xXx - Triple X

VÖ: 03.04.2003

Original

xXx - Triple X

Studio

Columbia Pictures (2002)

Anbieter

Columbia TriStar Home Entertainment (2003)

Laufzeit

119 min. (FSK 12)

Regie

Rob Cohen

Darsteller

Vin Diesel u.a.

DVD-Typ

DVD-9

TV-Norm

PAL

Bitrate

4.78 Mbps (Video: ca. 3.6 Mbps)

Bildformat

2,40:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 5.1 (448 kbps)
2. Deutsch, Dolby Digital 5.1 (448 kbps)
3. Audio-Kommentar (192 kbps)

Untertitel

Englisch, Deutsch, Türkisch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 25 €
Film 

Xander Cage - ein Extremsport-Superstar, der sich von niemandem sagen lässt, was er zu tun und zu lassen hat. Ausgerechnet dieser ewige Rebell wird von NSA-Spitzenagent Augustus Gibbons auserwählt, die Welt zu retten. Denn nur einem Typ wie Xander kann es gelingen, sich in Prag bei der Söldnertruppe Anarchie 99 um den charismatischen Yorgi und die geheimnisvolle Yelena einzuschleichen, die die Zivilisation ins totale Chaos stürzen will. Der erste Schritt ist einfach, doch dann kommen selbst bei einem harten Typen wie Xander die Gefühle ins Spiel - und er muss obendrein entdecken, was Yorgi tatsächlich im Schilde führt....

Geht es nach Vin Diesel, so ist "James Bond" out und die Zeit für einen neuen Agenten angebrochen, der freilich von niemand anderem als Vin Diesel selbst verkörpert werden soll. Im Gegensatz zum charmanten James Bond ist "Triple X" aber ein Mann ohne Manieren und während James Bond lässig die Dekadenz in Person verkörpert, ist der Neuling ein Proll, der herumläuft wie ein Stammkunde bei der Altkleidersammlung. Und anstelle der smarten Statements eines James Bond reicht es bei "Triple X" nur für pseudo-coole Sprüche im Stile von "Don't be a dick, Dick". Das rüde Image ist aber auch das Einzige, was "xXx" von "James Bond" unterscheidet, denn ungeachtet der angeblichen Differenzierungsversuche wurde doch eine Menge vom "Original" geklaut und selbst der Name "Triple X" stammt aus "Der Spion, der mich liebte". Die Bösewichte in "XxX" sind wie bei 007 finsterste Schurken, die die Welt mit gigantischen Waffen zerstören wollen, zahlreiche kleine Gadgets wie Waffen erleichtern "Triple X" den Job und das obligatorische Auto darf natürlich auch nicht fehlen, wenn auch etwas weniger luxuriös. Da fällt es manchmal schon schwer, zu erkennen, ob "Triple X" das Bond-Konzept nun kopieren oder auf die Schippe nehmen möchte. Die Story selbst ist wie bei vielen Bond-Filmen der neuren Zeit auch ein Schwachpunkt, vielmehr bilden die zahlreichen Action-Sequenzen den Mittelpunkt des Films. Und diese sind es auch, die den Zuschauer, der von der Story wenig geboten bekommt und dem die prollige Heldenspielerei von Vin Diesel auf die Nerven geht, wieder etwas versöhnen. Zwar sind die Stunts auch wieder total überdreht und unrealistisch, doch die Action-Szenen können hier wenigstens für ein wenig Begeisterung sorgen. Während James Bond gewöhnlich mindestens zwei Frauen pro Film vor der Kamera vernascht, gibt sich "Triple X" hier vergleichsweise prüde. Vermutlich liegt das vor allem daran, dass sich Regisseur Rob Cohen nicht mit der amerikanischen Ratingstelle MPAA anlegen wollte, schließlich sollten ja vor allem Teenies in den Film gehen. Wenn "Triple X" wirklich in die Fußstapfen des Geheimagenten ihrer Majestät treten möchte, so ist hier aber doch noch eine längere Zeit der Lehre vonnöten. Zumindest kann man sich aber jetzt schon über die recht eindeutigen Nachahmungen des Originals teilweise recht köstlich amüsieren.

