Jurassic Park

Jurassic Park

Studio

Universal Pictures (1993)

DVD-Anbieter

Universal/Columbia TriStar Homevideo (2000)

Laufzeit

121:20 min.

FSK

12

Regie

Steven Spielberg

Darsteller

Sam Neil, Laura Dern, Jeff Goldblum, Richard Attenborough, Bob Peck, Martin Ferrero, B.D. Wong

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

1,85:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 5.1
2. Englisch, Dolby Surround
3. Deutsch, Dolby Digital 5.1
4. Ungarisch, Dolby Surround

Untertitel

Englisch, Deutsch, Polnisch, Bulgarisch, Kroatisch, Tschechisch, Ungarisch, Arabisch, Dänisch, Finnisch, Isländisch, Hindi, Griechisch, Hebräisch, Norwegisch, Schwedisch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 25-30 EURO
Film   

Still und heimlich realisiert der Multimillionär John Hammond (Richard Attenborough) auf einer versteckten Insel das Unmögliche: Aus dem in Stechmücken gefundenen Dinosaurierblut wird Dinosaurier-DNA gewonnen und die längst ausgestorbenen Tiere künstlich herangezüchtet. Das Ganze macht der kauzige Hammond natürlich nicht im Dienste der Wissenschaft sondern vielmehr seiner eigenen Brieftasche zuliebe: In mehreren Jahren hat sich Hammond auf der einsamen Insel bereits einen ganzen Urzeit-Zoo mit gewaltigen Dinosauriern aller Arten bis zum gigantischen Tyrannosaurus Rex herangezüchtet - die man schon bald im "Jurassic Park" gegen ein fürstliches Entgelt besichtigen können soll. Sicherheitsbedenken soll pro Forma noch ein Wissenschaftlerteam aus dem Wege räumen. Daher beordert Hammond über das Wochenende den Chaosforscher Ian Malcolm (Jeff Goldblum) sowie das Paläontologenpärchen Alan Grant (Sam Neil) und Ellie Sattler (Laura Dern) auf seine Insel, in der Hoffnung, dass sie ihm schnell einen Persilschein aushändigen und der Jurassic Park direkt eröffnet werden kann. Doch der Trip durch den Jurassic Park, an dem auch noch Hammonds Enkelkinder teilnehmen, verläuft nicht so geradlinig wie gedacht, als eine Verkettung unglücklicher Umstände dafür sorgt, dass die Dinosaurier aus ihren Umzäunungen fliehen können und auf die ungebetenen humanoiden Besucher Jagd machen......

Mit "Jurassic Park" ging Steven Spielberg den Schritt konsequent weiter, den James Cameron einige Jahre zuvor mit "The Abyss" und später "Terminator 2" eingeschlagen hatte: CGI (Computer Generated Images) hieß das Zauberwort, welches aus dem Computer ganz neue Geschöpfe entstehen ließ. In Jurassic Park waren es nicht mal nur so eben ein paar kleine Tricks, sondern eine ganze virtuelle Dinosaurierwelt wurde im Computer von den Technikern von Industrial Light and Magic geschaffen. In dieser Hinsicht setzte Jurassic Park neue Superlative, die selbst heute noch beachtenswert sind. Leider ist die Handlung des Filmes vollkommen für die Katz, obwohl Technikfanatiker Michael Crichton, der auch am Drehbuch mitarbeitete, in seiner Romanvorlage noch eine wirklich ernstzunehmende und spannend erzählte Warnung vor dem Missbrauch der Wissenschaft verfasst hatte. Diese findet sich im Film nur noch beschränkt wieder. Die eindeutige Hauptrolle spielen die Dinos, die echten Schauspieler aus Fleisch und Blut wurden zu Witzfiguren degradiert, die auf Kommando über "niedliche" Dinos staunen dürfen oder vor den etwas größeren und damit etwas gefährlicheren Artgenossen schreiend wegrennen müssen. Vor allem die beiden Enkelkinder Hammonds entwickeln sich zu richtigen Nervensägen, die natürlich immer im passenden Moment das Falsche tun und dadurch das Verhängnis geradezu hinaufbeschwören. Offensichtlich war das Publikum aber ohnehin weniger an der Story als an den Special Effects interessiert, so dass Jurassic Park die Produktionskosten von 63 Millionen Dollar locker wieder einspielte und am Ende für Einnahmen von weltweit rund 900 Millionen Dollar sorgte.

 

Bild  

Der anamorphe Widescreen-Transfer bietet zwar eine recht ordentliche Bildqualität. Der erhoffte optische Wow-Effekt hingegen bleibt aber aus: In erster Linie liegt dies an der eingeschränkten Bildschärfe. Details verschwinden unter einem leichten Rauschfilter und werden nicht mit der optimalen Schärfe wiedergegeben, was auch auf die nicht vollkommen überzeugende Kompression zurückzuführen ist, die mit einer durchschnittlichen Bitrate von gerade einmal 5.27 Mbps durchgeführt wurde. Die mangelnde Schärfe ist eigentlich bereits der Hauptkritikpunkt, denn sie fällt auch am störendsten auf. Ärgerlich ist vor allem, dass aufgrund des soften Bildes auch die Dinosaurier als die eigentlichen Stars des Films nicht so detailvoll zu sehen sind, wie man es aus dem Kino kennt. Weiterhin ist das Bild noch etwas zu hell, so dass dunkle Bildpartien höchstens tiefgrau aber eben nicht schwarz erscheinen. Allerdings lässt sich dieser Effekt wenigstens durch leichtes Senken der Helligkeit bei gleichzeitiger Erhöhung des Kontrasts beseitigen. Bei dieser Gelegenheit sollte man auch gleichzeitig die Farbsättigung erhöhen, da diese nicht sonderlich stark ausgeprägt ist und auch ein leicht rosiger Farbstich vorhanden ist, der am deutlichsten an Gesichtern sowie auch dem markanten runden Jurassic Park-Logo zu erkennen ist, welches nicht ganz so knallrot leuchtet wie man es aus vergangenen TV-Ausstrahlungen kennt.

