The Haunting (DTS ES Discrete 6.1)

deutsch.gif (132 Byte)

Das Geisterschloss

Studio

Dreamworks (1999)

DVD-Anbieter

Dreamworks (2000)

Laufzeit

113 min.

Regie

Jan De Bont

Darsteller

Liam Neeson, Catherina Zeta-Jones, Owen Wilson, Lili Taylor u.a.

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

NTSC

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, DTS ES Discrete 6.1
2. Englisch, Dolby Digital Surround

Untertitel

Englisch

Regionalcode

1

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 20 $
Film   

Für eine Studie über Schlafstörungen sucht der Wissenschaftler Professor David Marrow (Liam Neeson) entsprechende Probanden; geplant ist eine mehrwöchige Untersuchung im kleinen Kreis unter fachlicher Betreuung. Zum Wohle der Forschung findet sich schließlich ein kleines Grüppchen von willigen Versuchskaninchen ein, unter ihnen sind unter anderem die eher introvertierte Nell (Lili Taylor), die in dem Experiment eine willkommene Erholung von der jahrelangen Pflege ihrer ans Bett gefesselten Mutter sieht, der auf äußere Coolness setzende Luke (Owen Wilson), sowie die Malerin Theo (Catherine Zeta-Jones). Als ihr Domizil hat Marrow das Hill House auserkoren. Dabei handelt es sich um ein imposantes altes Herrenhaus, dass sich, neben unbestreitbarem Luxus, vor allem durch eine ausgesprochen exzentrische Architektur auszeichnet. Dies und die Tatsache, dass der ehrenwerte Professor hinsichtlich seiner Motivation nicht ganz offen zu seinen Gästen war, hätte wohl schon ausgereicht, um den Besuchern die Ferienstimmung zu rauben. Doch die nachfolgenden Ereignisse, die selbst ihrem Gastgeber schnell über den Kopf steigen, lassen die Gruppe bald um mehr, als nur ihr seelisches Gleichgewicht fürchten. Eine unheilvolle Präsenz macht sich mehr und mehr bemerkbar und überschreitet dabei mühelos jede Grenze des physikalisch Erklärbaren. Hill House erweist sich als labyrinthische Falle mit einem unheimlichen Eigenleben, in dem geraubter Schlaf wahrhaftig das geringste Übel darstellt.

Der Film steht in der Tradition zahlreicher Schauergeschichten von verfluchten Gemäuern und vor lauter Wissensdurst alle Skrupel vergessenden Forschern. Die Story selbst ist auch gar nicht neu, handelt es sich bei "The Haunting" (Das Geisterschloss) doch um das Remake einer Romanverfilmung aus den sechziger Jahren. Doch angesichts der hochkarätigen Besetzung mit überdurchschnittlich begabten Darstellern und den Möglichkeiten der heutigen Spezialeffektschmieden sollte dies zunächst nicht zwingend als Nachteil zu betrachten sein.

Doch weist die grundsätzlich überzeugende Idee des Regisseurs, das Haus selber als die "Hauptperson" gegen seine menschlichen Mitspieler ins Feld zu schicken, in ihrer Durchführung gewisse Schwächen auf, die letztendlich zur Folge haben, dass das vorhandene schauspielerische Potential nicht ausgenutzt wird und schon so einige Chancen auf wirklich großes Filmvergnügen vergeben werden. Hinzu kommt, dass Jan De Bont, dem (siehe Twister, Speed II) nun wirklich kein allzu glückliches Händchen in Hinblick auf die Qualität der von ihm verfilmten Drehbücher nachzusagen ist, erneut die visuelle Gestaltung über den Inhalt stellt. Das funktioniert bei "The Haunting" zwar über weite Strecken recht gut und es stellt sich des öfteren ein angenehm unterhaltendes Geisterbahngefühl ein: Was bedeutet, dass zwar kein echter Horror, aber doch wenigstens kurzweilige Schockerlebnisse und bunte Schau- (und vor allem Hör)effekte zu erleben sind. Doch auf Dauer wird leider das Fehlen einer Basis, in Form einer zumindest ansatzweise mitreißenden Erzählung, je näher der Film seinem Ende kommt, mehr als deutlich. Und so beeindruckend die Kulissen und die digitalen Spielereien auch gelungen sind, so bleibt beim Ergebnis leider ein fader Nachgeschmack.

 

Bild  

Die DVD kann in allen Belangen mit guten bis sehr guten, aber nicht mit überragenden Leistungen aufwarten. Kontrast und Bildschärfe sind gut, auch in den verschiedenen dunklen Szenen ist noch genug Kontrast und auch Schärfe vorhanden. Die Farbgebung ist neutral, die Detailtreue sehr gut. Die Komprimierung ist sauber, Bewegungsunschärfen nur in minimalem Ausmaß zu beobachten.

