SPECIAL: Fragen und Antworten zu Bild- und Tonqualität bei AV-Anlagen

07.03.2012 (cr)

Oft treten Fragen auf, wie wichtige Bild- und Toneinstellungen zu treffen sind und wieso die Leistungsfähigkeit der AV-Kette nicht so hoch liegt, wie man eigentlich angenommen hätte. Daher geben wir in diesem Special Antworten auf einige häufig gestellte bzw. gängige Fragen. 

Rund um die Bildwiedergabe

Oft sind die Bildprogramme ab Werk wirklich gut

  • Frage: In der AV-Kette haben AV-Receiver, Blu-ray-Player und Flachbildschirm einen Video-EQ. Welcher soll genutzt werden? Antwort: Wichtig ist, dass man lediglich einen Video-EQ für die Justage verwendet, die anderen sollten in Werks-Grundeinstellung verbleiben. Man sollte den Video-EQ nehmen, bei dem wichtige Parameter wie Bildhelligkeit, Kontrast und Schärfe besonders sensibel und präzise eingestellt werden können. Manchmal ist es sogar so, dass die im Flachbildschirm werksseitig verbauten Bildfelder schon so gut sind, dass kaum noch weitere Anpassungen erforderlich sind.
  • Frage: Ich schaue oft bei geringem externem Lichteinfall Filme - leider erscheint das Bild des Flatscreens zu hell und farblich zu kalt. Antwort: Hier ist man meist im falschen Bildmodus unterwegs. Bildprogramm "Movie" oder "Kino" hilft hier, da viele Flatscreens, wie auch unsere Messungen belegen, oft ein zu kaltes Bild produzieren, sollte man die Farbtemperatur auf "warm" einstellen. Oft ist die Farbtemperatur bei den Kino-Bildprogrammen auch ab Werk schon auf warm eingestellt.

Viele elektronische Bildverbesserer sind für SD-Material gut, werden aber für die Blu-ray-Wiedergabe nicht benötigt und verschlechtern hier sogar das Bild

  • Frage: Das Bild bei der Blu-ray-Wiedergabe wirkt unnatürlich. Antwort: Hier sollte man schnellstmöglich in die Bildeinstellungen des Flachbildschirms schauen. Oft sind ab Werk "Bildverbesserer" wie dynamische Kontrastregelungen, Rauschfilter, Bewegungsoptimierer oder Farb-Booster aktiviert. Hier hilft es ungemein, diese Schaltungen komplett zu deaktivieren.

Wichtig: Im Menü des BD-Players 1080p/24 aktivieren

  • Frage: Bei BDs habe ich ein ab und zu ruckelendes Bild. Antwort: Schauen, ob die 1080p/24 Hz Bildsignalausgabe beim BD-Player aktiviert ist. Ist ein AV-Receiver in der Kette, sollte man nachprüfen, ob dieser das 1080p/24 Hz Signal auch tatsächlich ohne Veränderungen durchschleift. Beim TV ist sicher zu stellen, dass er 1080p/24 Hz Signale nativ wiedergeben kann. Manch älterer, einfacher Flachbildschirm nimmt zwar 1080p/24 Hz entgegen, das Panel wird aber intern trotzdem mit 60 Hz angesteuert. 
  • Was versteht man unter der Upconversion von SD-Signalen ? SD-Signale liegen meist in PAL 576i oder NTSC 480i vor. Da beinahe alle aktuellen Flachbildschirme die FullHD-Auflösung von 1920 x 1080 Pixel aufweisen, müssen die SD-Signale auf die Bildschirmauflösung des Flatscreens hochgerechnet werden. Zudem werden aus Halbbildern Vollbilder gemacht, da im Gegensatz zum früheren Röhrenfernseher Flachbildschirme mit Vollbildern arbeiten.
  • Frage: Beim De-Interlacing, welches der Blu-ray-Player erledigt, erscheinen Film-DVDs ruckelig - woran kann das liegen? Antwort: Manchmal haben BD-Player verschiedene Betriebsarten des De-Interlacers: Auto, Film und Video. Hier sollte man versuchen, ob das Ergebnis im Film-Modus besser aussieht.

