Die Stunde der Patrioten

Original

Patriot Games

Studio

Paramount Pictures (1992)

DVD-Anbieter

Paramount Home Entertainment (2000)

Laufzeit

ca. 112 min.

FSK

16

Regie

Philip Noyce

Darsteller

Harrison Ford, Sean Bean, Anne Archer u.a.

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 5.1
2. Deutsch, Dolby Surround
3. Tschechisch, Dolby Surround
4. Ungarisch, Dolby Surround
5. Polnisch, Mono

Untertitel

Englisch, Englisch für Hörgeschädigte, Deutsch, Dänisch, Finnisch,  Holländisch, Schwedisch, Norwegisch, Isländisch, Türkisch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 25 EURO
Film   

Jack Ryan (Harrison Ford) wollte von seinem nervenaufreibenden Job als CIA-Agent eigentlich eine Auszeit nehmen, um sich mehr seiner Frau Cathy (Anne Archer) und seiner Tochter Sally (Thora Birch) zu widmen. Doch seine Instinkte lassen sich nicht einfach ausschalten, und als er in London der Zeuge eines Attentatversuches nordirischer Nationalisten auf ein Mitglied der königlichen Familie wird, greift er kurzentschlossen ein und kann tatsächlich die Situation retten. Da er dabei jedoch den ebenfalls am Attentat beteiligten Bruder des Terroristen Sean Miller (Sean Bean) tötet, schwört dieser Ryan und seiner Familie tödliche Rache. Vorerst scheint jedoch keine Gefahr zu drohen, da Miller zunächst hinter Schloss und Riegel gebracht wird und Ryan in die USA zurückkehrt. Doch dann wird Miller bei einem Gefangenentransport von seinen Komplizen befreit und zusammen mit seinem Terrorkollegen Kevin O'Donnel (Patrick Bergin) macht er sich daran, Ryan in seinem Heimatland anzugreifen. Dem sieht Jack Ryan aber nicht tatenlos zu. Nachdem seine Frau ein Attentat auf dem Highway nur mit viel Glück überlebt hat, bieten Ryan und seine Kollegen in den Regierungsbehörden alles auf, um den Terroristen endgültig den Garaus zu machen.

In "Patriot Games" kehrte die Figur des Jack Ryan auf die Leinwand zurück. Im Gegensatz zu dem U-Boot-Thriller "The Hunt For Red October" (Jagd auf Roter Oktober) übernahm aber diesmal nicht Alec Baldwin, sondern Harrison Ford die Rolle. Grundsätzlich war Ford auch keine schlechte Wahl, trotzdem gehört "Patriot Games" nicht gerade zu seinen Sternstunden. Dies liegt zum einen daran, dass seine anderen großen Heldenrollen gerade dadurch brillierten, dass seine Taten stets von einer gehörigen Portion Ironie gekrönt waren und ihm so einen dicken Sympathiebonus verschafften; da "Patriot Games" aber ein "ernster" Film ist, war dies hier natürlich nicht möglich.

Jedoch lässt das auf gröbste Gut-Böse-Konstellationen basierende Drehbuch dem Schauspieler Ford auch keine Möglichkeit seine Fähigkeiten zu entfalten, wie es ihm in anderen ernsthaften Rollen, wie zum Beispiel in "Witness" (Der einzige Zeuge) oder "Frantic" gelungen ist. Der Vorwurf darf die Drehbuchautoren jedoch nicht alleine treffen, denn deren Story basiert auf dem Roman von Tom Clancy und der ist schließlich der festen Überzeugung, dass die USA die Elite-Nation der ganzen Welt sind, weshalb ihr das Recht zusteht, die Bürger anderer Staaten wie Ungeziefer zu vernichten, wenn es den eigenen Plänen gerade nicht in den Kram passt. Zumindest zieht sich diese freundliche Sicht der Dinge als roter Faden durch sämtliche seiner Romane.

Aufgrund dieser Grundkonstellation kann der Film trotz der gelungenen Regie von Phillip Noyce seine durchaus vorhandenen Spannungselemente nicht optimal ausspielen, denn ein grobes Schema der Figuren lässt auch den begriffsstutzigsten Zuschauer die Entwicklung der Handlung voraussehen. Bezeichnend ist dann besonders, wenn die Bösewichter des Filmes, die hier als nordirische Terroristen auftreten, ausdrücklich als selbst von der IRA nicht unterstützte Splittergruppe aufgeführt werden. Dazu muss man dann allerdings wissen, dass der Kampf der IRA in den USA auch im Jahre 1992 bei bestimmten Leuten durchaus Sympathien genoss, und diese somit keinesfalls vor den Kopf gestoßen werden sollten. "Patriot Games" ist darum nicht unbedingt empfehlenswerte Ware. Erst bei der zweiten Ryan-Verfilmung "Clear And Present Danger" (Das Kartell) ist es dann endlich gelungen, sich von dem nationalen Chauvinismus der Vorlage zu lösen (weshalb Tom Clancy mit der Verfilmung auch gar nicht zufrieden war), dieser Film kann dann auch  ohne Vorbehalte empfohlen werden.

 

Bild  

 

Das Bild ist gut, aber nicht mängelfrei: Bei Sicht aus geringer Distanz fällt ein dünner gräulicher Schleier auf, der über dem Bild zu liegen scheint. Die Farben wirken etwas zu blässlich und ausgewaschen. Die Detailtreue ist befriedigend, an sich scharfe Kanten bei manchen kleineren Objekten sowie diffizil darzustellende Muster werden nicht übermäßig gut dargestellt. Die Bildschärfe  könnte noch einen Tick besser sein, und der Kontrast bietet soliden Durchschnitt: Kein Highlight, aber auch kein schlechtes Ergebnis für diese Paramount-DVD, deren Komprimierung sehr sauber ist.

 

Ton 

 

Die Dolby Digital 5.1-Abmischung der englischen Originalfassung ist insgesamt gut zu nennen. Auffällig ist die meistens sehr gute Integration kleiner Umgebungsgeräusche, auch im Surroundbereich, und die saubere Positionierung der Effekte. Der Music Score nutzt ebenfalls alle Kanäle, um sich zu entfalten, tut dies aber mit einem ein wenig zu belegtem Klangbild. Besonders gefällt die Akustik während des Attentatversuchs im dritten Kapitel der DVD: Eine sehr gute Räumlichkeit wird beim Schusswechsel beim Ineinanderkrachen der Autos geboten. Leider zeigt diese Szene auch ein leichtes Defizit: Die Bassabmischung ist zwar sauber und verzerrungsfrei, aber nicht allzu durchschlagskräftig. Die Stimmen sind jederzeit gut verständlich und gut integriert.

Die deutsche Synchronfassung in Dolby Surround bietet ein im Rahmen der tontechnischen Möglichkeiten sehr erfreuliches Klangbild. Die gebotene Räumlichkeit ist befriedigend, die Integration der Surroundkanäle gut gelöst. Die Abmischung ist ausreichend kräftig, die Stimmen sind sorgfältig ins restliche Geschehen eingebaut und bieten einen verzerrungsfreien Klang.

 

Special Features  

 

Review von Karsten Serck (Film: Tobias Wrany)

Test-Equipment:
TV Panasonic TX-W32D3F
DVD-Player Sony DVP-S9000ES
AV-Verstärker Yamaha DSP-AZ1

26.01.2003