabilität wurde bei den LCDs des Hauses, die wir unter die Lupe genommen haben, verbessert. Ebenso der Schwarzwert sowie die Kontrastdynamik im Detail. Beides konnte nicht nur in 2D, sondern auch bei der 3D-Wiedergabe verbessert werden. Bei den LCD 3D Modellen offeriert Panasonic wahlweise aktive Shutterbrillen oder bei einer Modellreihe auch passive Polariationsbrillen. Das ist neu, vor 2012 setzte Panasonic ausschließlich auf aktive Shutterbrillen. Die Baureihe mit den passiven Polfilterbrillen erzielt auch gute Leistungen, das 3D-Bild ist Polbrillen-typisch sehr angenehm, aber kann natürlich nicht die FullHD-Schärfe des Bildes der Baureihen mit aktiven Shutterbrillen bieten. Dafür tritt beim Polfilter-Modell praktisch kein Ghosting auf, die Brillen sind billiger und es kommt kaum zu Schwierigkeiten wegen Blickwinkel und Kopfbewegungen. Alle Panasonic-TVs wandeln auf Wunsch 2D Inhalte in 3D Inhalte, die Wirkung zeigt sich verbessert gegenüber den 2011er Modellen: Es tritt weniger Ghosting auf und der Effekt ist klarer sichtbar. Insgesamt hat sich aber wenig geändert, derjenige, der Kinofeeling möchte und gern auch im dunklen Raum oder im Raum mit eher geringem Restlichteinfall schaut, fährt immer noch mit einem Plasma besser. Dieses hat immer noch einen höheren Stromverbrauch als ein moderner LCD-TV, dieser aber hält sich im moderaten Rahmen. Wer oft auch bei Tageslicht schaut und ein helles, sehr scharfes Bild schätzt, liegt bei einem LCD richtig. Allerdings können auch die Panasonic LCDs ihr Edge-Arbeitsprinzip nicht verhehlen: Es finden sich dadurch, dass die LEDs für die Hintergrundbeleuchtung in den Bildschirmecken liegen, Hot Spots, die gerade in dunklen Szenen wie auch bei allen anderen Edge LED-basierten LCD-TVs stören. Sehr gut schneiden alle Panasonic-TVs, ganz gleich, ob Plasma oder LCD in unserem Display Basic Check ab und liefert bei Einhaltung einer korrekten Farbtemperatur bei jeder Helligkeitsstufe, Weißpunkt, Gamma und RGB-Balance tadellose Leistungen. Wer gern eine hochwertige Bewegungsinterpolation einsetzt – auch diese wurde erfolgreich von Panasonic optimiert, sowohl bei den Plasmas als auch bei den LCDs . Es geht zwar etwas Film-Look verloren, dafür aber erscheinen Bewegungen flüssig und ruckelfrei. Sehr gut gelang schon den 2011er Panasonic-Modellen die Up-Conversion von SD-Material auf die native FullHD-Bildschirmauflösung. Das hat sich 2012 nicht geändert – nach wie vor ist die Upconversion ausgezeichnet, im Detail bei den Plasmas noch eine Idee besser als bei den LCD-TVs. Das Bild erscheint nach der Up-Conversion scharf und stabil, es kommt nur zu geringer Ausprägung von Treppenstufen. Panasonic-TVs konvertieren Film- und Videomaterial in beinahe identischer Güte auf 1080p hoch. Nur Gutes zu sagen gibt es über die Tuner, im DVB-S2 und im DVB-C-Betrieb offerieren sie im HD- und im SD-Einsatz ein stabiles, farbechtes Bild mit nur geringem Bildrauschen, selbst bei SD-Sendern.