Ein Gamma von 2,6 ist untauglich für die Praxis (Bild zu dunkel). 2,4 oder aber 2,2 sind praxisrelevante Werte

So sieht ein perfektes Gamma aus messtechnischer Sicht aus

  • Frage: Mein Flachbildschirm verfügt über eine Gammakorrektur. Was verbirgt sich dahinter? Antwort: Für eine perfekte Wiedergabe von Details in dunklen und hellen Bildbereichen sowie für eine der Film-Produktion entsprechenden Graustufenwiedergabe ist ein optimaler Gammawert unerlässlich. Ein falsches Gamma sorgt für ein zu dunkles Bild (Gamma zu hoch) beziehungsweise für ein zu flaues, helles Bild (Gamma zu niedrig). Idealer Gammawert für das Betrachten von Inhalten bei geringem externem Lichteinfall ist 2,375. Hat der TV eine Gamma 2,4-Einstellung, so kann diese verwendet werden. Bei höherem externem Lichteinfall kann man auf ein Gamma von 2,2 setzen. 

Durch Messung kann man ermitteln, wie genau der TV Farbraum und Weißpunkt trifft

  • Frage: Was muss ein modernes Display hinsichtlich der Farb- und Weißwiedergabe leisten? Antwort: Es muss den HD- und den SD-Farbraum perfekt darstellen, die Farbtemperatur muss exakt 6500 Kelvin entsprechen. Das setzt voraus, dass der Weißpunkt (D65 Punkt) im Gamut-Graphen genau auf der x-Achse bei 0,3127 und auf der y-Achse bei 0,329 zu finden ist. Soweit die Theorie - in der Praxis erreicht kaum ein Flachbildschirm diese Idealwerte. Problemfall ist, dass gerade bei LCDs Farben häufig zu kühl erscheinen, dies zeigt sich in einem Blaustich des Bildes. Es hilft oft, bei einer wählbaren Farbtemperatur das Programm "warm" einzusetzen. Der HD- und SD-Farbraum wird von vielen TVs mittlerweile gut getroffen, wir geben aber den Tipp, spezielle Farbraum-Erweiterer im Menü des TVs auszuschalten. Denn die Farbräume sind spezifiziert - und die Wiedergabe sollte im Sinne optimaler Natürlichkeit auch genau diesen Spezifikationen entsprechen. 

PLUGE-Testbild für die Einstellung der Bildhelligkeit

Graustufen-Testbild

  • Frage: Stelle ich zuerst Helligkeit oder zuerst Kontrast ein? Antwort: Zuerst wird die Helligkeit, am besten mittels des PLUGE-Testbildes, und dann der Kontrast eingestellt, am besten mittels eines Graustufen-Testbildes. Oft lohnt es sich, bevor man händisch justiert, die verschiedenen Bildprogramme, die ab Werk im Video-EQ enthalten sind, zu überprüfen - gerade die "Kino" oder "Movie" Programme bieten ohne weitere Einstellung seitens des Users schon einen sehr guten Kontrast. 
  • Frage: Ich habe einen PC mittels DVI auf HDMI Adapter an meinen Flachbildschirm angeschlossen und möchte Inhalte wiedergeben. Leider aber ist kein Bild sichtbar. Woran kann das liegen? Antwort: Hier sollte die Bedienungsanleitung des Flachbildschirms konsultiert werden - und hier sollte man nachschlagen, welche Bildformate und Bildfrequenzen vom PC der Flachbildschirm verarbeiten kann.

