Jurassic Park - DTS

Jurassic Park

Studio

Universal Pictures (1993)

DVD-Anbieter

Universal Homevideo (2000)

Laufzeit

126:20 min.

Regie

Steven Spielberg

Darsteller

Sam Neil, Laura Dern, Jeff Goldblum, Richard Attenborough, Bob Peck, Martin Ferrero, B.D. Wong

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

NTSC

Bildformat

1,85:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, DTS 5.1
2. Englisch, Dolby Digital 2.0

Untertitel

Englisch, Spanisch, Französisch

Regionalcode

1

Verpackung

Amaray-Case

Preis

18.89 $ (Amazon.com)
Film   

Still und heimlich realisiert der Multimillionär John Hammond (Richard Attenborough) auf einer versteckten Insel das Unmögliche: Aus dem in Stechmücken gefundenen Dinosaurierblut wird Dinosaurier-DNA gewonnen und die längst ausgestorbenen Tiere künstlich herangezüchtet. Das Ganze macht der kauzige Hammond natürlich nicht im Dienste der Wissenschaft sondern vielmehr seiner eigenen Brieftasche zuliebe: In mehreren Jahren hat sich Hammond auf der einsamen Insel bereits einen ganzen Urzeit-Zoo mit gewaltigen Dinosauriern aller Arten bis zum gigantischen Tyrannosaurus Rex herangezüchtet - die man schon bald im "Jurassic Park" gegen ein fürstliches Entgelt besichtigen können soll. Sicherheitsbedenken soll pro Forma noch ein Wissenschaftlerteam aus dem Wege räumen. Daher beordert Hammond über das Wochenende den Chaosforscher Ian Malcolm (Jeff Goldblum) sowie das Paläontologenpärchen Alan Grant (Sam Neil) und Ellie Sattler (Laura Dern) auf seine Insel, in der Hoffnung, dass sie ihm schnell einen Persilschein aushändigen und der Jurassic Park direkt eröffnet werden kann. Doch der Trip durch den Jurassic Park, an dem auch noch Hammonds Enkelkinder teilnehmen, verläuft nicht so geradlinig wie gedacht, als eine Verkettung unglücklicher Umstände dafür sorgt, dass die Dinosaurier aus ihren Umzäunungen fliehen können und auf die ungebetenen humanoiden Besucher Jagd machen......

Mit "Jurassic Park" ging Steven Spielberg den Schritt konsequent weiter, den James Cameron einige Jahre zuvor mit "The Abyss" und später "Terminator 2" eingeschlagen hatte: CGI (Computer Generated Images) hieß das Zauberwort, welches aus dem Computer ganz neue Geschöpfe entstehen ließ. In Jurassic Park waren es nicht mal nur so eben ein paar kleine Tricks, sondern eine ganze virtuelle Dinosaurierwelt wurde im Computer von den Technikern von Industrial Light and Magic geschaffen. In dieser Hinsicht setzte Jurassic Park neue Superlative, die selbst heute noch beachtenswert sind. Leider ist die Handlung des Filmes vollkommen für die Katz, obwohl Technikfanatiker Michael Crichton, der auch am Drehbuch mitarbeitete, in seiner Romanvorlage noch eine wirklich ernstzunehmende und spannend erzählte Warnung vor dem Missbrauch der Wissenschaft verfasst hatte. Diese findet sich im Film nur noch beschränkt wieder. Die eindeutige Hauptrolle spielen die Dinos, die echten Schauspieler aus Fleisch und Blut wurden zu Witzfiguren degradiert, die auf Kommando über "niedliche" Dinos staunen dürfen oder vor den etwas größeren und damit etwas gefährlicheren Artgenossen schreiend wegrennen müssen. Vor allem die beiden Enkelkinder Hammonds entwickeln sich zu richtigen Nervensägen, die natürlich immer im passenden Moment das Falsche tun und dadurch das Verhängnis geradezu hinaufbeschwören. Offensichtlich war das Publikum aber ohnehin weniger an der Story als an den Special Effects interessiert, so dass Jurassic Park die Produktionskosten von 63 Millionen Dollar locker wieder einspielte und am Ende für Einnahmen von weltweit rund 900 Millionen Dollar sorgte.

 

Bild  

Die amerikanische DTS-Fassung von Jurassic Park bietet eine geringfügig bessere Bildqualität als die Code 2-DVD. Vor allem die mit einer minimal höheren Bitrate durchgeführte Kompression macht einen etwas saubereren Eindruck und auch der Kontrast ist besser. Daher wirkt das Bild der Code 1-DVD trotz der niedrigeren NTSC-Auflösung plastischer als das der Code 2-DVD. Allerdings bietet auch die Code 1-DVD nicht das letzte Quäntchen an Bildschärfe, welches für die Bestnote nötig gewesen wäre.

