Stephen Kings ES

Original

Stephen Kings IT

Studio

Warner Bros. (1990)

Anbieter

Warner Home Video (2003)

Laufzeit

ca. 180 min. (FSK 16)

Regie

Tommy Lee Wallace

Darsteller

Harry Anderson, Dennis Christopher u.a.

DVD-Typ

DVD-10

TV-Norm

PAL

Bitrate

6.49 Mbps (Video: ca. 5.6 Mbps)

Bildformat

1,85:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 2.0 (192 kbps)
2. Deutsch, Dolby Digital 2.0 (192 kbps)
3. Spanisch, Dolby Digital 2.0 (192 kbps)
4. Audio-Kommentar (192 kbps)

Untertitel

Englisch, Deutsch u.a.

Regionalcode

2,5

Verpackung

Snapper-Box

Preis

ca. 15 €
Film 

"ES" basiert auf dem gleichnamigen Roman von Stephen King aus dem Jahre 1986, der bis heute noch eines der besten King-Bücher überhaupt darstellt. Auf recht epische Art und Weise erzählt King den klassischen Kampf zwischen Gut und Böse aus Sicht von sieben Kindern der amerikanischen Kleinstadt Derry, einer der typischen Städte, die Stephen King-Lesern ein Begriff sein dürften. In dem Jahre später geschriebenen "Dreamcatcher" kehrte King an denselben Handlungsort wieder zurück und griff auch einige der Themen aus "ES" wieder auf, wenn auch nur als Randgeschichte. Während King 1982 in seiner Kurzgeschichte "Die Leiche", die später unter dem Titel "Stand by me" verfilmt wurde, noch sentimental auf eine idyllische Jugend zurückblickte, so erleben die Kinder in "ES" den blanken Horror in Form von "Pennywise", dem Clown, der für die Tode zahlreicher Kinder in Derry verantwortlich ist. Wie man später erfährt, ist "Pennywise" schon seit ewigen Zeiten Gast in Derry. Nachdem die Kinder glauben, ihn besiegt zu haben, kehrt das Grauen 30 Jahre später nach Derry zurück. Mike Hanlon, der als einziges der Kinder in Derry geblieben ist, ruft seine Freunde aus der Jugendzeit wieder zurück, um einen gemeinsamen Schwur einzulösen und "ES" endgültig zu besiegen. Den Reiz der Geschichte macht weniger der etwas klischeehafte Kampf zwischen Gut und Böse aus, sondern vielmehr die Erzählweise auf zwei verschiedenen zeitlichen Ebenen, die den Leser parallel die Erlebnisse bis zum großen Showdown vermittelt und in der King seine große Stärke der Beschreibung der persönlichen Erlebnisse seiner Figuren wieder einmal ergiebig nutzt. King gelingt es, selbst Banalitäten beeindruckend und umfassend zu beschreiben, ohne dass diese Erzählung langweilig wird. Angereichert wird dies durch die Elemente des Übersinnlichen, mit denen er "Pennywise" zur Personifikation des Bösen stilisiert.

"ES" wurde bereits 1990 verfilmt und wie die meisten Stephen King-Werke dieser Zeit musste man sich mit einer etwas bescheideneren TV-Version begnügen, die aber beim Publikum recht gut angekommen ist. Leider sind die meisten Stephen King-Verfilmungen für's Fernsehen ziemlicher Schrott, weil hier meist die Prioritäten zu sehr auf die Horror-Elemente gesetzt wurden. Die Stärke von Stephen King ist seine Beschreibung der Charaktere, die bei der filmischen Umsetzung meist verloren geht. Hier konnten bislang nur die Filme "Die Verurteilten" und "Stand by me" wirklich richtig überzeugen. Die Mühe, möglichst viel von dem Detail des Buches auch in den Film mit zu übernehmen und sich nicht nur auf einen groben Ablauf der übersinnlichen Ereignisse zu konzentrieren, was nur zu einer Art "Halloween" für Arme geführt hätte, ist zwar hier nicht zu übersehen. Leider gelingt es aber trotzdem nicht, den Funken überspringen zu lassen, weil die ganzen übersinnlichen Ereignisse hier nicht in der Phantasie des Lesers ablaufen, sondern zwangsläufig irgendwie im Film zu sehen sein mussten, was keine einfache Aufgabe darstellt, wenn man dies überzeugend machen will. Leider wirken viele der Phantasien im Film aber sehr albern umgesetzt. Während die jugendlichen Darsteller noch sehr überzeugend sind, erscheinen deren erwachsene Darsteller zum Teil auch ziemlich lächerlich und agieren häufig sehr ungeholfen. Das veränderte Finale ist außerdem kaum spannend und bringt nur eine sehr dürftige Auflösung der Ereignisse. So wird "ES" leider von Minute zu Minute schlechter. Bis zum Ende des ersten Teils ist der Film noch ganz gut, doch danach geht es rapide bergab. Wer den Film sieht, sollte unbedingt zuvor das Buch gelesen haben, denn ansonsten wird man mit dem Film nur wenig anfangen können, der als Horror-Spektakel zu zahm ist, auf der erzählerischen Ebene aber eben auf viele Hintergründe verzichtet.

 

Bild 

"ES" wird auf einer der inzwischen selten gewordenen "Flipper-DVDs" vom Typ DVD-10 ausgeliefert, so dass man die Disc umdrehen muss, um den zweiten Teil sehen zu können. Es ist nicht zu übersehen, dass der Film schon einige Jahre auf dem Buckel hat, das Master weist einige leichte Dropouts auf, die aber nicht deutlich stören. Das Grundrauschen ist relativ hoch und auch der Kontrast entspricht dem, wie man Filme aus dieser Zeit in Erinnerung hat. Die Bildschärfe ist befriedigend, für ein "Gut" reicht es aufgrund der schwachen Detaildarstellung nicht ganz. Die Farbwiedergabe ist etwas dezent, lediglich die rote Perücke von "Pennywise" ragt hier in ihrer knalligen Farbe etwas heraus. Für Warner-Verhältnisse ist die Videobitrate mit 5.6 Mbps relativ hoch, und diese ist angesichts des verrauschten Bildmaterials auch durchaus nötig. Von einer leichten Bildunruhe abgesehen, produziert die Kompression auch keine nennenswerten Störungen.

 

Ton 

Die Tonqualität ist über weitere Strecken sehr unspektakulär. Meistens konzentriert sich die gesamte Akustik auf den Center-Bereich. Dem Sound fehlt die Dynamik moderner Action-Blockbuster. Surround-Effekte sind relativ selten zu vernehmen und konzentrieren sich vornehmlich auf die dramatischeren Szenen. Die deutsche Synchro bietet zwar ein klein wenig mehr Raumklang, hat aber gleichzeitig einen etwas hohlen Sound, der sich auch durch eine sehr sterile Abmischung der Dialoge auszeichnet.

 

Special Features 

Die Ausstattung der DVD ist recht mager, angesichts der langen Laufzeit ist hier aber ohnehin nicht mehr viel Platz für große Extras. Aber zumindest gibt es einen Audio-Kommentar, in dem neben Regisseur Tommy Lee Wallace auch die Darsteller Dennis Christopher, Tim Reid, John Ritter und Richard Thomas zu hören sind.

Review von Karsten Serck

Test-Equipment:
TV Panasonic TX-W32D3F
DVD-Player Sony DVP-S9000ES
AV-Verstärker Yamaha DSP-AZ1

04.03.2003