Avalon

VÖ: 19.11.2002

Studio

Bandai Visual Media (2000)

Verleih

Kinowelt Home Entertainment (2002)

Laufzeit

102:05 min. (FSK 12)

Regie

Mamoru Oshi

Darsteller

Matgorzata Foremniak, Jerzy Gudejko

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

1,85:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Deutsch, Dolby Digital 5.1
2. Polnisch, Dolby Digital 5.1

Untertitel

deutsch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 20-25 EURO
Film 

Ash (Matgorzata Foremniak) ist eine Meisterin in dem Spiel "Avalon", das in einer nicht allzu fernen Zukunft zu einer der Hauptattraktionen einer sonst eher tristen Welt geworden ist. Im Gegensatz zu den meisten anderen Mitspielern besteht Ash jedoch darauf, beim Abtauchen in die virtuelle Realität als Einzelkämpferin aufzutreten. Dann steht jedoch eine neue Herausforderung bevor. Ein geheimnisvolles "Spezial A Level", von dem in Spielerkreisen schon immer gerüchtehalber die Rede war, scheint die Lösung zu bieten für die Frage, warum Ashs früherer enger Freund Murphy (Jerzy Gudejko) seit einiger Zeit nur noch als komatöser Patient einer Verwahrklinik dahindämmert. Denn er soll das besagte Level erfolgreich betreten, aber eben nicht mehr verlassen haben. Ash macht sich deshalb schweren Herzens auf und trommelt einige alte Mitglieder des Teams zusammen, mit dem sie und Murphy in vergangener Zeit große Erfolge im Kampf ums virtuelle Überleben feiern konnte. Und trotzdem ist ihre ganze Kampferfahrung kaum ausreichend, um sie tatsächlich auf das vorzubereiten, was sie schließlich auf der geheimnisumwitterten Spielebene erwartet.

Das filmische Spiel mit unterschiedlichen (virtuellen) Realitäten ist in Hinblick auf "Matrix", "eXistenZ", "The 13th Floor" und Co. fast schon ein alter Hut. Trotzdem erweckt "Avalon" zunächst die Erwartung, dem Thema sowohl inhaltlich, als auch von der visuellen Gestaltung her zumindest den einen oder anderen neuen Aspekt hinzufügen zu können. Beeindrucken dürfen zumindest die Bilder, die zwar preisgünstig, aber nie billig aussehen. Dass heißt statt überzüchteter Welten aus dem Rechner dominieren bemerkenswerte künstlerische Gestaltungsmittel, nie als abgehobener Selbstzweck, sondern stets treffend die Atmosphäre der Handlung wiedergebend. Und die Geschichte beginnt vielversprechend, als eine Zukunftswelt, angenähert an die Tradition von SciFi-Filmen der siebziger und frühen achtziger Jahre, in denen keine durchgestylte Glitzerkulisse, sondern ein "realistischer", karger Look auf einen unwirtlichen Lebensraum dominierte; positiver Neben- oder vielmehr Haupteffekt war unter anderem, dass die Personen und nicht spektakuläre Effekte im Mittelpunkt des Geschehens standen. Und so nähert sich auch "Avalon" seiner Hauptfigur Ash mit Ruhe und Intensität. Allerdings bleibt es im Laufe des Films bei dieser ersten Annäherung, ohne dass angesichts der Stagnation dieser persönlichen Note wenigstens überraschende Unterhaltungselemente träten. Vielmehr plätschert die Story relativ ruhig und gemächlich ihrem wenig spektakulären Ende entgegen, dabei durchweg nett anzuschauen, ohne aber in besonderer Form die Aufmerksamkeit zu fesseln. So ist denn "Avalon" letztlich doch nicht mehr als eine weitere Episode des Genres, dabei allerdings nicht gerade die faszinierendste.

 

Bild 

Da die künstlerische Gestaltung der vorgeführten Zukunftswelt vorsieht, dass das Geschehen fast durchweg in ein monochrom fahlgrünes Dämmerlicht getaucht ist und zudem die Bildgestaltung auch sonst von einem bewusst verfremdenden Stilwillen getragen ist, dürfen an die DVD diesbezüglich kaum die selben Maßstäbe, wie an andere Filme gleichen Entstehungsdatums gelegt werden. Da die Szenerie zudem entsprechend stimmungsvoll geraten ist, wäre auch nicht wirklich etwas daran auszusetzen. Anzumerken bleibt allerdings, dass das Bild durch seine durch einen permanenten Rauschpegel ausgelöste Unruhe kaum einmal kleinere Details deutlich darstellen kann. Und wenn am Schluss das Geschehen in unserer Gegenwart (oder zumindest deren Abbild) spielt, fallen eine unnatürliche Farbgebung (jetzt aber eindeutig ungewollt), sowie Schwächen im Kontrastumfang auf.

 

Ton 

Nicht nur dann, wenn tüchtig herumgeballert und geflogen wird, weist die DVD einen überzeugenden Raumklang auf, auch wenn dann diverse Split-Surround-Effekte natürlich besonders gut zur Geltung kommen. Aber auch sonst kann der Film in Sachen Verortung und präziser Aufteilung der Tonebenen überzeugen. Allerdings lässt die Dynamik ein wenig zu wünschen übrig.

 

Special Features 

Neben dem deutschen und dem polnischen Trailer ist auf der DVD ein "Avalon"-Spiel, dessen bemerkenswerteste Eigenschaft das Merkmal ist, wegen seiner Ego-Shooter-ähnlichen Bauweise die FSK-Freigabe für die gesamte DVD von 12 (für den Film alleine) auf 18 hochzutreiben.

25.10.2002

Review von Tobias Wrany

Test-Equipment

TV: Panasonic TX-28PK1F
DVD-Player: Pioneer DV-343
Dolby Digital / DTS Receiver: Sony STR-DA50ES