Banditen ! (Bandits)

Studio

MGM Pictures (2001)

Verleih

BMG Video (2002)

Laufzeit

118:17 min. (FSK 12)

Regie

Barry Levinson

Darsteller

Bruce Willis, Billy Bob Thornton, Cate Blanchett

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Deutsch, Dolby Digital 5.1
2. Englisch, Dolby Digital 5.1

Untertitel

deutsch, englisch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 20 EURO
Film 

Joe (Bruce Willis), cool, impulsiv, aber nicht ganz so smart, ist ein Knastvogel, ebenso wie Terry (Billy Bob Thornton), ein Hypochonder aus dem Lehrbuch, der sich alle paar Tage eine neue lebensgefährliche Krankheit einredet, dafür aber bei seinen kriminellen Aktivitäten erheblich mehr Überlegung an den Tag legt als Joe, weshalb sich die beiden auch prima ergänzen. Nach einer gemeinsamen und ausgesprochen spontanen Flucht aus dem Gefängnis, mittels eines geborgten Betonmischers, beschließen sie, ihr Leben als Gastronome im sonnigen Mexiko zu verbringen. Das notwendige Betriebskapital wird angesichts ihrer eingeschränkten Kreditwürdigkeit auf unkonventionelle Weise zusammengerafft, nämlich durch Banküberfälle. Dabei haben sie so ihre eigene Methode entwickelt, nämlich am Abend vorher der Familie des jeweiligen Bankdirektors eine Visite ohne vorherige Einladung abzustatten, um nach einer im Haus der jeweiligen Gastfamilie verbrachten Nacht gleich am nächsten Morgen das Geldinstitut zu betreten und die dort lagernden Banknoten abzukassieren; auf diese Weise werden zumindest alle Probleme mit nervigen Kunden oder übereifrigen Polizeibeamten auf ein Minimum zurückgestutzt. Ihre Tour quer durch die Vereinigten Staaten geht solange gut, bis Terry eines Tages Kate (Cate Blanchett) aufgabelt, beziehungsweise von ihr erst fast über den Haufen gefahren und dann mitgenommen wird. Denn Kate ist gerade mehr als frustriert über ihr ausgesprochen unbefriedigendes Eheleben, dass sie die Chance beim Schopfe packt, als Gangsterbraut durchs Leben zu gehen. Nur dass sie sich leider nicht eindeutig entscheiden kann, wem sie sich zugehörig fühlen soll, haben doch Joe und Terry jeder für sich so ihre eigenen Qualitäten. Und so wird das Ganze zu einem Dreiecksspiel, das beim letzten großen Coup anscheinend die Mitwirkenden geradewegs ins Verderben führen soll.

Die Beteiligten hatten anscheinend viel Spaß beim Dreh. Leider überträgt sich diese gute Laune nicht durchgehend auf das erwartungsvolle Publikum. Von seiner Machart ist "Bandits" eigentlich das ideale "Feel-Good-Movie" und löst die entsprechenden Erwartungen über weite Strecken auch recht zufriedenstellend ein. Dazwischen sind jedoch zu viele Momente, in denen sich Handlung, Spannung und Spaß gefährlich der Grenze des puren Leerlaufs nähern. Dies wird allerdings letztlich fast schon wieder ausgeglichen durch diverse Highlights, zu denen ohne jeden Zweifel die ebenso engagierten, wie (in Hinblick auf den Gesang) missglückten Tanz- und Singeinlagen von Cate Blanchett zu zählen sind, wobei anzumerken ist, dass eigentlich sämtliche Szenen mit der australischen Darstellerin das Ansehen des Films schon lohnenswert machen (um ihren männlichen Co-Stars Gerechtigkeit wiederfahren zu lassen, sei gesagt, dass auch diese ihren komödiantischen Job mehr als ordentlich absolvieren). Vielleicht hätte irgendjemand einfach so mutig sein sollen und den mit fast zwei Stunden eindeutig zu langen Film auf eine gesunde Größe zurechtzustutzen, dann wäre das Vergnügen eindeutig erheblich größer gewesen. So ist das Ergebnis zwar durchaus überdurchschnittlich nett, aber ein Zwang zum Ansehen lässt sich damit natürlich kaum begründen.

 

Bild 

Es sind nur kleinere Nachlässigkeiten, die den sonst ungetrübten Sehgenuss ein wenig trüben. Während kräftige, natürliche Farben, perfekte Schärfe, gut eingestellte Kontraste und die präzise Detailwiedergabe eindeutig dominieren, treten gelegentlich doch einmal kleinere Unstimmigkeiten, wie leichte Nachzieheffekte, geringes Hintergrundrauschen und hin und wieder die Bildung von kleinen Artefakten auf. Trotzdem kann festgehalten werden, dass die DVD vom Bild her eindeutig zu den besseren ihrer Gattung zählt.

 

Ton 

Der Ton zeigt sich fast auf Ideallinie. Ausgewogen bei der Verteilung der Akzente zwischen Dialogen, Musik und Nebengeräuschen. Druckvoll in den Actionsequenzen, zurückhaltend, aber genau in der Verortung in leiseren Passagen, nutzt die DVD das gesamte Mehrkanalspektrum hervorragend aus. Allerdings scheint die Sprachwiedergabe an vereinzelten Stellen eine Spur zu übersteuert, was dem Gesamteindruck allerdings nur marginale Nachteile bringt. Eher ein Kuriosum am Rande ist ein Lied in der Mitte des Films, bei dem der Subwoofer plötzlich unterschwellig, aber ziemlich unmotiviert loswummert.

 

Special Features 

Doll ist das ja nicht gerade. Eine längere Strecke mit der B-Roll, belanglos wie üblich, einige Statements der Mitwirkenden, zuzüglich der obligatorischen biografischen Notizen. Und schließlich darf auch der Trailer nicht fehlen.

10.10.2002

Review von Tobias Wrany

Test-Equipment

TV: Panasonic TX-28PK1F
DVD-Player: Pioneer DV-343
Dolby Digital / DTS Receiver: Sony STR-DA50ES