Gosford Park

VÖ:
24.04.2003 (Verleih)
22.05.2003 (Kauf)

Original

Gosford Park

Studio

USA Films (2002)

Anbieter

Universal Pictures Video (2003)

Laufzeit

131:40 min. (FSK 12)

Regie

Robert Altman

Darsteller

Michael Gambon, Kristin Scott Thomas, Maggie Smith u.a.

DVD-Typ

DVD-9

TV-Norm

PAL

Bitrate

5.65 Mbps (Video: ca. 4.1 Mbps)

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 5.1 (448 kbps)
2. Deutsch, Dolby Digital 5.1 (448 kbps)
3. Audio-Kommentar (192 kbps)
4. Audio-Kommentar (192 kbps)

Untertitel

Englisch, Deutsch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 20 €
Film 

Als sich eine illustre Jagdgesellschaft auf dem Landsitz von Sir William McCordle (Michael Gambon) und Lady Sylvia (Kristin Scott-Thomas) einfindet, ahnt zunächst niemand, dass noch vor Ablauf des Wochenendes einer von ihnen ermordet werden wird – Zweimal. Während die Polizei im Dunkeln tappt ist sich die allzu aufmerksame Dienerschaft sicher, dass fast jeder der Anwesenden ein Motiv gehabt hätte...

Wenn die Namen großer Regisseure aufgelistet werden, dann bleibt der Name Robert Altman vielfach ungenannt. Dies mag unter anderem daran liegen, dass sich Robert Altman dem modernen Unterhaltungskino bis heute weitgehend verweigert hat und lieber seiner eigenen Linie folgt, die nicht immer beim Publikum Anklang findet. Dabei beherrscht es Robert Altman wie kaum jemand anders, Filme mit großer Besetzung zu drehen und deren Geschichten geschickt miteinander zu verweben. Auffällig ist vor allem der schon fast dokumentarische Stil mit langen Kamerafahrten, die auch zwischen verschiedenen Ebenen der Erzählung wechseln und so Schnitte vielfach überflüssig machen. Wer Altmans Filme kennt, wird sich daher nicht wundern, dass es in "Gosford Park" weniger um die typische Suche nach dem Mörder geht sondern vielmehr das ganze Drumherum und im speziellen die Klassenunterschiede zwischen den Adligen, die sich in Saus und Braus den Mahlzeiten und der Jagd hingeben und den Bediensteten, denen den ganzen Tag nichts als Schufterei und Ergebenheit übrig bleibt. So zieht sich durch den ganzen Film eine feine Linie, die die Wohlhabenden und die Habenichtse voneinander trennt. Am Ende wird dem Zuschauer dann allerdings offenbart, dass es bei all den Klassenunterschieden doch auch so einige Gemeinsamkeiten zwischen beiden Schichten gibt. So gelungen diese Präsentation des Alltags zwischen Adel und Dienerschaft auch sein mag, so versagt sich Altman doch weitgehend Spannungselementen, die den Zuschauer irgendwie fesseln könnten. Hier werden die Nebensächlichkeiten so stark betont, dass die vordergründige Geschichte gleichzeitig zu stark vernachlässigt wird und zu einem weitgehend uninteressanten Randthema wird, dass für das hier zur Schau gestellte Intrigenspiel gar nicht einmal notwendig gewesen wäre.

 

Bild 

Der Film bietet ein recht körniges Master welches übermäßig stark mit Rauschfiltern behandelt wurde. Die Folge sind gerade in Bewegungen störende Rauschmuster. Auch die niedrige Videobitrate von 4.1 Mbps schlägt hier mit ihren Auswirkungen zu Buche: Das Bild wirkt unruhig und in Details auch etwas pixelig. Die Schärfe ist nur befriedigend, das Bild wirkt insgesamt etwas detailarm. Da der Film überwiegend in geschlossenen Räumen mit nur wenig Beleuchtung spielt, ist das Bild meist ziemlich dunkel. Stellenweise ist auch leichtes Zeilenflimmern zu sehen.

 

Ton 

"Gosford Park" konzentriert sich vornehmlich auf die Dialoge. Bis auf dezente Umgebungsgeräusche und die musikalische Untermalung gibt es nur wenige Elemente, die dem Film eine leichte räumliche Atmosphäre geben. Ab und zu sind zumindest auch einfache Effekte zu hören, die allerdings vergleichsweise simpel wirken.

 

Special Features 
  • Audio-Kommentare von Regisseur Robert Altman und Drehbuchautor Julian Fellowes.

  • Making of (19:54 min.): Zwar ist dieses Making of nur aus dem Electronic Press Kit entstanden, doch im Vergleich zu anderen Making ofs dieser Art fällt angenehm der sachliche Ton auf, der sich durch die insgesamt rund 20 Minuten zieht. Robert Altman weiht hier den Zuschauer auch in einige Geheimnisse seiner Arbeit und Intentionen hinter dem Film ein, die dem Zuschauer im Film vielleicht nur unbewusst auffallen.

  • Geschnittene Szenen (20:06 min.): Die umfangreichen Deleted Scenes werden hier im Letterbox-Format präsentiert und bieten nur eine dürftige Bildqualität. Zum O-Ton werden deutsche Untertitel eingeblendet.

  • Die Realität hinter Gosford Park (08:40 min.): Diese Kurz-Doku ergänzt das Making of und dient vornehmlich dem Zweck, aufzuzeigen, mit welcher Detailtreue man sich bemühte, den Film authentisch wirken zu lassen. Dabei erfährt man auch einige Hintergründe über das Leben echter Hausangestellter, die ihre Erfahrungen in den Film mit eingebracht haben.

  • Interviews mit Stars & Stab (25:03 min.): Diese Interview-Session mit Robert Altman und einigen Darstellern entstand nach einer Filmvorführung, in deren Anschluss die Zuschauer die Möglichkeit hatten, der Film-Crew Fragen zum Film zu stellen. Dadurch wirken natürlich die Fragen und Antworten weitaus authentischer als die vorbereiteten EPK-Statements, die üblicherweise auf DVDs zu finden sind.

  • Trailer (4:3, Dolby Digital 2.0)

Review von Karsten Serck

Test-Equipment:
TV Panasonic TX-W32D3F
DVD-Player Sony DVP-S9000ES
AV-Verstärker Yamaha DSP-AZ1

15.04.2003