3D ohne Brille, der Toshiba 55ZL2

Toshiba hat mit dem 55ZL2 einen Paukenschlag gelandet, der weltweit erste LCD-TV mit Glassesfree 3D, also ist hier 3D-Genuss ohne Brille möglich. Aus jeder Position kann das 3D-Bild in 1280x720 Pixel wahrgenommen werden. In der Praxis funktioniert dies sehr gut, und der 3D-Effekt wird auch durchaus natürlich und glaubwürdig dargebracht. Farben erscheinen recht realistisch und auch der Kontrast ist gut, wenn auch noch nicht sensationell. Doch der 55ZL2 kann nicht nur 3D ohne Brille – er kokettiert auch als erster in Serie gefertigter TV auf dem deutschen Markt mit 4k-Displayauflösung, die wegen der 3D-Funktion notwendig wurde, aber natürlich auch im 2D-Betrieb mit enormer Detailtreue und brillanter Bildstaffelung begeistert. Farben stellt der 55ZL2 natürlich dar, hier allerdings war schon unser Referenzmonitor 55ZL1 von 2011 über alle Maßen brillant. Im Sinne perfekter Umsetzung der Basis-Parameter im 2D-Betrieb macht auch der neuere 55ZL2 dem 55ZL1 nichts vor, der 55ZL1 ist hier einfach eine Macht. Kontrastdynamik im Detail, Farbtreue Gamma, RGB-Balance: Perfekt eingestellt, ist der 55ZL1 immer noch einer der bildstärksten 2D-TVs weltweit. Nur im 3D-Einsatz kann er nicht mehr ganz mit den Besten mithalten, hier kommt es ab und zu zu leichtem Ruckeln.

Toshiba WL863

Schon die günstigere WL863-Baureihe, die schon 2011 präsentiert wurde, ist visuell sehr stark. Auch hier gilt: Im Display Basic Check schneiden die Toshiba TVs sehr gut ab, zudem ist für einen Edge-LCD der Schwarzwert recht gut, er zeigt sich gegenüber älteren Toshiba Modellen ebenso verbessert wie die Kontrastdynamik. Farbtreu sind auch die WL863-TVs, zudem rauschen sie nur wenig. Solide gelingt den WL863-Toshibas die Upconversion, gerade von Filmmaterial. Am besten auch hier der 55ZL1, der mit die beste Up-Conversion mitbringt, die wir kennen, Detailtreue und Schärfe sind beinahe unerreicht. Der ZL2 agiert minimal schlechter, aber selbst das, was die preiswertere WL863-Baureihe offeriert, ist immer noch richtig gut und besser als das, was so mancher BD- oder DVD-Player anbietet. Einen Sprung nach vorn haben die Tunereinheiten in den neuesten Toshiba-TVs hingelegt. DVB-S2 und DVB-C-Programme werden schärfer, sauberer, rauschärmer und dynamischer wiedergegeben, so kann man nur resümieren, dass Toshiba hier praktisch zur Spitze aufgeschlossen hat. Noch Luft nach oben hat Toshibas Frame Interpolation, die ab und zu aussteigt und dann kein vollkommen ruhiges Bild mehr präsentieren kann. Die 3D-Darstellung der WL863 Baureihe ist sehr gut, vor allem ist die Bildschärfe hoch, ohne dass sich ein unnatürlicher Bildeindruck einstellt. Ab und zu tritt allerdings noch Ghosting auf, die Farb- und Helligkeitsverluste sind vertretbar. Die Wandlung von 2D nach 3D gelingt gut, aber nicht überdurchschnittlich. Prima bei den WL863-Modellen – die ordentliche 24p Stabilität.

