James Bond 007: Der Mann mit dem goldenen Colt

The Man with the Golden Gun

Studio

United Artists (1974)

DVD-Anbieter

MGM Home Entertainment/20th Century Fox Home Entertainment (2001)

Laufzeit

ca. 120 min.

FSK

16

Regie

Guy Hamilton

Darsteller

Roger Moore, Christopher Lee, Britt Ekland, Desmond Llewelyn u.a.

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

1:77,1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 2.0 Mono
2. Deutsch, Dolby Digital 2.0 Mono
3. Spanisch, Dolby Digital 2.0 Mono
4. Audiokommentar Regisseur und Cast&Crew, Dolby Digital 2.0 Mono

Untertitel

Englisch,  Deutsch, Spanisch, Portugiesisch, Schwedisch, Dänisch, Norwegisch, Finnisch, Polnisch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 25 EURO
Film   

1974 hatte Roger Moore nach Leben Und Sterben Lassen seinen zweiten Auftritt als Doppelnull-Agent 7, und der Einsatz beginnt nicht gerade mit rosigen Aussichten auf Bonds Zukunft. Es kommt nämlich ein nettes, goldenes Präsent im Büro von Bonds Chef M an, und wer dabei auf hübsche Schmuckstücke oder andere Wertgegenstände tippt, liegt leider voll daneben: Es handelt sich um eine goldene Pistolenkugel mit Bonds Nummer darauf, inklusive einladendem Begleitschreiben, unterzeichnet mit "S". "S" steht für "Scaramanga", und Francisco Scaramanga (Christopher Lee) ist der bestbezahlte Killer der Welt, der nun anscheinend vor hat, aus welchen Gründen noch immer, entweder aus eigenen Motiven oder aufgrund eines Mordauftrags, den berühmtesten Agenten der Welt endgültig ins Jenseits zu befördern.

Nicht einfacher wird die Situation für 007 durch die Tatsache, dass der MI6 über keinerlei Bilder des gefährlichen Killers verfügt, das Einzige, was man weiß, ist, dass der Revolvervirtuose drei Brustwarzen hat - aber die Chancen, dass 007 Scaramanga in einem öffentlichen Schwimmbad trifft, sind nicht allzu hoch, denn den Aufenthaltsort des Bösewichts kennt man auch nicht. Trotzdem, 007 wäre nicht 007, wenn er nicht auch unter solchen wenig guten Voraussetzungen sofort in die Ermittlungen einsteigt  - denn ein Souvenir befindet sich schließlich in seiner Hand: Die ihm zugedachte Pistolenkugel. Mit Hilfe von Q (Desmond Llewelyn)  wird das Corpus Delicti mikroskopisch untersucht, und die Spur führt aufgrund der Ausführung der Patrone zum portugiesischen Waffenexperten Lazar (Marne Maitland), der in Macau lebt und Sonderaufträge jeglicher Art für seine betuchten Kunden gern ausführt. - und zu diesen betuchten Kunden gehört auch Scaramanga. 

Bond stattet ihm einen Besuch ab,  und so nimmt er auch die Spur zu Scaramanga auf - wie das geschieht, ist wieder Bond-typisch, denn er nimmt Tuchfühlung (und dies ist wie üblich sehr wörtlich zu verstehen) zu Scaramangas Geliebter Andrea Anders (Maud Adams, die 1983 in Octopussy zum "Haupt-Bondgirl" wurde) auf, die ihn letztlich zum "Mann mit dem Goldenen Colt" führt. Doch alles ist etwas anders, als es sich 007 gedacht hat: Der Killer trachtete ihm eigentlich gar nicht nach seinem Leben, vielmehr möchte Scaramanga zusammen mit Hai Fat (Richard Loo), einem zwielichtigen Industriebaron aus Fernost, durch die Beschaffung eines revolutionären elektronischen Bauteils zur effektiven Gewinnung von Solarenergie einen milliardenschweren Profit aus der zu dieser Zeit weltweit grassierenden Energiekrise ziehen. 

So dauert es einige Zeit, bis der smarte britische Geheimagent alle Zusammenhänge durchblickt, doch einfacher wird dadurch auch nichts, denn hinter dem Solarbauteil ist auch die britische Regierung her. Das Duell mit Scaramanga, der pro Treffer von seinen Auftraggebern 1 Million Dollar kassiert, kommt unausweichlich. Da ist es für Bond umso ärgerlicher, dass er in Mary Goodnight (Britt Ekland) zwar eine attraktive, aber nicht eben fähige Mitarbeiterin hat, die 007 mehr Sorgen bereitet, als dass sie ihm nutzt.