Man kann mit der DVD sicherlich gut leben. Allerdings hatten wir uns gerade von einem Prestige-Titel der ersten Liga doch weitaus mehr erhofft. Man wird leider den Verdacht nicht los, dass etwas kräftiger als tolerabel komprimiert wurde, um die mit Extras insgesamt über rund drei Stunden Video auf eine DVD zu bekommen.

 

Ton  

Soundtechnisch markierte Jurassic Park 1993 den Beginn der DTS-Ära in den Kinos. Das hört sich schön an, bringt aber herzlich wenig, wenn man den konsequenten Schritt nicht geht und es auch auf DVD anbietet, wozu es allerdings aus Platzgründen auf einer einzigen DVD auch nicht gereicht hätte. Jurassic Park in DTS wird man nur in den USA bekommen. Allerdings bietet bereits die Dolby Digital-Version einen sehr guten Sound. Zwei Sequenzen wie der erste Angriff des T-Rex (Kapitel 11) und die große Herde, die auf offenem Wiesengelände Sam Neil in die Flucht jagt (Kapitel 14) gehörten schon in Dolby Surround-Zeiten auf Video zu beliebten Surround-Beispielen. Auf der DVD kommen sie aber erst richtig zur Geltung. Der berühmte T-Rex-Angriff, der sich mit einer vibrierenden Wasseroberfläche in einem Plastikblecher und lautem Donner langsam ankündigt, entwickelt sich zu einer furiosen Effektschlacht mit viel Dynamik und Agilität. Erfreulich ist gerade in diesen Szenen die optimale Balance zwischen Front- und Surroundkanälen, die einen wirklich perfekten Raumeindruck ermöglicht. Die Herdenszene überzeugt vor allem durch die gute Kanaltrennung zwischen den hinteren Surroundkanälen, so dass man wirklich nach links und rechts die Dinosaurier einzeln vorbeirennen und verschwinden hört. Zwischen der Originalfassung und der deutschen Synchro ließen sich keine bedeutenden Unterschiede heraushören.

 

Special Features  

Den Großteil des Bonus-Materials nimmt das rund 50 Minuten lange Making of bereits für sich ein. Dieses entspricht eigentlich den Erwartungen, die man an den Film stellt, indem es in erster Linie die technischen Aspekte behandelt und hierbei natürlich insbesondere auf die Schaffung der virtuellen Dinosaurier eingeht. "Phil Tippet´s Animatics: Raptor´s in the Kitchen" ist ein kurzer Clip, der die Küchenszene gegen Ende des Films, in der die Kinder sich vor dem T-Rex verstecken, mit Hilfe von Modellfiguren erzählt, und zwar in den gleichen Einstellungen, wie sie auch später im Film zu sehen sind. "Foley Artists" erzählt kurz, wie die Soundeffekte, die im Film zu hören sind, nachträglich erzeugt wurden. Keine hohen Qualitätsansprüche sollte man an die "Early Production Meetings" legen, die in sehr verrauschten Bildern Vorbesprechungen für den Film zwischen Spielberg und anderen Beteiligten zeigen. Viel besser sind auch die "Location Checks" nicht, die mit einer Videokamera aufgenommen wurden und einen ersten Besuch an den möglichen Drehorten zeigen sollen. Damit sind die wichtigsten Extras abgezählt. Zusätzlich gibt es noch Storyboards, recht ausführliche Produktionsnotizen, Darstellerbiographien, eine Bildergalerie und ein kleines Dinosaurierlexikon, in dem die verschiedenen Arten erklärt werden. Fehlen dürfen natürlich auch nicht die Trailer. Es gibt jeweils einen von "Jurassic Park", dem Sequel "The Lost World" - und "Jurassic Park III", der sich allerdings als totaler Hoax entpuppt, weil aus dem (noch nicht im Dreh befindlichen) Film gar keine Szenen zu sehen sind, sondern nur durch einigen Blitz und Donner eine gefährliche Atmosphäre erzeugt werden soll, die sich allerdings keineswegs einstellt. Eine Zumutung ist leider auch der DVD-ROM-Teil, der im Grunde genommen aus nichts anderem besteht als einem nervigen Hinweis nach jedem Einlegen der DVD in das PC-Laufwerk, ob man nicht die offizielle Website www.jurassicpark.com besuchen möchte.

Review von Karsten Serck

Test - Equipment:
TV Panasonic TX - W32D3F
DVD - Player Yamaha DVD-S795
Dolby Digital / DTS - Receiver Sony STR-DA 50 ES

28.09.2000