Orbital - The Alltogether 5.1

Original

Orbital - The Alltogether 5.1

Verleih

Warner Vision (2001)

Laufzeit

ca. 96 min.

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

1,78:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Dolby Digital 5.1
2. Dolby Digital 2.0
3. DTS 5.1

Untertitel

-

Regionalcode

2,3,4,5,6

Verpackung

oranges Amaray-Case

Preis

ca. 25 EURO
Feature 

Musik-DVDs gibt's inzwischen wie Sand am Meer, doch gerade die Vertreter elektronischer Musik, denen man eigentlich die größte Affinität zu neuen Technologie zutrauen sollte, halten sich bislang ziemlich zurück. Um so erstaunlicher ist diese DVD-Version des "Alltogether"-Albums der britischen Techno-Veteranen von "Orbital", die wirklich so ziemlich alle Register zieht, die man sich vorstellen kann. Nicht nur, dass das Ganze technisch in Bild (16:9 anamorph) und Ton (Dolby Digital 5.1 & DTS) die Möglichkeiten der DVD ausnutzt, auch die Konzeption bereits ist ein Unikum: "Easter Eggs" oder "Hidden Features" kennt man ja bereits von vielen DVDs, doch "The Alltogether 5.1" ist im Grunde genommen nichts anderes als ein großes Easter Egg für sich. Man bekommt die DVD nicht einfach vorgesetzt, sondern muss sie erst entdecken. Nach dem Einlegen landet man nicht in einem gewohnten DVD-Menü, sondern in einem düsteren Labyrinth, in dem man sich orientieren muss. Das ist nicht gerade benutzerfreundlich und wer überhaupt keine Geduld für so etwas hat, sollte jetzt an dieser Stelle aufhören zu lesen. Doch wer sich einmal etwas Zeit nimmt, wird so nach und nach entdecken, was auf dieser DVD steckt. Relativ einfach findet man noch die "Alltogether"-Tracks, doch danach wird es schwierig, denn anstelle von den üblichen Buttons sind auf der DVD nur einfache, häufig auch noch schwer zu entdeckende Navigationselemente. Aber auch die Menüs selbst sind ein Navigationselement. Wer einfach ein wenig mit dem Navigationskreuz des DVD-Players herumspielt, wird dies schnell feststellen. Man bewegt sich quasi durch die Menüs und bewegt sich so durch diesen düsteren Raum, in dem dann irgendwo versteckt weitere Features sind. Wie genau das geht, wollen wir hier nicht verraten und wahrscheinlich wird man auch einige Zeit benötigen, um überhaupt einen halbwegs umfassenden Überblick zu bekommen. Zu finden sind nach geduldiger Suche u.a.:

  • Videos mit Multiple Angle-Funktionen: Es stehen quasi mehrere Video-Versionen zur Auswahl

  • Making of der Videos

  • 24 Minuten lange Version von "Meltdown"

  • "Doctor" Live!

  • Commecials

"The Alltogether 5.1" ist eine unglaublich experimentelle DVD, das passt im Grunde genommen auch ganz zu Orbital, deren Songs anfangs sehr gewöhnungsbedürftig schräg sind und nicht die typische Musik zum Nebenbeihören und Abtanzen darstellen. Man kann nur hoffen, dass demnächst nicht ein DVD-Anbieter auf die Idee kommt, dieses Konzept für eine Spielfilm-DVD abzukupfern, wenn man diese DVD einfach als Experiment betrachtet, dann wird man hier seine Freunde dran finden, vor allem, weil Orbital in technischer Hinsicht die Möglichkeiten des Mediums DVD für sich wirklich gekonnt einsetzen.

 

Bild 

Alle Achtung: Die Videoclips werden nicht in schnödem 4:3 sondern in anamorphem 16:9 präsentiert. Ganz so perfekt ist das Videomaterial allerdings nicht, denn es fehlt ihm doch recht deutlich an Detailschärfe. Die Bilder wirken leicht verschwommen, teilweise auch vie von einer DV-Kamera aufgenommen. Die Bilder, die man in den Videos zu sehen bekommt, sind allesamt recht kühl und die Farben etwas dezent. Ansonsten ist die DVD aber gut komprimiert und Bildqualität bis auf einige gewollte Verfremdungen in Ordnung.

 

Ton 

Den Ton zum Bild sowohl in Dolby Digital 5.1 als auch DTS, das hat schon etwas für sich. Orbital setzen die Möglichkeiten des 5.1-Tons allerdings nur auf simple Art und Weise ein. Zwar laufen auch die Surround-Kanäle immer mit, das Ganze hört sich aber vielfach so an, als ob man einfach nur den Ton der Frontkanäle auch in die Surrounds gemischt hätte. Gerade bei den Songs mit Vocals wirkt das sehr befremdlich, weil die Surround-Kanäle schon etwas überbetont werden und vielfach monoton klingen. Einen Mix der besseren Sorte finden man z.B. in den Tracks 3 (Oi!) und 5 (Tootled), die ein wenig mehr Effekte integrieren, welche auf den Surround-Kanälen zumindest etwas räumlich klingen. Insgesamt fehlt dem sehr metallisch klingenden Sound aber etwas mehr Transparenz und Weite, da hilft auch kein DTS-Track weiter. An Bass mangelt es indes nicht, der ist meist sehr kräftig in den Songs vorhanden.

Review von Karsten Serck

Test - Equipment:
TV Panasonic TX - W32D3F
DVD - Player Pioneer DV-737
Dolby Digital / DTS - Receiver Yamaha RX-V3000RDS

12.11.2001