Any Given Sunday - An jedem verdammten Sonntag

Any Given Sunday

Studio

Warner Bros. (2000)

DVD-Anbieter

Warner Home Video (2000)

Laufzeit

150:45 min.

FSK

12

Regie

Oliver Stone

Darsteller

Al Pacino, Cameron Diaz, Dennis Quaid, James Wood, Jamie Fox, LL Cool J

DVD-Typ

2 x DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 5.1
2. Deutsch, Dolby Digital 5.1
3. Audio-Kommentar Oliver Stone
4. Audio-Kommentar Stab & Besetzung
5. Isolated Music Score, Dolby Digital 5.1

Untertitel

Englisch, Deutsch, Holländisch, Schwedisch, Norwegisch, Dänisch, Finnisch, Isländisch, Italienisch, Deutsch für Hörgeschädigte

Regionalcode

2

Verpackung

Snapper-Case

Preis

ca. 20-25 EURO
Film  

Tony D´Amato (Al Pacino) ist bereits seit rund 20 Jahren Football-Trainer der Miami Sharks. Die laufende Saison ist schlecht und die Team-Besitzerin Christina Pagniacci (Cameron Diaz) macht ihm Druck. Als Tony´s bester Spieler Jack "Cap" Rooney (Dennis Quaid) verletzt wird, benötigt er einen neuen Quarterback und greift hierfür auf Willie Beamen (Jamie Foxx) zurück. Dieser muss sich zwar vor jedem Einsatz übergeben, führt aber die Mannschaft wenigstens zu den dringend benötigten Siegen. Tony hat allerdings etwas gegen den arroganten und eingebildeten Jungen aus der dritten Reihe, der plötzlich zum Star wird, sich aber Tony´s Regeln wiedersetzt und nicht mit dem Team zusammen arbeitet. Deswegen will Tony, dass sein langjähriger Freund Jack so schnell wie möglich wieder die Rolle des Quarterbacks übernimmt. Auf welchem Wege auch immer - Tony muss die Mannschaft zum Sieg führen, denn die Team-Besitzerin Christina fordert endlich Leistung und Siege, ohne die Werbeinnahmen kommen, von denen sie den Verein finanzieren muss....

Any Given Sunday trägt wieder einmal die typische Handschrift des Oliver Stone, der sich immer wie ein Maniac in seine Projekte stürzt und diese mit hoher Professionalität abdreht. Die Besetzung ist hochkarätig und selbst in Nebenrollen sind bekannte Leute wie James Woods zu sehen. Al Pacino mit seiner rauchigen Stimme passt perfekt in die Rolle des Teamchefs, was man allerdings nicht von Cameron Diaz sagen kann, deren typisches Grinsen irgendwie nicht der toughen Businessfrau entspricht, die sie hier angeblich sein soll. Any Given Sunday ist wirklich ein gut gemachter Film, der hinter die Kulissen des Sport-Business blickt und dessen Kommerz anprangert - allerdings hat er mit American Football einen Sport zum Thema, dessen Faszination für die meisten Nicht-Amerikaner nur schwer nachzuvollziehen ist. Wer American Football nicht mag, der wird auch kaum an diesem Film Gefallen finden, denn der Großteil der knapp 150 Minuten dieses Director´s Cuts spielt im Stadion auf dem Spielfeld. Zum Glück nimmt Stone aber wenigstens etwas Rücksicht auf Nicht-Amerikaner, indem er auf das todlangweilige Aufzählen lang zurückliegender Sport-Erfolge weitgehend verzichtet, welches in vielen US-Filmen zum üblichen Smalltalk (bevorzugt zwischen Vater und Sohn) gehört. Dennoch kann man jedem, der kein American Football-Fan ist, nur raten, diese DVD zunächst auszuleihen, um eine eventuelle Enttäuschung zu verhindern.