 

Ton  

Soundtechnisch markierte Jurassic Park 1993 den Beginn der DTS-Ära in den Kinos. Zumindest in den USA entschied man sich konsequenterweise dazu, Jurassic Park entsprechend mit DTS-Ton auch auf DVD anzubieten. Mit der deutschen Code 2-DVD als Vergleich, die sich für einen Dolby Digital 5.1-Mix schon verdammt gut anhört, fallen die Vorteile von DTS nicht ganz so stark aus wie es normalerweise ist. Mann muss schon genau hinhören, um Unterschiede herauszuhören. Diese machen sich vor allem in der Sequenz mit dem ersten Angriff des T-Rex in Kapitel 11 und der großen Herde, die auf offenem Wiesengelände Sam Neil in die Flucht jagt (Kapitel 14) bemerkbar. Die DTS-Version klingt hier gerade im Bassbereich noch eine Spur dominanter aber auch zugleich präziser als die Dolby-Version. Auch die Wiedergabe der Surround-Effekte ist auf den hinteren Kanälen etwas besser. Wie bereits gesagt, ist aber auch die deutsche Code 2-DVD im Klang bereits so gut, dass sich ein Kauf der DTS-DVD nicht unbedingt für jeden lohnt.

Ergänzung:

Zuerst klagten die Reviewer von The Digital Bits und dann auch einige Newsgroup-Leser über eine Bassschwäche bei der DTS-DVD von Jurassic Park. Für uns war dieser Fehler so zunächst nicht nachvollziehbar, denn bei uns klangen sowohl Jurassic Park als auch The Lost World in DTS wirklich besser als die Dolby Digital-Versionen. Nach einigen Checks sind wir zu dem Ergebnis gekommen, dass der Bassmangel in der Tat ein Problem darstellen kann. Denn obwohl der LFE-Pegel sehr oft aufs Maximum geht, ist davon auf dem LFE-Kanal selbst nichts zu hören. Ob der Subwoofer nun ein- oder ausgeschaltet ist, macht praktisch keinen Unterschied. Es sieht so aus, als ob bei der Abmischung geschlampt worden wäre und der Subwoofer auf dem LFE-Kanal nicht die tiefen Frequenzen zugewiesen bekommt, für die er eigentlich gedacht ist. Sie sind allerdings vorhanden, und zwar im Stereo-Signal für die Frontkanäle. Es gibt allerdings Verstärker, deren Bassmanagement im 5.1-Modus die Weiterleitung der in den Frontkanälen vorhandenen tiefen Frequenzen deaktiviert und wirklich nur das LFE-Signal an den Subwoofer weiterleiten, was bei korrekter Einhaltung der "diskreten" Lehre ja auch vollkommen richtig ist. Wenn Ihr Verstärker Einstellungen des Bassmanagements erlaubt, dann sollten Sie trotzdem den vollen Bass genießen können: Hierzu müssen die Frontlautsprecher im Setup auf "Large" und der Subwoofer gleichzeitig auf "Off" gestellt werden, damit das Bassmanagement den gesamten Tiefbassanteil nicht mehr dem Subwoofer, sondern den Frontkanälen zuweist. Ein vernünftiges Bassmanagement sollte bei dieser Einstellung den LFE-Kanal nicht einfach kappen, sondern den Frontkanälen zumischen. Der aktive Subwoofer sollte jetzt via Cinch nicht mehr an den Subwoofer Pre-Out sondern an den Vorverstärker-Ausgang für die Frontkanäle angeschlossen werden. Um zu verhindern, dass der Subwoofer jetzt bei jedem kleinen Piepser schon aktiv wird, sollte dessen interne Übernahmefrequenz recht niedrig eingestellt werden. Diese Einstellung sollte nicht nur bei Jurassic Park sondern auch bei vielen anderen DVDs besser klingen, da sie Fehler in der korrekten Abmischung des LFE-Kanals abfangen kann. Das Review der Dolby Digital- als auch DTS-DVD von Jurassic Park wurde von uns bereits in dieser Einstellung vorgenommen, so dass sich an unserer Beurteilung nichts ändert.

 

Special Features  

Den Großteil des Bonus-Materials nimmt das rund 50 Minuten lange Making of bereits für sich ein. Dieses entspricht eigentlich den Erwartungen, die man an den Film stellt, indem es in erster Linie die technischen Aspekte behandelt und hierbei natürlich insbesondere auf die Schaffung der virtuellen Dinosaurier eingeht. Wegen des DTS-Tracks eingespart wurde "Phil Tippet´s Animatics: Raptor´s in the Kitchen", ein kurzer Clip, der die Küchenszene gegen Ende des Films, in der die Kinder sich vor dem T-Rex verstecken, mit Hilfe von Modellfiguren erzählt, und zwar in den gleichen Einstellungen, wie sie auch später im Film zu sehen sind. Ebenso fehlen die weiteren Extras der Dolby Digital-Fassung "Foley Artists", die "Early Production Meetings", "Location Checks" und die Storyboards. Vorhanden sind die recht ausführlichen Produktionsnotizen, Darstellerbiographien, eine Bildergalerie und ein kleines Dinosaurierlexikon, in dem die verschiedenen Arten erklärt werden. Fehlen dürfen auch nicht die Trailer. Es gibt jeweils einen von "Jurassic Park", dem Sequel "The Lost World" - und "Jurassic Park III", der sich allerdings als totaler Hoax entpuppt, weil aus dem (noch nicht im Dreh befindlichen) Film gar keine Szenen zu sehen sind, sondern nur durch einigen Blitz und Donner eine gefährliche Atmosphäre erzeugt werden soll, die sich allerdings keineswegs einstellt.

Review von Karsten Serck

Test - Equipment:
TV Panasonic TX - W32D3F
DVD - Player Yamaha DVD-S795
Dolby Digital / DTS - Receiver Sony STR-DA 50 ES

24.10.2000