Praktisch: Zwei HDMI-Ausgänge am Blu-ray-Player

  • Frage: Ich habe einen älteren AV-Receiver, der zwar schon über HDMI verfügt, aber nicht über die neueste Version. Wie kann ich trotzdem ein 3D-Bild innerhalb meiner AV-Kette realisieren? Antwort: Hier kann man sich, sollte man den älteren, hochwertigen AV-Receiver behalten wollen, einen Blu-ray-Player mit 2 HDMI-Ausgängen kaufen. Der Ton kommt dann zum AVR, das Bild wird direkt mit einem 2. HDMI-Kabel zum 3D-fähigen Flachbildschirm oder Beamer geleitet.

Die Aktivierung der pixelgenauen FullHD Bildwiedergabe findet sich manchmal auch in Submenüs und nicht bei den anderen Bildformaten. In diesem Beispiel muss "16:9 Overscan" auf "aus" geschaltet werden

  • Frage: Welches Bildformat ist für die optimale Wiedergabe von Blu-rays das richtige beim Flachbildschirm? Antwort: Das Bildformat, welches die FullHD-Auflösung pixelgenau wiedergibt. Dieses Bildformat trägt aber je nach Hersteller unterschiedliche Namen (z.B. nicht skaliert oder 16:9 Overscan an/aus)) und findet sich nicht immer im gleichen Menü wie die übrigen Bildformate (wie z.B. 16:9,, 4:3 oder Zoom). 
  • Frage: Man hört oft von 100, 200, 400, 600 oder gar 800 Hz Bildwiederholrate - was bringt diese überhaupt? Antwort: So höher die Bildwiederholrate ist, umso höher ist die Bewegungsschärfe und umso flüssiger wirken Bewegungen. Bei High-End-Geräten sind manche Hersteller mittlerweile bei 1200 Hz angelangt. 
  • Frage: Ich habe einen FullHD Flachbildschirm mit aktiven Shutterbrillen gekauft, habe aber den Eindruck, dass ich kein FullHD 3D-Bild habe. Antwort: das kann bei preiswerten Einstiegsgeräten durchaus sein, da erst ab 200 Hz Panels eine störungsfreie 3D-Bildwiedergabe ohne Auflösungsverlust möglich ist. Leider haben manche Hersteller keine entsprechende Kennzeichnung an ihren Geräten. Hier hilft es nur, selber vor dem Kauf zu testen.

Polarisationsbrillen sind leicht und preiswert. Das 3D-Bild erscheint harmonisch und flüssig, ist aber nicht allzu scharf und fein auflösend

  • Frage: Ich habe einen FullHD TV mit Polarisationsbrillen-3D-Technologie. Wieso bekomme ich kein FullHD-Bild, obwohl ich einen FullHD TV besitze? Antwort: Für die 3D-Wiedergabe muss ein separates Bild für linkes und rechtes Auge vorliegen. Da der Polarisationsbrillen-basierte 3D-TV diese Bilder simultan erstellt und nicht mit geringem Zeitversatz wie ein Shutterbrillen-basierter 3D TV, kann für die beiden getrennten Bilder nur die halbe Auflösung bereit gestellt werden. Dafür erscheint das Bild aus einem gewissen Betrachtungsabstand sehr harmonisch und flüssig. 

Aktive Shutterbrille - FullHD 3D möglich, aber leichtes Flimmern/Flackern rund um den TV

  • Frage: Ich nutze einen 3D-TV mit aktiver Shutterbrillen-Technik. Leider nehme ich im Aufstellungsraum mit weißen Wänden immer ein leichtes, störendes Flackern rund um den TV wahr. Antwort: Dies liegt in der aktiven Shutterbrillen-Technik begründet. Um für beide Augen ein FullHD-Bild zu produzieren, ist ein minimaler Zeitversatz vorgesehen, dieser wird durch die aktive Shutterbrille geregelt und ist durch das Flimmern optisch sichtbar. Dafür hat man ein FullHD-Bild bei der 3D-Wiedergabe. Wichtig ist, dass das Panel mit mindestens 200 Hz arbeitet. 