Samsung UE46ES8090

Samsung bietet mit der 8090er Baureihe (Test bereits online) und der 7090er Baureihe (Test folgt) zwei hervorragende LED-LCD-TV-Serien an, die sich im Vergleich zu den 2011er Baureihen identischen Namens verbessern konnten. Besonders im 3D-Betrieb: Ghosting wurde deutlich reduziert und tritt in geringerem Maße auf. Vorderste und hinterste Bildebene sind praktisch auf identischem Schärfeniveau, Farb- und Helligkeitsverluste sind sehr klein, beinahe noch geringer als bei Panasonic. Allerdings erscheint das 3D-Bild der Panasonic Plasmas noch etwas natürlicher. Trotzdem – für einen LCD-TV ist die Leistung beider Samsung-Baureihen (Hauptunterschied aus visueller Sicht – neben leicht veränderter Optik/Rahmen und Standfuß – ist die präzisere LED-Ansteuerung bei der 8er Serie) top. Die Wandlung von 2D-Inhalten nach 3D gelingt den Samsung-TVs hervorragend, man könnte beinahe sagen, am besten – nur Panasonics Plasmas setzen nochmal etwas Plastizität drauf, während die Panasonic LCDs sich den Samsung-TVs beugen müssen. Immer noch leichte Defizite scheinen bei der 24p-Stabilität durch. Zwar konnte Samsung hier die Performance gegenüber den 2011er Modellen verbessern, zu leichtem Ruckeln gerade bei komplexeren Bewegungsabläufen kommt es jedoch nach wie vor. Sehr gut gefällt uns mittlerweile die früher zu satte Farbwiedergabe. Authentisch und dynamisch, zudem sehr angenehm stellen die 2012er Samsungs dar, was sich auch in tadellosen Resultaten im Display Basic Check zeigt. Hier zeigt die Formkurve ebenfalls steil nach oben. Bessere Kontrastdynamik im Detail und geringere Neigung zu Edge-typischen Hot Spots – Samsung gibt Gas, ohne Zweifel, und man merkt, dass die Südkoreaner Edge-Pioniere sind, die auch schon Lehrgeld in den vergangenen Generationen bezahlen mussten: Die 2012er Modelle sind hier tatsächlich sichtbar verbessert worden, die Helligkeitsausleuchtung gelingt gleichmäßiger. Der Schwarzwert zeigt sich, dies war aber auch bei den 2011er Modellen bereits so, als höchst respektabel. Auch anspruchsvollere Anwender dürften hier zufrieden sein. Prima gelingt den Samsung-TVs des Jahrgangs 2012 die Up-Conversion von Film- und Videomaterial. Bildzittern konnte verringert werden, Detailtreue und Bildschärfe nehmen dafür zu. Die eingebauten Tuner für DVB-S2 und DVB-C geben kaum Anlass zur Kritik, sie liefern durch die Bank gute Leistungen, Maßstab bleibt aber hier Panasonic. Sehr gut arbeitet Samsungs Frame Interpolation der 2012er Modelle, das Bild ist flüssiger und stabiler sowie sauberer durchzeichnet als früher.

Sony KDL-46HX855

Im Display Basic Check zeigen auch die 2012er Sony Modelle wieder prima Leistungen, wenngleich der aktuell im Test befindliche KDL-46HX855 nicht mehr ganz so gut war wie manch anderer Sony (Test folgt in Kürze!). Trotzdem immer noch eine löbliche Performance, aber Vorsicht: Gerade Samsung holt rasch auf. Edge-typische Nachteile sind bei Sony noch sichtbar, erfreulicherweise aber ist, ähnlich wie bei Samsung, die Helligkeitsverteilung sichtbar homogener geworden. Die 24p-Stabilität ist bei Sony nach wie vor erstklassig und bietet keinen Anlass zur Kritik. Kommen wir zur 3D-Darstellung: Hier sind andere noch besser, die Plastizität ist bei Panasonic und Samsung noch etwas ausgeprägter. Zudem ist das Sony-System relativ anfällig gegenüber Kopfbewegungen. Die 2D nach 3D-Wandlung gelingt recht gut, das Ghosting fällt relativ gering aus. Tadellos ist die Farbwiedergabe, wenngleich es sich beim HX855 als etwas schwierig herausstellt, eine perfekt passende Farbtemperatur zu erhalten. Gamma legt Sony anscheinend nicht mehr wie früher auf 2,4 fest, sondern trimmt, ähnlich wie Panasonic bei den Plasmas, auf den helleren Gammawert von 2,2. Die Up-Conversion von SD-Material auf 1080p gelingt den 2012er Sony gewohnt solide, die Bildschärfe ist hoch, Bilddetails kommen gut heraus und die Bewegungswiedergabe ist sehr gut. Sony liefert auch nach wie vor einen der besten Frame-Interpolierer, der nur selten aus dem Takt kommt und sonst ein stabiles, sauberes Bild serviert. Prima agieren die eingebauten Tuner, das Bild des DVB-S2-Tuners ist sehr scharf bei HD-Material, auch beim DVB-C-Tuner gilt diese Feststellung. Dafür tritt bei SD-Material mehr Rauschen auf. Insgesamt kann man auch als Besitzer eines 2011er Sony noch sehr zufrieden sein, schon bei diesen TVs waren die Basisparameter ausgezeichnet.

