Alles über Adam

Original

About Adam

Studio

Miramax (2000)

Verleih

Concorde Home Entertainment (2002)

Laufzeit

92:56 min. (FSK 12)

Regie

Gerard Stembridge

Darsteller

Stuart Townsend, Kate Hudson, Frances O'Connor

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

1,85:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Deutsch, Dolby Digital 5.1
2. Deutsch, DTS 5.1
3. Deutsch, Dolby Digital 2.0
4. Englisch, Dolby Digital 5.1

Untertitel

deutsch (bei englischer Fassung nicht ausblendbar)

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 20 EURO
Film 

Es ist so etwas wie Liebe auf den ersten Blick, als Lucy (Kate Hudson), die gerade mal wieder einen Freund in die Wüste geschickt hat, Adam (Stuart Townsend) zum ersten Mal in der Szene-Kneipe, wo sie sowohl Kellnert, als auch mit ihrem Gesang den Showteil bestreitet, erspäht. Und auch Lucys Familie zeigt sich mehr als angetan von dem neuen Verehrer. Erheblich mehr als angetan sogar. Denn während die Mutter den Schwiegersohn in spe zwar ganz offen, aber mit der angemessenen Distanz vergöttert, zeigen sich Lucys Geschwister weniger zurückhaltend. Ihre Schwester Laura (Frances O'Connor) bislang auf die undankbare Rolle des unscheinbaren Mauerblümchens festgelegt, blüht bei der Begegnung mit Adam förmlich auf und zeigt Leidenschaften, die bei dem flotten Galan ungeachtet seiner Verbändelung mit Lucy auf überaus fruchtbaren Boden fallen. Aber auch die älteste Schwester Alice (Charlotte Bradley) die in ihrer Ehe schon länger nicht mehr sonderlich glücklich ist, zeigt ein gewisses Interesse, was ebenfalls nicht unerwidert bleibt. Selbst Lucys Bruder David droht kurzzeitig dem Charme des Schwerenöters Adam zu erliegen, ebenso übrigens wie seine Freundin.
Doch erstaunlicherweise führen die ganzen Gefühlsverwirrungen keineswegs zu der großen emotionalen Katastrophe, wie es doch eigentlich zu erwarten gewesen wäre, vielmehr erweist sich der Kontakt mit Adam für sämtliche Mitglieder der Familie als Initialzündung für eine nachhaltige Verbesserung ihres Gefühlslebens, was nicht zuletzt daran liegt, dass alle dem Grundsatz folgen, dass eine gewisse Verschwiegenheit in persönlichen Angelegenheiten einer Beziehung durchaus zugute kommen kann.

Originelle Ansätze, sowohl was die Grundidee, als auch einzelne Sequenzen angeht heben "About Adam" (Alles über Adam) positiv vom Beziehungskomödien-Einerlei ab. Diverse Mängel im Detail lassen den Film trotzdem nicht übermäßig weit kommen; zu einem uneingeschränkt freundlichen Happen zwischendurch, um bedenkenlos abzuschalten hat es jedoch allemal gereicht. Dafür sorgen schon der manchmal offensichtliche, häufig aber auch ganz schön hintergründige Witz, das lockere Geplänkel in Sachen Liebe und Sex, das auf gehobenen Boulevardtheaterniveau zu unterhalten weiß und die locker aufgelegten Darsteller.
Nur sollte man es tunlichst vermeiden, an den Film auch nur etwas schärfere Maßstäbe anzulegen, dann nämlich gerät die Angelegenheit schon ein wenig ins Straucheln; immerhin sollte allgemein anerkannt sein, dass eine wirklich gute Komödie zu einem nicht unbedeutenden Teil vom richtigen Maß an Timing und Dynamik lebt, beides Disziplinen, in denen sich "About Adam" (Alles über Adam) unnötig schwer tut und von Zeit zu Zeit etwas lahmen lässt. Und wenn eine Schauspielerin wie Frances O'Connor, die wiederholt ihr darstellerisches Ausnahmetalent unter Beweis gestellt hat (zum Beispiel in "Mansfield Park"), in der Kaufhaus-Szene wie eine Fallstudie zum Thema kopfloses Overacting wirkt, dann spricht das keineswegs gegen ihre Fähigkeiten, wirft aber ein denkbar schlechtes Licht auf eine Regie, die Hektik mit Tempo verwechselt, wobei die Sequenz selbst bei wohlwollender Betrachtung noch nicht einmal noch als ordentlicher Klamauk durchgehen kann. Leider bleibt dies kein Einzelfall, aber wie anfangs schon erwähnt, letztlich bringt das den Film nicht um, verwehrt im jedoch jegliche höheren Weihen.

 

Bild 

So ganz überzeugen kann das Bild nicht. Vor allem die Farben sind etwas belegt und haben so einen leicht unnatürlichen Touch, was den Gesamteindruck ein ganz klein wenig matschig wirken lässt. Dazu gehört auch, dass die Schärfe zwar überwiegend in Ordnung ist, aber an Einzelstellen schon einmal verbesserungsbedürftig erscheint. Da die genannten Mängel allerdings durchweg nicht allzu gravierend auftreten, lässt sich der Film dennoch unbeschwert von negativen Empfindungen ansehen. Anzumerken ist jedoch noch, dass es nach 61 Minuten für einen Moment zu einem "verpixelten" Bildzusammenbruch kam, allerdings besteht insofern die Möglichkeit, dass es sich um einen singulären Fehler gerade der getesteten DVD handelt.

 

Ton 

Wie bei Filmen aus dem Bereich Komödien gewohnt, beschränkt sich das Geschehen hauptsächlich auf die Dialoge und die Musik. Das gibt kaum Chancen für Glanztaten, aber die Qualität überzeugt. Außerdem kommt es gelegentlich doch zu einer etwas weiter in den Raum greifenden Tongestaltung durch Umgebungsgeräusche, bei denen sich dann auch die Mehrkanalabmischung bewähren darf. Die DTS Fassung ist insofern allerdings vorzuziehen, da sie sich gerade in Hinblick auf die Nebentöne als differenzierter in der Darstellung erweist. Jedoch muss darauf hingewiesen werden, dass nach 18 Minuten in der DTS-Fassung ein kurzer Störton auftritt, wobei auch hier gilt, dass es sich unter Umständen nur um einen Einzelfehler der Test-DVD handelt.

 

Special Features 

Mehr als das Allernötigste wird nicht geboten. Ein siebenminütiges "Making Of"- Featurette, fünf Minuten Aufnahmen der B-Roll, außerdem (film)biografische Daten zu den Mitwirkenden, teilweise ergänzt durch kürzeste Interviewschnipsel. Außerdem noch ausführliche Produktionsnotizen, sowie den englischen und den deutschen Trailer.

04.06.2002

Review von Tobias Wrany

Test-Equipment

TV: Panasonic TX-28PK1F
DVD-Player: Pioneer DV-343
Dolby Digital / DTS Receiver: Sony STR-DA50ES