Casino Royale

Studio

Columbia Pictures (1967)

Verleih

MGM Home Entertainment (2001)

Laufzeit

125:41 min. (FSK 12)

Regie

John Huston, Ken Hughes, Val Uest, Robert Parrish, Joe McGrath

Darsteller

David Niven, Peter Sellers, Ursula Andress, Orson Welles, Woody Allen

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

2,35:1 (nicht anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Mono
2. Deutsch, Mono
3. Spanisch, Mono
4. Französisch, Mono
5. Italienisch, Mono

Untertitel

deutsch, englisch, französisch, finnisch, italiensch, spanisch, niederländisch, schwedisch, norwegisch, dänisch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 20-25 EURO
Film 

Noch nicht einmal im wohlverdienten Ruhestand, den er sich mit Blumenzüchten und klassischer Musik versüßt, lässt man Sir James Bond (David Niven) in Ruhe, dabei ärgert er sich doch schon genug um die ungehobelte Art und Weise, wie die eigene Person in inzwischen viel zu populären Filmen dargestellt wird. Doch die Welt braucht den Superspion dringender als je zuvor, denn eine geheimnisvolle kriminelle Organisation mit dem Namen SMERSH treibt ihr Unwesen dergestalt, dass rund um den Globus einem Agenten nach dem anderen das Lebenslicht ausgeblasen wird. Da die zuständigen Vorgesetzten verständlicherweise nicht warten wollen, ehe niemand mehr da ist, der ihre Aufträge ausführen kann, hoffen sie nunmehr auf den prominenten Ruheständler. Doch erst als seine Villa zerstört auch "M" (John Huston) das zeitliche gesegnet hat, bequemt sich Sir James, die Sache in die eigenen Hände zu nehmen. Ob die ihn anhimmelnde Agentin Mimi (Deborah Kerr) auch ihre Finger im Spiel hatte, um ihn zu überzeugen, soll einmal dahinstehen. Nachdem Bond die Kontrolle übernommen hat, werden endlich Nägel mit Köpfen gemacht. Und erstes Ziel ist die Kontaktaufnahme zu Topple LeChiffre (Orson Welles) einem Mitarbeiter der fiesen Bösen und ständig im Casino Royale zu finden, wo er seiner Spielleidenschaft frönt. Um ihm ebenbürtig gegenüber treten zu können, wird Evelyn Tremble (Peter Sellers) angeworben, dessen Buch über die hohe Kunst des Kartenspiels ihn als ausgesprochenen Experten ausweist. Den nötigen Schliff als Hilfsagent wird ihm natürlich auch noch eingebläut; dazu wird auf die vielseitigen Talente der Agentin Vesper Lynd (Ursula Andress) zurückgegriffen. Parallel dazu schickt Bond außerdem seine Tochter Mata Bond (Joanna Pettet) ins Gefecht, nicht zu vergessen die treue Moneypenny (Barbara Bouchet), die ebenfalls mit Rat und Tat zur Seite steht. Doch je näher Bond der Lösung des Falles kommt, umso undurchsichtiger wird die Angelegenheit. Wer ist der geheimnisvolle Dr. Noah ? Und was hat eigentlich sein eigener, etwas missratener Neffe Jimmy Bond (Woody Allen) mit der ganzen Sache zu tun ?

Es ist kaum zu glauben, aber auch "Casino Royale" basiert auf einem Originalroman von Bond-Erfinder Ian Fleming; allerdings haben ja auch die ernsthaften 007-Filme mit ihrer Vorlage häufig nicht mehr viel gemeinsam. Ernsthaft ist diese Fassung allerdings wirklich nicht. Und zugegebenerweise, sie ist auch nicht sonderlich durchstrukturiert, was zumindest auch daran liegen könnte, dass gleich fünf Regisseure angeheuert wurden, wobei Gerüchte besagen, dass es noch einmal so viele waren, die es allerdings nicht in den Titelvorspann geschafft haben. Oder sie wollten gar nicht rein, denn das turbulente Chaos, das den Film auszeichnet stellt nicht gerade das beste Zeugnis für die Leiter des Unternehmens aus. Der Zuschauer wird so ebenfalls in ein ausgesprochenes Wechselbad geworfen, denn das wilde Durcheinander an Szenen ist zu einem kleinen guten Teil ausgesprochen erheiternd, führt aber andererseits gerade bei den zahlreichen weniger witzigen Stellen zu deutlichen Ermüdungserscheinungen.
Die gelungenen Stellen sind zumindest für all jene sehenswert, die mit dem Stil der Agentenfilme der sechziger Jahre vertraut sind, welche hier ein ums andere Mal durch den Kakao gezogen werden. Am unterhaltsamsten sind die Einsätze von Woody Allen geworden, welche eine geniale Kombination seiner typischen Stadtneurotiker-Rolle und dem üblichen Verhalten eines Bond-Oberbösewichts ergeben; ungeachtet der Tatsache, dass Allen selbst dem Dreh des Films, abgesehen von seiner Gage, überhaupt nichts positives abgewinnen konnte, da er, wohl nicht ganz zu unrecht, die Art und Weise der Produktion für eine gigantische Geldverschwendung hielt.
Im übrigen besteht immer noch die Möglichkeit des Prominenten-Ratens, denn es gibt kaum einen Filmstar der damaligen Zeit, der in "Casino Royale" nicht einen winzigkleinen Kurzauftritt hat, so sinnlos die Rolle für die Handlung auch sein mag. Dass gilt besonders für den überdrehten Schluss, der leider nicht lustig, sondern nur lärmig geraten ist.

 

Bild 

Ziemlich beeindruckend ist es schon, was aus der Bildqualität des Films geworden ist, immerhin stammt das Original aus dem Jahr 1967. Trotzdem präsentiert sich das Bild frisch, klar, scharf und recht plastisch. Sogar das Rauschen wurde meist auf ein relatives Minimum beschränkt. Was aber auffällt, gerade weil die Farben ansonsten durchaus überzeugen können, ist aber der Umstand dass die meisten Gesichter eher in Richtung Speisequark, als Südseestrand tendieren und zwar auf eine Weise, die etwas künstlich aussieht. Und natürlich fordert das Alter insofern seinen Tribut, als gelegentliche Drop-Outs nicht zu übersehen sind.

 

Ton 

Da nur eine Mono-Spur vorliegt, kann sich die DVD hier selbstverständlich nicht sonderlich auszeichnen. Innerhalb der vorgegebenen Möglichkeiten zeigen sich weder große fehlerhafte Ausreißer nach unten oder überraschende Offenbarungen nach oben.

Special Features 

Neben dem Trailer gibt es diesmal auch noch einen Teaser.

09.08.2001

Review von Tobias Wrany