Stigmata

Studio

MGM (1999)

Verleih

Fox/MGM Home Entertainment (2000)

Laufzeit

97:57 min.

Regie

Rupert Wainwright

Darsteller

Patricia Arquette, Gabriel Byrne, Jonathan Pryce

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 5.1
2. Deutsch, Dolby Digital 5.1
3. Französisch, Dolby Digital 5.1
4. Spanisch, Dolby Digital 5.1
5. Audio-Kommentar des Regisseurs

Untertitel

Englisch, Deutsch, Niederländisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Schwedisch, Dänisch, Norwegisch, Finnisch, Polnisch, Griechisch, Ungarisch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 45-50 DM
Film  

Andrew Kiernan (Gabriel Byrne), Priester und Wissenschaftler, ist im Auftrag des Vatikans in Brasilien unterwegs. Dort untersucht er den Fall einer Madonnenstatue, die Blut weint. Zur gleichen Zeit wird der Rosenkranz eines dort kürzlich verstorbenen Paters gestohlen und an eine Amerikanerin verkauft, die ihn ihrer Tochter Frankie (Patricia Arquette) schickt. Diese beachtet das Geschenk zunächst nicht weiter, doch plötzlich wird ihr Leben von bedrohlichen Ereignissen heimgesucht. Sie hat merkwürdige Visionen, schreibt Wörter in einer ihr unbekannten Sprache auf und vor allem brechen an ihrem Körper ohne ersichtlichen Grund blutende Wunden auf; zuerst an den Unterarmen, dann wird ihr Rücken von einer unsichtbaren Peitsche zerschlagen und dies ist noch nicht das Ende ihres Leidens. Inzwischen ist die Kirche auf sie aufmerksam geworden und setzt Andrew Kiernan auf ihren Fall an. Der erkennt in ihren Wundmalen schnell die Stigmata: Frankies Wunden gleichen denen, die Christus vor bei seinem Kreuztod erleiden musste, doch ist er verwundert darüber, dass die Wunden gerade bei ihr auftauchen. Denn in allen anderen bekannten Fällen, in denen Menschen Anzeichen der Stigmata zeigten, handelte es sich um tiefreligiöse Personen, Frankie jedoch ist eigentlich Atheistin. Doch je mehr er recherchiert, um so näher kommt er einem Geheimnis auf die Spur, bei dem die Entdeckung von alten Schriftrollen, welche ein unbekanntes Evangelium enthalten, die Hauptrolle spielen. Und obwohl seine Vorgesetzten im Vatikan, allen voran Kardinal Houseman (Jonathan Pryce) versuchen, ihn von seinen Recherchen abzubringen, dringt er immer tiefer vor, nicht zuletzt, um Frankie zu helfen, deren Leben von dem fortgesetzten Auftreten der Wundmale immer mehr bedroht wird.

"Stigmata" präsentiert sich als eine Mischung aus Verschwörungstheorie im Stile von "X-Files" (nur das die Strippenzieher im dunklen Spiel diesmal direkt im Vatikan sitzen) und einem 90er Jahre Update von "Der Exorzist". Dabei ist jedoch der Teil der Geschichte, der sich an die tatsächliche Entdeckung alter Schriften aus der Zeit des Wirkens von Jesus Christus anlehnt (wobei die realen Vorbilder zwar hoch umstritten, aber nicht geheim sind, deshalb als Objekt einer Vertuschungsaktion denkbar ungeeignet sind) dermaßen unglaubwürdig geraten, was besonders für den "Killerkardinal" gilt, dass "Stigmata" trotz des ganzen Bemühens, Authentizität zu erzeugen, nicht als ernsthafter Film durchgeht. Was aber an sich noch kein durchschlagender Nachteil sein muss, denn auch ein nicht eben realitätsnaher und zuweilen unplausibler Film kann unter Umständen durchaus unterhaltsam sein. Doch leider gelingt es "Stigmata" auch in Hinblick auf reines Entertainment nicht, so richtig zu überzeugen. Die Bilder die Regisseur Wainwright mit Hilfe seines Kameramannes erzeugt hat, zeigen zwar durchgehend eine durchaus gefällige Optik, doch transportieren sie leider nicht viel mehr als ihre cool gestylte Oberfläche, was sich im Laufe der Zeit in einem gewissen Leeregefühl beim Zuschauer bemerkbar macht, der darauf wartet, dass endlich etwas passiert, was den Film voranbringt. Damit haben auch die Bilder nicht den nötigen Kick, der schon der Story fehlt. Und auch die Schauspieler, der charismatische Gabriel Byrne und die ebenfalls nicht gerade untalentierte Patricia Arquette geben auch nicht mehr als unbedingt notwendig um ihre Rollen auszufüllen. Positiv lässt sich schließlich lediglich anmerken, dass "Stigmata" zu keiner Zeit wirklich schlecht ist, er bietet nur eben überhaupt keine außergewöhnlichen Aspekte; kurz: Man kann den Film ohne weiteres ansehen, aber wenn man ihn verpasst hat, stellt dies auch keinen Verlust dar.