Philips 40PFL5507

Bei Philips haben wir erst ein 2012er Modell unter die Lupe genommen, ein relativ preisgünstiges Exemplar der 5000er Serie in 40 Zoll, das aber schon mit respektabler Ausstattung antritt und sich als starke Alternative zeigt. Der Frame Interpolierer ist zwar nach wie vor nicht auf höchstem Level, dafür aber zeigen sich Schwarzwert, Kontrast sowie Gamma als verbessert, sowohl im 2D als auch im 3D-Betrieb. Im 3D-Einsatz konnte das Ghosting verringert werden, zudem wirkt das Bild echter, natürlicher und weniger anstrengend. Die 24p Stabilität, Problemthema bei manchem Philips-TV in der Vergangenheit, zeigt sich bei unserem Testmodell in guter Form. Im Display Basic Check erzielt der Philips gute, wenn auch nicht optimale Leistungen, so dass hier durchaus noch Spielraum für Verbesserungen vorhanden ist. Das gilt auch für die Up-Conversion, die in den Punkten Bildruhe und Treppenstufenbildung noch verbessert werden könnte. Gewohnt sehr gut sind die verbauten Tuner, der DVB-C-Tuner und der DVB-S2-Tuner liefern mit die besten Bilder im Konkurrenzumfeldes im HD-Betrieb, im SD-Betrieb sind sie prima, allerdings zeigen sich hier ab und zu die kleineren Schwächen der Up-Conversion.

LG 55LM860V

Ebenfalls erst ein 2012er Modell konnten wir bei LG in Augenschein nehmen. Es handelte sich um ein Modell der LM860V-Serie, das im 3D-Betrieb mit einem sehr angenehmen, harmonischen Bild verwöhnte. LG ist klarer Verfechter der Polbrillen-Passiv-3D-Technologie und bietet keine Modelle mit aktiven Shutterbrillen an. Niedrige Brillenpreise, keine Kompatibilitätsprobleme bei den Brillen und das angenehme, nahezu Ghosting-freie Bild sind handfeste Vorzüge, der Kunde darf aber kein so scharfes, detailreiches Bild wie bei Konkurrenzmodellen mit aktiver Shutterbrille erwarten. Gerade aber dann, wenn auch Kinder einmal 3D schauen, ist die Polfilterbrille eine tolle Alternative – fällt sie mal herunter, ist dies nicht so schlimm, und für die Augen ist das 3D-Gefühl weniger fordernd. Insgesamt halten wir fest, dass uns die 3D-Wiedergabe des 2012er LGs ausgezeichnet gefällt und nochmals harmonischer und flüssiger sowie plastischer erscheint als bei der 2011er Generation. Im 2D Blu-ray-Betrieb sind Farbwiedergabe und Schärfe prima, nicht ganz unsere Zustimmung findet, dass der LG etwas deutlicher als nötig zeigt, dass er ein Edge LED-LCD ist, es finden sich gut erkennbare Hot Spots. Die Frame Interpolation arbeitet gut, allerdings finden sich hier Kontrahenten, die eine noch bessere Performance bieten. Optimiert wurde bei LG offensichtlich die 24p Stabilität, die bei den 2012er Geräten höher liegt. Noch Luft nach Oben ist bei der Up-Conversion vorhanden, hier könnte noch mehr Stabilität und noch mehr Detailschärfe bei Film- und Videomaterial offeriert werden. Die eingebauten Tuner sind im DVB-C und im DVB-S2 Betrieb ordentlich, auch hier konnte LG gelungen optimieren.

