Über den Dächern von Nizza

Studio

Paramount (1955)

Verleih

Paramount Home Entertainment (2003)

Laufzeit

102:08 min.

Regie

Alfred Hitchcock

Darsteller

Cary Grant, Grace Kelly

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

1,85:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Deutsch, Dolby Digital 2.0
2. Englisch, Dolby Digital 2.0
3. Spanisch, Dolby Digital 2.0
4. Französisch, Dolby Digital 2.0
5. Italienisch, Dolby Digital 2.0

Untertitel

deutsch, englisch, türkisch, niederländisch, französisch, italienisch, ungarisch, arabisch, bulgarisch, dänisch, finnisch, hebräisch, griechisch, isländisch, kroatisch, norwegisch, polnisch, portugiesisch, schwedisch, rumänisch, slowenisch, tschechisch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 20-25 EURO
Film 

Es klappt nicht so ganz mit dem geruhsamen Rentnerdasein, jedenfalls wird John Robie (Cary Grant) von seiner Vergangenheit eingeholt, als eine mit viel Rahfinesse ausgeführte Diebstahlsserie die Luxushotels der südfranzösischen Meeresküste erschüttert. Da kann Robie noch so sehr seinen vorzeitigen Ruhestand bekunden, sowohl die Polizei, als auch seine ehemaligen Weggefährten verdächtigen den Ex-Meisterdieb, wieder aktiv geworden zu sein. Also bleibt ihm nichts anderes übrig, als die Sache selbst in die Hand zu nehmen und sich auf die Suche nach den Täter zu machen. Dazu vereinbart er einen Deal mit einem Versicherungsvertreter, der ihm Informationen zu den potentiellen Opfern zuspielt, um dem lästigen Nachahmer zumindest bei der Planung einen Schritt voraus zu sein. Immerhin verschafft diese Tätigkeit Robie die Bekanntschaft mit der ebenso vermögenden, wie bezaubernden Frances Stevens (Grace Kelly), die zusammen mit ihrer Mutter (Jessie Royce Landis) im sonnigen Nizza ihren Sommerurlaub verbringt. Und die Dame zeigt sich dem Charme Robies gegenüber durchaus aufgeschlossen, wenn sie auch keinen Zweifel offen lässt, dass sie ihn dennoch für den Hauptverdächtigen der Verbrechen hält. Eine Einstellung, die sie übrigens mit Danielle Foussard (Brigitte Auber), der Tochter eines von Robies ehemaligen Kumpanen gemein hat, wobei sich die Gemeinsamkeit allerdings auch auf die Zuneigung zu dem (Ex-)Meister der Fassadenkletterei erstreckt, was gewisse eifersüchtige Spannungen zwischen den beiden Vertreterinnen des schönen Geschlechts zum Vorschein bringt.

"To Catch A Thief" (Über den Dächern von Nizza) ist letztlich ein typischer Hitchcock; nur eben keiner aus der Abteilung gruselnde Hochspannung. Aber abgesehen davon, dass auch hier das Spannungselement nicht ganz fortgefallen ist, zeigt sich der Film von geradezu verschwenderischer Großzügigkeit in all dem, was Hitchcock zu einem der besten Regisseure aller Zeiten gemacht hat. Große, atmosphärisch perfekt auf die Handlung abgestimmte Bilder, geschliffene Dialoge mit einem Idealmaß an geistreichem Dialogwitz, worin sich das Thema Humor jedoch noch nicht erschöpft, zeigt sich der Brite doch gleichfalls als Meister der trockenen Situationskomik. Und nicht zu vergessen das goldene Händchen des Filmemachers bei der Wahl seiner Schauspieler, hier mit guten Bekannten aus anderen Klassikern seines Oeuvres, Cary Grant und Grace Kelly, die beide für ihre Rollen geradezu geboren scheinen, wobei sich aber auch ihre Co-Stars in keinster Weise verstecken müssen.
Das Ergebnis ist stilvolle Unterhaltung, wie sie besser kaum sein kann und eigentlich nur einen Wehmutstropfen enthält: Wer sich danach wieder ein lieblos nach Schema F heruntergekurbeltes Kinowerk der jüngeren Gegenwart antun muss, merkt den Verlust doppelt so schwer, wie ohne den unmittelbaren Vergleich mit diesem Klassiker.

 

Bild 

Auch wenn in zahlreichen Belangen, wozu insbesondere ein immer wieder mit gewisser Heftigkeit auftretendes Rauschen gehört, der Film sein gesetztes Alter nicht verbergen kann, ist der visuelle Gesamteindruck dennoch ungemein positiv. Denn ohne dass sehenswerte Verfälschungen auftreten, wurde das Bild insofern einer Frischzellenkur unterworfen, als die Farben im prächtigsten technicolorbunt glänzen, wie frisch heruntergekurbelt und Kontrast und Schärfe einen plastischen Eindruck erwecken, als wäre das Werk gerade mal zwei Monate und nicht schon fast fünfzig Jahre alt. Wobei eine Einschränkung zum Thema Nebenwirkung angebracht werden muss. Das engzeilige Rollenmuster auf Cary Grants Pullover in den Anfangsszenen schlägt permanent wahre Purzelbäume und scheint in scharfe Konkurrenz zu jeder Diskobeleuchtung treten zu wollen. Aber auch dieses Problem erledigt sich mit dem ersten Klamottenwechsel des Hauptdarstellers schließlich von selbst.

 

Ton 

Auch wenn die DVD mit einer Dolby Digital 2.0 Abmischung ausgestattet wurde, darf die Anlage getrost ausgeschaltet bleiben, denn was da sonst ausschließlich aus dem Center strömt ist nicht mehr als der für die Zeit typische Mono-Ton, der selbst mittelmäßige Fernsehlautsprecher höchstens unterfordern kann.

 

Special Features 

Mengenmäßig mag das Programm vielleicht gar nicht mal so viel hermachen, aber diverse Blicke hinter die Kulissen, bei denen Paramount seine Archive geplündert hat und daneben Mitwirkende von den Dreharbeiten, sowie Nachkommen des Regisseurs aus heutiger Sicht zu Wort kommen lässt, geben in vier Specials aufgeteilt nach den Themenblöcken Besetzung, Making Of, Hitchcock und einem Portrait der Kostümbildnerin Edith Head einen tiefen Einblick in die Filmgeschichte, der sich mehr lohnt als die zehnfache Menge einer auf mehrere DVDs geladene Zugabenüberdosis, irgendeiner Supersonderspecial-Edition, die doch überwiegend nur belanglosen Firlefanz enthält. Abgerundet wird das Ganze noch von einer Fotogalerie und dem Trailer.

30.01.2003

Review von Tobias Wrany

Test-Equipment

TV: Panasonic TX-28PK1F
DVD-Player: Pioneer DV-343
Dolby Digital / DTS Receiver: Sony STR-DA50ES