 

Bild  

Mit Warner-DVDs werden wir selten richtig glücklich, da diese meistens nicht ganz so gut sind, wie es die Konkurrenz vormacht. Any Given Sunday ist hier erstaunlicherweise etwas besser, denn die Kompression ist deutlich sauberer als bei den meisten Warner-Titeln, die durch ein leichtes Blockrauschen gekennzeichnet sind. Trotz eines leichten Rauschfilters, der bei Bewegungen zu einem ganz leichtem Schärfeverlust führt, sieht man sehr viele Details und ein sehr ruhiges und harmonisches Bild. Die Farben sind sehr üppig, allerdings werden Rottöne auch etwas überbetont.

Ton  

Any Given Sunday gelingt es, die Stadionatmosphäre auch auf dieser DVD beeindruckend zu vermitteln. Während der gesamten Szenen an den einzelnen Spielorten sind immer deutlich von allen Seiten und gleichmäßig verteilt zwischen Front und hinteren Lautsprechern die Umgebungsgeräusche und der Jubel des Publikums zu hören. Der Raumklang ist hier wirklich sehr gut. Allerdings bietet der Sound auch nicht viel Abwechslung, gerade weil der Großteil des Films eben im Stadion spielt und sich dort meistens alles gleich anhört. Trotz hohem Pegel sind aber auch die Stimmen immer deutlich herauszuhören.

 

Special Features  

Any Given Sunday ist die erste Doppel-DVD von Warner, die es übringens in Europa in dieser Form sogar früher als in den USA gibt. Die Hoffnung, Warner würde dies als Anlass nehmen, endlich vom Snapper-Case Abschied zu nehmen, hat sich nicht erfüllt: Die zweite DVD wird einfach in eine Innentasche gesteckt, von außen durch eine Papierhülle geschützt, wie sie auch CDs in Computerzeitschriften haben - nicht gerade ein äußerst elegante Lösung.

Auf der ersten DVD findet man zunächst den Film im Director´s Cut. Gleich zwei Audio-Kommentare sind zu hören, der eine mit Oliver Stone und der andere mit dem Rest der Besetzung. Auf einer einzelnen Spur gibt es zusätzlich noch den Isolated Music Score in Dolby Digital 5.1. Den Großteil der Extras gibt es schließlich auf der zweiten DVD. Hier erwartet einen ein rund 30 Minuten langes Making of, welches dezent auch die genaue Idee, die hinter dem Film steht, herüberbringt. Weniger spannend sind die Probeaufnahmen mit Jamie Foxx, der den Willie Beamen spielt, die zudem auch nur in lausiger VHS-Videoqualität vorliegen. Jamie Foxx hat auch mehrere Musikstücke für den Film gemacht, von denen zwei als Musik-Video neben einem weiteren Clip von LL Cool J zu sehen sind.

Tiefer ins Detail gehen die Deleted Scenes, die stellenweise auch von Oliver Stone kommetniert werden und eine große Anzahl von Football-Szenen, die so nicht in den Film übernommen wurden. Recht witzig ist das "Any Given Gag Reel", in dem einige Patzer und Small Talk während der Dreharbeiten zu sehen sind. Ebenso wie die anderen Videosequenzen, ist auch dieses Extra mit deutschen Untertiteln versehen.

Der Rest besteht aus einer Bildergalerie und einer Diashow mit den unterschiedlichen Plakatentwürfen für den Film, die den Schluss zulassen, dass das endgültige Cover, welches für die DVD verwendet wird, auch zu den besten Ideen gehört. Natürlich gibt´s auch einen DVD-ROM-Bereich, der allerdings auch gar nicht so verkehrt ist, wie es leider oft ist. Denn neben Drehbuchauszügen mit Script/Screen-Vergleich, dem Spiegel der offiziellen Film-Website findet man hier noch einen Textbeitrag über Sportfilme und die Virtual Edit Suite, in der man mit Hilfe von Videoclips eine Szenen auseinanderpflücken kann.

Review von Karsten Serck

Test - Equipment:
TV Panasonic TX - W32D3F
DVD - Player Pioneer DV-737
Dolby Digital / DTS - Receiver Sony STR-DA 50 ES

21.11.2000