Kommen wir zum 2. Themenkomplex Bedienung und Multimedia. Smart TV Plattformen werden mit großem Aufwand entwickelt, aber in der Praxis zeigen sich Differenzen. Besonders gelungen sind sie bei Panasonic und Samsung, und auch bei Sony haben wir kaum Anlass zur Kritik. Philips hat weiter aufgestockt und kann fast aufschließen, LG hat erweitert, bringt aber noch nicht das Angebot der vorher Genannten zustande. Bei vielen Anwendern, z.B. Samsung und LG, ist es aber noch ein Problem, dass viele Apps nur in englischer Sprache vorliegen. Toshiba hinkt aktuell mit „Toshiba Places“ noch etwas hinsichtlich des Angebotsumfangs hinterher. Die Qualität des Inhaltes wird langsam auch besser, wenngleich immer noch die Quantität im Vordergrund zu stehen scheint, dies gilt für alle Anbieter. Das Aufrufen der Apps, der Download neuer Apps sowie das Softwareupdate für die Smart TV Plattform geht etwas flotter und fehlerfreier als früher über die Bühne, gerade die Updates für die App-Plattform aber dauern nach wie vor zu lang. Insgesamt sind die TVs schneller als früher im Netzwerk unterwegs, meist wahlweise mittels WiFi-Einbindung oder Kabel-Integration. Mit Ausnahme von Toshiba bieten alle hier genannten Marken einen Internet Browser für den direkten Zutritt ins Freie Internet, der auch meistens problemlos funktioniert. Mehr und mehr in Mode kommt auch Videotelefonie mittels skype, hier haben z.B. Panasonic, Samsung, Sony und Philips entsprechende Lösungen, Samsung z.B. integriert die Kamera gleich in den Rahmen des TVs. Wer gern Videodateien, Bilddateien und Audiodateien von Servern und PCs auf den TV streamen möchte, kann sich über eine deutlich gesteigerte Formatevielfalt besonders im Videobereich freuen, hier sind gerade Samsung und LG richtig gut, aber auch die restlichen Anbieter geben sich kaum noch eine Blöße. Sehr exotische Formate streamt aber nach wie vor kaum ein TV. Alle TVs kann man mittels App steuern, am besten funktioniert dies bei Samsung, Panasonic und Sony. Alle Apps sind nicht nur für Apple ioS Devices, sondern auch für Android erhältlich und grundsätzlich kostenlos. Erweiterte Möglichkeiten finden sich auch, auf beinahe alle Geräte kann man auch Dateien von einem ins Netzwerk eingebundenen Smartphone streamen. Bei Samsung z.B. ist es sogar möglich, das TV-Bild auf kompatiblen Smartphones wie dem Galaxy S3 „mitzunehmen“.

Bei den Bedienkonzepten setzen LG und Panasonic bei den entsprechend luxuriös ausgestatteten Modellen auf eine Zweitfernbedienung, bei Panasonic mit Touchpad, bei LG mit ähnlicher Funktion wie bei der Wii von Nintendo. Samsung setzt auf Zweitfernbedienung sowie eine besonders ausgeklügelte und recht gut funktionierende Sprach- und Gestensteuerung. Bei Sony erkennen verschiedene Sensoren, ob jemand vor dem TV sitzt, und schalten automatisch ab, wenn sich niemand vor dem TV befindet. Mittels Gesichtserkennung „sieht“ der Sony, wer vor dem TV sitzt, und passt dann z.B. zuvor erstellte Favoritenlisten an den jeweiligen Anwender an. Auch Toshiba bietet die Möglichkeit, unter „Personal TV“ unterschiedliche Nutzerprofile zu aktivieren. Philips bietet keine neuen revolutionären Bedienkonzepte, die neuen 2012er Fernbedienung ist aber praxisgerecht und liegt sehr gut in der Hand. 

Insgesamt ist es beeindruckend, wie einfach doch die zahlreichen Funktionen kontrolliert werden können. Gerade bei Samsung und Panasonic macht die Bedienung auch durch die enorme Betriebssicherheit richtig Spaß.

Fazit: Es sind auf vielen Ebenen Fortschritte bei den 2012er TVs zu erkennen. Die Betriebssicherheit präsentiert sich durch die Bank in besserer Form als bei den 2011er Modellen. Im 3D-Betrieb konnte bei beinahe allen Herstellern die Bildgüte gesteigert werden. Problem bleibt nach wie vor die oftmals zu hohe Empfindlichkeit gegenüber Kopfbewegungen. Die Wandlung von 2D nach 3D ist nun realistischer und wirkungsvoller geworden. Die 2D Bildqualitätssteigerung zeigt sich in besserer Kontrastdynamik im Detail und in besserer Farbwiedergabe. Multimedia laufen Netzwerkapplikationen schneller und zuverlässiger ab, zudem wurde das Smart TV Angebot erweitert und beim DLNA-Streaming kommt eine größere Formatvielfalt dazu. 

 

Text: Carsten Rampacher
Redaktion: Philipp Kind
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 01.08.2012