Rund um die Tonwiedergabe

  • Frage: Wie bekomme ich mehr Basskraft in den Klang meines Flachbildschirms? Antwort: Hier sollte man, steht ein Neukauf an, nach einem Flachbildschirm mit Vorverstärkerausgang für den direkten Anschluss eines aktiven Subwoofers suchen. Dann kann man einen kleinen aktiven Subwoofer gleich anschließen und hat auf einfache Weise für einen nachhaltigen Bass-Schub gesorgt. 

Soundbars stellen eine praktische und überraschend klangstarke Lösung dar

  • Frage: Der Klang meines Flachbildschirms überzeugt mich überhaupt nicht - ich habe aber nicht die Möglichkeit, ein Mehrkanal-Lautsprecherset aufzustellen. Gibt es eine Lösung? Antwort: Schon für 300 bis 500 EUR kann man akustisch gute Lösungen einkaufen - so genannte "Soundbars" oder "Speakerbars". Hierbei handelt es sich um Lautsprecher-Riegel, die direkt unter dem Flachbildschirm aufgestellt werden und mittels spezieller, auf psychoakustischen Effekten basierender Algorithmen auch Räumlichkeit in gewissen Maßen simulieren können. Diese Soundbars sind meist sehr schnell aufgebaut sowie angeschlossen und bringen einen beachtlichen akustischen Nutzen. Im Lieferumfang befindet sich neben der Soundbar meist auch ein aktiver Subwoofer, der an der Soundbar angeschlossen wird. 
  • Frage: Ich nutze große, leistungsstarke Frontlautsprecher und möchte im Stereobetrieb satten, kraftvollen Sound genießen. Worauf muss ich achten, wenn ich einen AV-Receiver kaufe? Antwort: Hier gibt es ein nützliches Ausstattungsmerkmal, das selbst relativ preisgünstige AVRs mittlerweile mitbringen - Voraussetzung ist allerdings, dass es sich mindestens um ein Siebenkanal-Gerät handelt: Man kann zwei Endstufen pro Frontlautsprecher verwenden und spricht dann von "Bi-Amping". Hier muss die Brücke, die sich zwischen den beiden Terminals an der Box hinten befindet, heraus genommen werden. Wichtig ist, dass man im Menü des AV-Receivers die beiden Endstufen der Funktion "Bi-Amping" zuweist. 

Möchte man zwei große Frontlautsprecher standesgemäß erweitern, um Surround-Klang genießen zu können, ist ein großer, leistungsstarker Center unerlässlich

Man kann auch die großen Stereolautsprecher behalten und sich für die Mehrkanal-Wiedergabe ein kompaktes und leistungsstarkes Set kaufen - das ist oft sogar günstiger als die beiden großen Stereolautsprecher durch teuren Center und teure Surrounds zu erweitern. 