 

Ton  

Die Code-1-DVD von "The Haunting" ist weltweit der erste Film, der über eine DTS ES Discrete 6.1-Tonspur verfügt. Die DVD ist auch entsprechend gekennzeichnet, das heißt der Denon AVC-A1SE erkennt das diskrete Tonformat und setzt das Flag "DTS ES 6.1 Discrete". Stellt der verwendete Verstärker keinen zusätzlichen diskreten Kanal zur Verfügung, besitzt aber eine Matrix für die Darstellung des Back-Surround-Kanals, so kann die DVD im Matrix-Verfahren für den Back-Surround-Kanal wiedergegeben werden, in dem die Signale für den Back-Surround-Kanal zu 50 Prozent im linken und zu 50 Prozent im rechten Surroundkanal enthalten sind. Die Matrix fertigt daraus den Back Surround Channel. Ist nun ein diskreter Kanal vorhanden, wird die matrixbasierte Erzeugung des Back Surround Channels mittels eines kleinen technischen Tricks deaktiviert: Die im Signal für den linken und den rechten Surroundkanal mitverschlüsselten Informationen für die Matrix, die daraus den Back-Surround-Channel abmischt, werden phasenverkehrt abgebildet und dadurch eliminiert. Kleine Tücke der ganzen Sache: Hört man den Film nun im Tonformat DTS ES Discrete 6.1, so kann ist nicht festzustellen, wenn ein Fehler wie zum Beispiel ein Tonaussetzer auf dem für die Matrix bestimmten Tonsignal ist, welches ja im Bitstream für den linken und rechten Surroundkanal mitverschlüsselt ist. Durch die eben beschriebene Phasenumkehrung kommt sinnvollerweise nichts durch die Matrix. Ebenso wenig kann man aber natürlich auf einem Matrix-basierten Gerät herausfinden, ob der zusätzliche diskrete Kanal fehlerfrei abgemischt ist.

Was sind nun die Vorteile des Tonformats DTS ES Discrete 6.1? Wer das erste Mal einen Film, der dazu, wie es "The Haunting" eindrucksvoll tut, die neuen Möglichkeiten auch gut demonstriert, anhört, wird mehrere Dinge feststellen: Zum einen sind ganz neue Effektkombinationen möglich, die mit einem nicht diskreten Kanal nicht darstellbar sind. So können gemeinsame Surroundeffekte aus dem linken oder rechten Surroundkanal und dem Back Surround Channel kommen, während der andere Surroundkanal nicht am Effekt beteiligt ist. Dies sorgt für eine noch realistischere Abbildung, die Ortung der Effekte ist weitaus präziser möglich, und den Toningenieuren ist noch mehr Freiheit bei der Erstellung einer perfekten Abmischung gegeben. Zum anderen können sowohl subtile kleine als auch durch das große Teile des Frequenzspektrums brausende Effekte durchs neue Format noch besser zur Geltung kommen - das hängt vor allem mit einer Tatsache zusammen: Der diskrete Kanal präsentiert sich bei "The Haunting" als dynamisch abgemischt, auch im Hochtonbereich gibt es Effekte wie z.B das Aufschließen eines Schlossen, das Klirren von zersplittertem Glas o.ä., die mit einer bislang noch nicht gekannten Brillanz zum Zuschauer kommen, der sich nun tatsächlich mitten in der Handlung wähnt. Bei "The Haunting" gaben sich die Tontechniker viel Mühe, man kann dem neuen Format nur wünschen, dass alle Produktionen mit soviel Sorgfalt abgemischt werden.

"The Haunting" verfügt über einen außerordentlich großen Dynamikumfang. Während leise Szenen auch realistisch und nicht übertrieben laut, mit einwandfreier surroundtechnischer Integration der Umgebungsgeräusche, wiedergegeben werden, kann das Heimkinoequipment bei den "Big Events" wie lauten Türenschlagen, zerbröselnder Zimmereinrichtung, zersplitternden Scheiben, knarzenden Decken oder sonstigen lauten Klangereignissen zeigen, was es kann. Der LFE-Kanal ist sauber und verzerrungsfrei abgemischt und besitzt in den dazu geeigneten Szenen eine gewaltige Durchsetzungskraft. Passend dazu auch die gut ins Gesamtgeschehen integrierten Stimmen der Protagonisten. Auffällig: Die nuancierte Wiedergabe der Stimmen, nicht muffig, kein Stück belegt, sondern auch im Hochtonbereich (was man bei den vielen Schreien und eher lauten Dialogen auch gut feststellen kann) klar und präzise.

Doch kein Licht ohne Schatten: Im Falle dieser DVD trifft dies auf die Einbindung des düster-imposanten Soundtracks zu. Zu frontlastig ist die Auslegung, nur an wenigen Stellen erfolgt die Klangwiedergabe auch in angemessenem Umfang über die Surroundlautsprecher. Insgesamt ist dieser nicht allzu große Makel aber nicht ausreichend, um dieser tonal überragenden DVD auch nur einen halben Stern abspenstig zu machen.

 

Special Features  

Die DVD hat ein attraktiv und passend zum Film animiertes Menü sowie folgende Special Features:

Teaser und Trailer

Ca. 26 Minuten langes "Making Of"

Cast & Crew-Infos, vom Ausmaß her bescheiden, auf Texttafeln (Catherine Zeta-Jones, Lili Taylor, Liam Neeson, Owen Wilson, Bruce Dern, Marian Seldes, Michael Kahn (Editor), Susan Arnold & Donna Arkoff Roth (Producer), Eugeno Zanetti (Production Designer), Jan De Bont (Regisseur), Jerry Goldsmith (Komponist der Filmmusik), Gary Rydstrom (Sound), Phil Tippett (Visual Effects), Karl Walter Lindenlaub (Director Of Photography)

Production Notes auf Texttafeln

Review von Carsten Rampacher

Test - Equipment:
TV  Sony KV-32FS60D
DVD - 200er Wechsler Sony DVP-CX850D
DVD-Player Toshiba SD9000 Reference,Yamaha DVD-796
DTS ES Discrete 6.1/THX Surround EX-Verstärker Denon AVC-A1SE

11.09.2000