Scary Movie

Studio

Dimension Films (2000)

Verleih

Highlight Communications (2001)

Laufzeit

84:37 min. (FSK 16)

Regie

Keenen Ivory Wayans

Darsteller

Jon Abrahams, Carmen Electra, Shannon Elizabeth u.a.

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Deutsch, Dolby Digital 5.1
2. Deutsch, Dolby Digital 2.0
3. Englisch, Dolby Digital 5.1
4. Deutsch, DTS 5.1

Untertitel

Deutsch (nur bei englischer Fassung, fest eingeblendet)

Regionalcode

2

Verpackung

Super Jewel Box

Preis

ca. 25 EUR
Film  

War "Scream" die Satire auf die gängigen Horror-Filme, so will "Scary Movie" die Persiflage dieser Satire sein. Die Handlung verläuft so, als ob man die Drehbücher von "Scream" und "Ich weiss noch, wass Du letzten Sommer getan hast" zusammengeheftet und dann stark gekürzt hätte. Dabei bleibt der Film erstaunlich detailgetreu an der Originalhandlung beider Filme, die anfangs wirklich gekonnt parodiert werden. Angereichert wird das Ganze durch einen derben und ordinären Humor, der im Stile ein wenig dem Nonstop-Klamauk der Zucker/Abrahams-Filme (Die nackte Kanone) ähnelt, jedoch anstelle witziger Pointen zu rund 90 Prozent aus flachen Jokes besteht, die bei wohlwollender Bewertung lediglich knapp unter der Gürtellinie angesiedelt sind, in den schlimmsten Fällen jedoch einfach nur vorpubertär und peinlich erscheinen. Wer darüber lachen kann, wenn in einer Sex-Szene ein Strahl männlicher Körperflüssigkeit wie aus einer Feuerwehrkanone die Freundin an die Decke befördert, der dürfte an diesem endlosen Schwall von vermeintlichen Pointen vielleicht noch Gefallen finden. Da bekanntlich Witze auf Kosten anderer Leute immer die einfachsten sind, macht "Scary Movie" aber auch vor Leuten, die sich nicht wehren können, keinen Halt, namentlich an Police Officer "Doofy", der als vermeintlich geistig Behinderter zum Objekt von Spott und Häme wird. Wie ein Film mit einem solchen Primitiv-Humor in den USA mit einem Einspielergebnis von rund 150 Millionen Dollar zu einem der erfolgreichsten Filme des letzten Jahres werden konnte, gegen den "American Pie", das große Vorbild diese Genres, geradezu fromm wirkt, lässt sich nur schwer nachvollziehen. Während Sendungen wie "Big Brother" und "TV Total" die Messlatte der Primitiv-Unterhaltung im Fernsehen immer wieder ein ganzes Stück nach unten legen und die Vorboten einer dümmlichen Trash-Kultur sind, so steht diese zweifelhafte Leistung für's Kino ganz eindeutig "Scary Movie" zu, für den jetzt leider auch noch die unvermeidbare Fortsetzung in Planung ist.

Wenigstens stellenweise kann man jedoch auch ein wenig lachen. Denn es gibt sogar eine Handvoll guter Pointen, die allerdings in den knapp anderthalb Stunden ein wenig zwischen den gerade gegen Ende zunehmenden niveaulosen Albernheiten untergehen. Wer zu den Slasher-Fans gehört, sollte sich "Scary Movie" durchaus einmal ansehen. Ein Pflichtkauf ist diese DVD aber keineswegs.

 

Bild  

An der Bestnote schrammt die Code 2-DVD knapp vorbei, obwohl sie dank dem gleichen Master in PAL-Qualität, welches bereits bei der US-DVD eingesetzt wurde, eigentlich die besten Voraussetzungen gehabt hätte, diese weit zu überholen. Auf den ersten Blick ist das Bild plastisch, scharf und voller lebendiger Farben, die wirklich einen exzellenten Eindruck hinterlassen. Doch leider versuchte man offensichtlich wieder einmal das Rauschen, welches bei der US-DVD dezent zu sehen war, durch einen Rauschfilter zu bekämpfen, was aus der Nähe betrachtet das Bild etwas "suppig" wirken lässt. Aus normaler Distanz fällt das zwar kaum auf, doch leidet hierunter die Detailschärfe ein wenig. Außerdem sieht man stellenweise ein leichtes Zeilenflimmern. Ansonsten ist dies eine DVD, mit der man wirklich zufrieden sein kann. Und vielleicht gelingt es Highlight, sofern die Finger vom Rauschfilter gelassen werden, sogar noch eines Tages, eine DVD zu veröffentlichen, die die US-Version tatsächlich übertrifft.

 

 Ton  

Der Sound-Mix von "Scary Movie" ähnelt (wen wundert's) ein wenig dem von "Scream", bietet aber lediglich einen recht zurückhaltenden Surround-Klang, der in erster Linie nur bei den altbekannten Messer-Attacken auffällig wird. Die Musik klingt auch im Ansatz ein wenig blechern, obwohl diese eigentlich Gelegenheit für einen recht üppigen Sound geboten hätte. Angesichts dieser Umstände fallen Unterschiede der deutschen DTS-Tonspur auch kaum auf, was auch dadurch erschwert wird, dass aufgrund der "User Prohibitions", die bei der englischen Originalversion für fest eingeblendete Untertitel sorgen, kein direkter Wechsel der Tonspuren möglich ist.

 

Special Features  

Highlight bedient sich für die Code 2-DVD aus dem zunächst recht mageren Arsenal der US-DVD und ergänzt diese noch um einige eigene Extras, so dass unterm Strich die Ausstattung der US-DVD übertroffen wird: Zunächst findet man ein kurzes "Behind The Scenes"-Featurette, mehrere Trailer und ein halbes Dutzend Deleted Scenes. Allerdings: Die Szenen, die am Ende im Film gelandet sind, sind auch nicht unbedingt besser sind als die herausgeschnittenen Sequenzen.

Nur auf der Code 2-DVD findet man außerdem kurze Biographien mit Interviews (positiv: sogar mit deutschen Untertiteln), rund 13 Minuten unkommentiertes B-Roll-Material von den Dreharbeiten, einen Trailer, TV-Spots, Produktionsnotizen, ein Musikvideo der Bloodhound-Gang sowie mehrere Trailer.

Der recht interessante DVD-ROM-Part der US-DVD fehlt hier. Anstelle dessen wurde ein Quiz integriert, welches bei richtiger Beantwortung der Fragen die Möglichkeit gibt, im Internet einen Bildschirm-Schoner downzuloaden - irgendwie eine recht dürftige "Belohnung".

Trotz ein paar Goodies, die nicht gefallen, dürfte dies die bislang beste DVD-Umsetzung von Highlight sein. Ebenso wie bei anderen Independent-Anbietern hat man es inzwischen erkannt, dass man durch die Zugabe weiterer Extras, die nicht auf der US-DVD zu finden sind, die Code 2-DVD deutlich aufwerten kann. Jetzt kann man nur noch hoffen, dass auch die Bildqualität noch perfektioniert wird, auch die fest eingeblendeten Untertitel verschwinden und Highlight Abschied von der "Super Jewel Box" nimmt, die sich gerne bei kleinen unfreiwilligen Experimenten mit der Erdgravitation in ihre Einzelteile auflöst.

Review von Karsten Serck

30.03.2001