 

Bild 

Bei "xXx" setzt sich leider die Serie qualitativ unbefriedigender Blockbuster von Columbia fort. Die Videobitrate ist extrem niedrig und liegt bei gerade rund 3.6 Mbps. Das ist schon fast so etwas wie ein Negativrekord für eine DVD. Mit 7.42 GB wurde die Speicherkapazität der DVD-9 leider nicht einmal ganz ausgenutzt, der Film selbst würde sogar schon auf eine DVD-5 passen. Zwar schafft es Columbia erstaunlicherweise, das Bild trotzdem noch fast frei von Artefakten zu halten, doch auf großen Bildschirmen wirkt das Bild ebenso unscharf und flau wie bereits im letzten Jahr die DVD von "Spider-Man". Es fehlt dem Bild an der Plastizität, die eigentlich heutzutage mit hochwertigen Filmmastern erreicht werden kann. Die Detailschärfe leidet auch unter dem Einsatz eines Rauschfilters, der das Grundrauschen des Masters etwas reduziert, aber auch leichte Nachzieheffekte produziert. Der Kontrastumfang wirkt zu steil, das Bild überstrahlt in hellen Szenen sehr schnell und weist einen leichten Gelbstich auf. Schwarztöne erscheinen öfters auch eine Spur zu hell. Einziger Pluspunkt der DVD ist die kräftige Farbwiedergabe, die viele Rot- und Blautöne sichtbar werden lässt.

Ansonsten muss man sich aber leider inzwischen wirklich bei DVDs wie dieser fragen, wieso man als ehrlicher Käufer hier nur eine Qualität geboten bekommt, die lediglich der einer guten Kopie entspricht. Auf diese Art und Weise wird der High End-Anspruch der DVD zunehmend diskreditiert. Eine vernünftige Qualitätskontrolle hätte bei "xXx" eigentlich zu der Entscheidung führen müssen, Film und Extras auf jeweils eine eigene Disc auszulagern. Denn nur so wäre es möglich gewesen, die Extras auf der DVD unterzubringen und gleichzeitig den Film in einer hervorragenden Qualität zu präsentieren.

 

Ton 

Während der Film mit Musik von Rammstein zunächst noch sehr monoton und frontlastig beginnt, entwickelt "xXx" im Laufe der Zeit dann doch Qualitäten, die an "The Fast and the Furious", Rob Cohens vorherige Zusammenarbeit mit Vin Diesel erinnern. Der Film bietet kräftige tiefe Bässe und eine hervorragende Direktionalität auf den Surroundkanälen. Geräusche erklingen immer sehr deutlich und klar ortbar aus den hinteren Kanälen, und das nicht nur während der effektgeladenen Actionsequenzen sondern auch an ruhigeren Stellen. Dem Sound-Mix fehlt hier lediglich in den Höhen noch etwas Feinschliff, die vergleichsweise matt klingen. Stellenweise ist der Film auch etwas zu laut und lässt die Dialoge im Sound-Inferno etwas untergehen.

 

Special Features 
  • Audio-Kommentar mit Regisseur Rob Cohen

  • Making of xXx - Triple X: Dieses Making of ist in zwei Kapitel unterteilt, die insgesamt eine Laufzeit von rund 40 Minuten erreichen: "Dreharbeiten in den USA" (15:25 min.) und Dreharbeiten in Prag/Postproduktion in L.A. (25:26 min.). Nach dem fürchterlichen Making of auf Rob Cohen's "The Fast and the Furious"-DVD ist dieses Feature eine eher positive Überraschung, weil es kein's der typischen Promo-Kits ist, sondern eine Art Drehtagebuch darstellt, welches die Filmcrew durch die gesamten Dreharbeiten begleitet. Dabei bekommt man teilweise einige recht ungewöhnliche Hintergrundaufnahmen zu sehen, die bei Making ofs nicht üblich sind. Leider besteht das Bildmaterial zum Großteil aus Aufnahmen mit DV-Kameras, deren Qualität nur sehr dürftig ist. 

  • Filmdokumentationen: "Die Fahrzeuge in xXx - Triple X" (06:56 min.), "Die Welt von xXx" (14:37 min.) und "Vin Diesel ist Xander Cage" (06:51 min.). Diese drei kürzeren Featurettes werfen den Schwerpunkt auf einzelne Themen, wobei es sich zunächst um die Autos, die Drehorte und im letzten Featurette um Vin Diesel als Hauptdarsteller dreht.

  • Visuelle Special Effects: Berglawine (01:10 min.), Lawine und Snowboarder (01:19 min.) und "Explosion der Berghütte" (00:38 min.). In sehr kurzer Form werden hier drei Special Effects-Sequenzen erläutert, optional gibt es hierzu auch noch einen Audio-Kommentar.

  • Entfallene Szenen: Insgesamt sieben Deleted Scenes stehen hier zur Auswahl, die ebenfalls wieder optional mit einem Kommentar betrachtet werden können.

  • Musik-Video Gavin Rossdale "Adrenaline" (04:19 min.)

  • Filmografien: Schauspieler, Regisseur, Autor

  • Trailer zu "xXx", "National Security" und "I Spy" - alle in 16:9 (anamorph) und Dolby Digital 5.1

Review von Karsten Serck

Test-Equipment:
TV Panasonic TX-W32D3F
DVD-Player Sony DVP-S9000ES
AV-Verstärker Yamaha DSP-AZ1

28.02.2003