  • Frage: Ich nutze große, leistungsstarke Frontlautsprecher und möchte nun nicht nur in Stereo, sondern auch Mehrkanal-Tonspuren hören. Was habe ich zu beachten? Antwort: Zunächst sollte ein entsprechend leistungsfähiger AV-Receiver erstanden werden - nutzt man sehr hochwertige Stereolautsprecher mit Stückpreisen oberhalb der 1000 EUR, sollte man sich mindestens einen AV-Receiver der Mittelklasse/oberen Mittelklasse ab 800 EUR zulegen.  Auch sehr wichtig ist, dass man sic im Idealfall die Surrounderweiterung - also zwei Surroundlautsprecher plus Center - von der selben Produktfamilie kauft, aus der auch die Standlautsprecher stammen. Nur dann ist ansprechende klangliche Harmonie gewährleistet. Nicht unterdimensionieren - zu zwei großen Standboxen gehören auch ein standesgemäßer Center und zwei größere Regallautsprecher als Rears. Es gibt noch eine weitere Möglichkeit - man sucht sich einen AV-Receiver, an den zwei Paar Frontlautsprecher (Anschlüsse A + B) parallel angeschlossen werden können. Dann kauft man sich ein nur für Mehrkanal-Aufgaben ausgelegtes komplettes 5.1 Set und nutzt die vorhandenen Standlautsprecher weiter für Stereo. 
  • Frage: Ich habe einen neuen AV-Receiver und habe mittels des automatischen Einmesssystems/Room-EQs mein System eingemessen. Allerdings kommt es mir so vor, als wäre die Gesamtlautstärke viel zu leise. Antwort: Hier muss gesagt werden, dass viele Einmesssysteme zu leise und zu bassschwach einpegeln. Es hilft nur, die Pegel manuell nachzukorrigieren. 
  • Frage: Ich nutze ein THX-Lautsprechersystem. Nach der automatische Einpegelung und dem Room-Equalizing kommt mir der Klang merkwürdig unnatürlich vor. Antwort: Bei einem THX-Lautsprechersystem sollte manuell eingepegelt werden, das Einmess- und Room EQ-System nutzt man nicht. Ideal ist, wenn mit Sound Pressure Level Meter präzise eingepegelt wird. Die Übernahmefrequenz sollte bei einem THX Ultra-zertifizierten Lautsprecherset für alle passiven Lautsprecher bei 80 Hz liegen. 

Wenig Platzbedarf, enormer Bassdruck, homogene Bassausbreitung: Zwei kompakte aktive Subwoofer sind eine verheißungsvolle Alternative

  • Ich habe keinen Platz für einen sehr leistungsfähigen aktiven Subwoofer, möchte aber trotzdem eine hervorragende Bassperformance. Was kann ich tun? Antwort: Man nimmt zwei kompakte, kraftvolle aktive Subwoofer und stellt diese vorn in der Nähe Innenseiten der Hauptlautsprecher auf. Praktisch ist es, wenn der AV-Receiver - was immer  häufiger vorkommt - zwei Subwoofer-Vorverstärkerausgänge mitbringt. Dann kann man die beiden aktiven Subwoofer gleich am AVR anschließen. Wichtig ist hier, dass die beiden aktiven Subwoofer im Menü entsprechend aktiviert werden. Hat man keine 2 Pre-Outs am AV-Receiver, so sollte darauf geachtet werden, dass die verwendeten Subwoofer nicht nur Line In, sondern auch Line Out-Buchsen haben, damit man die Subwoofer kaskadieren kann. 
  • Ich habe ein kompaktes Subwoofer-/Satellitenlautsprechersystem gekauft und einen Einstiegs-AV-Receiver, der schließlich reichen müsste, um das Lautsprechersystem richtig anzutreiben. Leider aber sind die zu erreichenden Pegel höchstens ausreichend. Worin liegt das begründet? Antwort: Nicht selten haben kompakten Satelliten einen eher bescheidenen Wirkungsgrad - das heißt, man braucht einiges an Leistung, um beachtliche Pegel zu erreichen, und diese Leistung können viele sehr günstige AVRs nicht bereit stellen. Hier hilft nur, gleich einen größeren AVR zu kaufen oder Lautsprecher mit sehr hohem Wirkungsgrad zu verwenden. 

Praktisch sind Dipole, die man auch als Direktstrahler nutzen kann

  • Frage: Ich möchte Dipole im Surroundbereich installieren, um ein diffuses, weitläufiges Klangbild zu erzielen? Wie sollten diese aufgestellt werden? Anwort: Dipole sollten etwas über Ohrhöhe links und rechts von der Sitzposition des Zuhörers montiert werden. Wichtig: Auf beiden Seiten des Hörraums sollten annähernd gleiche Bedingungen herrschen (keine riesigen Glasflächen z.B.), und es sollte kein Möbelstück, Bild o.ä. der Schallausbreitung im Wege stehen. Ideal ist es, wenn man Dipole gleich an der Wand montiert. Manche Dipole haben zudem einen Umschalter, mit dem kann man sie auch als Direktstrahler nutzen, was z.B. für die Musikwiedergabe Sinn macht. 