"Der Mann mit dem Goldenen Colt" besticht durch die exotische Kulisse, von tollen Schaplätzen wie Macau und Hong Kong getragen, und von gut arrangierten Karate-Stunts - aber er krankt an einem recht langweiligen und unspektakulären Ende. Dass dadurch der Gesamteindruck etwas fader wird, kann auch Scaramangas durchtriebener und kleinwüchsiger Diener Schnick-Schnack (Hervé Villechaize) nicht ändern - obwohl dieser durch seine fiesen Einfälle immer wieder für Aufregung sorgt. Insgesamt kein schlechter, aber auch kein richtig überzeugender 007-Film.  

 

Bild  

Das Bild ist, gemessen am Alter des Films, recht erfreulich. Schärfe und Detailtreue rutschen nie auf ein gefährlich niedriges Niveau ab, sondern halten sich achtbar. So ist das Ergebnis für die Gesamtbildschärfe insgesamt befriedigend, für die Detailtreue noch befriedigend. Der Level beider Parameter ist allerdings Schwankungen unterworfen, die aber selbst in der untersten Stufe, eine gewissen Distanz zum Bildausgabegerät vorausgesetzt, noch den Filmspass nicht sehr einschränken. Die Farbbalance ist für einen so alten Film erstaunlich gut, wenn auch die Farben nicht so natürlich und frisch wirken wie bei aktuellen Produktionen. Erfreulich brauchbar ist auch der Kontrastumfang, der sich selbst in den dunklen Szenen  keine groben Schnitzer erlaubt. Die Komprimierung ist in Ordnung, das Bildrauschen hält sich in einem erträglichen Rahmen. Dass ein 27 Jahre altes Master des öfteren Kratzer oder Drop-Outs aufweist, kann der insgesamt ordentlichen DVD-Umsetzung nicht angelastet werden.

 

Ton  

Die deutsche und die englische Tonspur sind beide in DD 2.0 Mono abgemischt, damit sind großartige Bewertungen in dieser Disziplin schon von vorneherein nicht möglich. Im engen Rahmen der Möglichkeiten ist das Ergebnis aber vollkommen in Ordnung. So sind die Stimmen klar verständlich, die Verzerrungen selbst bei lauter Geräuschkulisse halten sich im Rahmen, und für eine Mono-Tonfassung ist selbst die Klangcharakteristik noch brauchbar und nicht zu dumpf und belegt.

 

Special Features  

Beim "Mann mit dem Goldenen Colt" sind wieder zwei Dokumentationen mit an Bord, zum einen das gewohnt ausführliche Making-Of (deutsch untertitelt), in dem die Situation nach dem letzten 007-Film (Live and Let die) ebenso geschildert wird wie die  Genese des gesamten Films und verschiedener Einzelszenen. Der Bond-Fan bekommt darüber hinaus Hintergrundinformationen zu den interessanten Drehorten sowie Interview-Teile mit Cast & Crew.  

Als zweite Dokumentation gibt es viel Wissenswertes zum Stunts und Stundmen: "007-Stuntman" - Die besten Stunts und Stuntmen in den Bond-Filmen" (deutsch untertitelt) beschäftigt sich mit den spektakulärsten Szenen aus den 007-Filmen und berichtet über die Männer im Hintergrund. Dabei darf natürlich der schon legendäre Bungee-Sprung gleich zu Beginn von "Goldeneye" ebenso wenig fehlen wie eine ausführliche Sequenz zu Bob Simmons, dem ersten und berühmten Bond-Stuntman.

Die Extras im Überblick:

- Audiokommentar des Regisseurs Guy Hamilton & Crew 
- Dokumentation: Making-Of von "Der Mann mit dem Goldenen Colt" (30:42 Mintuten)
- Dokumentarfilm: "007-Stuntman" - Die besten Stunts und Stuntmen in den Bond-Filmen" (28:19 Minuten)
- 2 Kinotrailer, 2 TV- und 1 Rundfunkspot
- Fotogalerie

Review von Carsten Rampacher

19.04.2001