 

Bild 

Wer mit der Lupe DVDs betrachtet, dürfte sich sicherlich an dem Rauschen stören, welches das Bild etwas körnig erscheinen lässt. Doch richtig stören tut dies eigentlich nicht. Dafür überwiegen die positiven Aspekte: Trotz dem Halbdunkel, in dem der Film zum Großteil spielt, sind die Farben sehr kräftig und wechseln zwischen warmen Röttönen und verregneten Szenen in Blau, die ein wenig an Ridley Scott´s "Black Rain" erinnern. Gleichzeitig bietet das Bild viel Schärfe und Detail - auch wenn die Kompression nicht immer ganz lupenrein ist.

 

Ton 

Beim ersten Eindruck mag man den Sound zwar noch ein wenig zurückhaltend empfinden, doch wer genau hinhört, der wird schnell entdecken, dass diese DVD zeigt, wie auch Filme ohne spektakuläre Action-Elemente einen hervorragenden Sound bieten können. "Stigmata" ist zwar über weite Strecken recht leise, kann aber selbst in diesen ruhigen Szenen ein hervorragendes und räumlich klingendes Panorama bieten. Bereits die beiden Stereokanäle klingen bieten einen sehr breiten Klang, der durch gut eingespielte Hintergrundeffekte und Musik auch von hinten verstärkt wird. Durch die gleichmäßige Balance zwischen Vorne und Hinten ergibt sich so der Eindruck, wirklich mitten im Geschehen zu sein. Der Bass klingt sehr luftig und wird auch oft für kleinere Effekte genutzt, bleibt jedoch meistens so dezent im Hintergrund, dass er nicht die ganze Aufmerksamkeit auf sich zieht. Wer kann, der sollte diesen Film am besten in tiefer, dunkler Nacht ganz laut hören, um so das beste Klangerlebnis zu erzielen.

 

Special Features 

Die DVD bietet fünf herausgeschnittene Szenen zur Ansicht an. Zusätzlich lässt sich der Film von Anfang an mit einem alternativen (unhappy) Ende wählen. Man merkt allerdings am Ende schon deutlich den Wechsel, der nicht gerade äußerst "seamless" abläuft. Fehlen dürfen auch nicht ein Audio-Kommentar, der obligatorische Trailer und ein Musik-Video von Natalie Imbruglia. Das beste Extra ist allerdings die rund 23 Minuten lange Dokumentation "Divine Rites - The Story" of Stigmata", die man auf der US-DVD nicht finden konnte. Der kleine Film beginnt als Dokumentation über das Phänomen der "Stigmata" und geht dann nahtlos in ein Making of über. Film-Infos und historische Hintergründe werden so auf interessante Art und Weise kombiniert. Hervorheben sollte man auch das oft ignorierte Booklet: MGM macht sich hier in den meisten Fällen sehr viel Mühe und stellt auch in diesem Fall wieder einige nett zusammengeschriebene Hintergrundinfos auf mehreren Seiten zusammen.

Review von Karsten Serck und Tobias Wrany (Film)

Test - Equipment:
TV Panasonic TX - W32D3F
DVD - Player Yamaha DVD-S795
Dolby Digital / DTS - Receiver Sony STR-DA 50 ES

23.08.2000