Steht die Dynamikbereich-Kompression auf "aus", ist der volle Dynamikumfang gegeben

  • Frage: Der Klang von Filmtonspuren und hochwertigen Mehrkanal-Musik-Blu-rays wirkt emotionslos und vermittelt keine Dynamik. Woran kann dies liegen? Antwort: Hier sollte man im Menü von AV-Receiver und Blu-ray-Player nachschauen, ob keine Dynamikkompression aktiviert ist. Diese hat zur Aufgabe, z.B. in der Nacht, die Dialoge auch bei niedrigen Lautstärken klar verständlich zu machen - die Effektdarstellung wird heruntergeschraubt, die Dialoglautstärke angehoben, was zu einer niedrigeren Gesamtdynamik führt. 

Ab Werk ist bei der HDMI-Audioausgabe oft PCM eingestellt, hier muss der Anwender die Bitstream-Ausgabe aktivieren

  • Frage: Obwohl DTS-HD Master Audio als Tonspur auf der Blu-ray enthalten ist, bekommt der AV-Receiver ein PCM-Signal. Woran liegt das? Antwort: Im Menü des Blu-ray-Player stellt man die HDMI-Audioausgabe von PCM (oft ab Werk so eingestellt) auf Bitstream um. Dann sollte alles funktionieren. 
  • Frage: Ich habe meinen BD-Player mittels optischem Digitalkabel an meinem AV-Receiver angeschlossen. Leider kann ich weder Dolby TrueHD noch DTS-HD Master Audio-Tonspuren, sondern nur DTS und Dolby Digital wiedergeben. Was ist der Grund dafür? Antwort: Dolby TrueHD und DTS-HD Master Audio kann nur mittels HDMI vom BD-Player zum AV-Receiver übertragen werden, weder mit optischem noch koaxialem Digitalkabel funktioniert dies. 
  • Frage: Ich habe extra 2 Back Surround Lautsprecher angeschlossen, aber aus beiden kommt kein Ton. Antwort: Hier gibt es mehrere Gründe. Zum einen ist es oft so, dass die Endstufen 6 und 7 den Back Surrounds im Menü des AVRs erst zugewiesen werden muss. Zweiter Grund: Sie hören eine in 5.1 abgemischte Tonspur und leiten das Signal 1:1 durch. Hier sollte man die Dolby PLIIx Matrix im Dolby Digital/DTS-Betrieb aktivieren, dann hört man die Tonspur über alle Kanäle inklusive Back Surrounds. 

Pure Audio-Taste

  • Frage: Mein AV-Receiver hat einen Pure Audio Modus. Wozu dient dieser? Oft nur in Stereo, manchmal auch im Mehrkanal-Betrieb verfügbar, sorgt dieser Modus für kürzeste Signalwege des Audiosignals. DSP-Prozessoren und oft auch die gesamte Videosektion werden im Sinne bestmöglicher und reinster Klangqualität abgeschaltet. 
  • Frage: Ich möchte Musikdateien von meinem Home Server oder aber einem USB-Flashmedium wiedergeben. Leider ist die Klangqualität enorm schlecht. Kann ich etwas dageben tun? Antwort: Das Wirkungsvollste ist, schon bei der Erstellung der Dateien auf eine niedrigere Kompressionsrate zu achten, um schon einmal grundsätzlich einen besseren Klang zu ermöglichen. Allerdings haben beinahe alle modernen AV-Receiver auch Algorithmen, die sich "Sound Retriever" oder "Music Enhancer" nennen und stark datenkomprimierte Formate wirkungsvoll aufpolieren. Sie müssen allerdings oft erst aktiviert werden. 

Text: Carsten Rampacher
Datum: 07.03.2012