The Day After Tomorrow

Kauf-VÖ: 07.10.2004

Anbieter

20th Century Fox Home Entertainment (2004)

Laufzeit

118:28 min. (FSK 12)

Regie

Roland Emmerich

Darsteller

Dennis Quaid, Jake Gyllenhaal u.a.

DVD-Typ

2 x DVD-9

TV-Norm

PAL

Bitrate

7.10 Mbps (Video: ca. 4.9 Mbps)
Kapazitätsausnutzung: 7.43 / 7.95 GB (93 %)

Bildformat

2,40:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 5.1 (448 kbps)
2. Deutsch, Dolby Digital 5.1 (384 kbps)
3. Deutsch, DTS 5.1 (754 kbps)
4. Audio-Kommentar (192 kbps)
5. Audio-Kommentar (192 kbps)

Untertitel

Englisch, Deutsch, Türkisch

Regionalcode

2
Film 

Der eine oder andere hatte die drängenden Warnungen kritischer Klimaforscher zum Thema Treibhauseffekt recht salopp beiseite geschoben oder im Gegenteil die Angelegenheit höchst optimistisch gesehen. An dauerhaft milden, subtropischen Temperaturen in nördlicheren Breiten wäre doch nun auch wirklich nichts auszusetzen gewesen oder etwa nicht? Mutter Natur sieht die Sache allerdings anders und spielt als Folge der atmosphärischen Erwärmung ein ganz kleines bisschen mit Golfströmen und Wirbelstürmen herum.

Wären die katastrophalen Folgen von Hurrikanen und Überschwemmungen nicht schon genug gewesen, werden die Ignoranten von vorher auch noch empfindlich eines Besseren belehrt, als es mit dem erhofften Ferienwetter in der Heimat absolut Essig ist und sich stattdessen eine neue Eiszeit über das Land legt, mit der unschönen Alternative "Evakuieren oder Erfrieren" für die Bevölkerung, wobei alleine die Logistik eine Wahl für viele Betroffene gar nicht erst zulässt.

Theoretisch wäre das der Zeitpunkt für den Klimaforscher Jack Hall (Dennis Quaid), um ein vernehmliches "ätsche, bätsche, hab' ich doch die ganze Zeit gesagt" loszuwerden, immerhin ist sein Wissen nunmehr ganz entgegen der früheren Gepflogenheiten bis in die höchsten Regierungsränge gefragt. Die menschliche Tragödie der Entwicklung lassen solche Triumphgefühle allerdings gar nicht erst aufkommen, insbesondere, da auch familiäre Loyalitäten betroffen sind, denn sein Sohn (Jake Gyllenhaal), nebst Freundin (Emmy Rossum) befinden sich in New York und damit im Herzen des Katastrophengebietes, was ohne waghalsige Rettungsoperationen den sicheren Tod bedeutet.

Nachdem Roland Emmerich in der letzten Zeit doch ein wenig abgebaut hatte, "Godzillas" einzige Lichtblicke waren die Toneffekte und Jean Reno, "The Patriot" war ein ganz nettes Familiendrama vor kriegerischem Hintergrund, ließ aber jede eigene Handschrift des schwäbischen Regiewunderkindes vermissen, meldet er sich mit "The Day After Tomorrow" durchaus eindrucksvoll zurück. Dabei gelingt es ihm sogar das Beste aus seinen bisherigen Arbeiten gewinnbringend zu kombinieren. Die Gefühlsebene wird ansprechend und viel lebendiger als im holzschnittartigen "Patrioten" einbezogen und die wissenschaftlich kritische Stimme bekommt in der Tradition des "Arche Noah Prinzips" einen lauteren Klang. Aber auch die verspielte Ader mit dem leisen Freude am schauprächtigen Zerstörungswerk kommt in den zahlreichen Katastrophenszenen voll auf ihre Kosten.

 

Bild 

Nach der grandiosen Star Wars-Trilogie kehrt bei Fox wieder der Alltag ein. Und so erscheint es schon merkwürdig, dass ein nagelneuer Film auf DVD deutlich schlechter aussieht, als Filme, die inzwischen mehr als 20 Jahre auf dem Buckel haben. Das liegt vor allem an der Schärfe, die bei "The Day After Tomorrow" überhaupt nicht begeistern kann. Selbst auf kleinen Bildschirmen wirkt das Bild recht soft. Das gesamte Bild wirkt etwas unruhig und gerade Gesichter erscheinen meist sehr verschwommen. Zudem bietet der Film auch einen recht steilen Kontrast, der obendrein auch nicht sonderlich hoch ist. Selbst in den Szenen auf dem weißen Eispanzer, der sich über Nordamerika zieht, erscheint das Bild nicht übermäßig hell. Der Schwarzwert hingegen ist in Ordnung und auch über die Farbsättigung kann man nicht klagen. Die Videobitrate ist mit 4.9 Mbps nicht sehr hoch und produziert ein minimales Blockrauschen.

 

Ton 

Zumindest soundtechnisch bekommt man bei "The Day After Tomorrow" Blockbuster-Niveau geboten. Der theatralische Music Score des Österreichers Harald Kloser legt sich sehr angenehm auf sämtliche Kanäle und sorgt für eine hervorragende räumlich klingende Kulissen. Der Bass geht teilweise verdammt tief in den Keller und dürfte so manchen Subwoofer an die Grenzen des Machbaren treiben, wovon man sich bereits im Vorspann überzeugen kann. Praktisch während der gesamten Laufzeit sind die Surround-Kanäle aktiv. Meist mit einer Mischung aus Music Score und Umgebungsgeräuschen und in den Action-Szenen mit dem altbewährten Emmerich-Rezept, es an allen Ecken und Enden krachen zu lassen, als ob der Weltuntergang nahe. So gibt es auch in "The Day After Tomorrow" wieder Surround-Effekte in Hülle und Fülle, die sich ideal als Vorführmaterial eignen. Während die Klang-Architektur perfekt ist, bekommt man allerdings qualitativ nicht das Optimum geboten. So klingt der Film in den Höhen doch verhältnismäßig schwach und lässt daher ein wenig Klarheit vermissen, die insbesondere die Umgebungsgeräusche noch wesentlich authentischer erklingen lassen würde.

 

Special Features 

Bei den Extras fehlt auf den beiden DVDs ein wenig die Übersichtlichkeit, da die verschiedenen Features auf der zweiten DVDs etwas verschachtelt sind und so auch die beiden wichtigsten Dokumentationen über die Dreharbeiten und die wissenschaftlichen Hintergründe des Klimawandels nicht direkt ins Auge fallen. Diese beiden Features sind sehr umfangreich und vor allem die Doku über den wissenschaftlichen Hintergrund befasst sich wesentlich intensiver mit dem eigentlichen Thema als es der Film selbst tut. Die anderen Extras sind da eher der übliche Kleinkram mit leichtem Schwerpunkt auf die Special Effects. Positiv fällt aber auf, dass auch die "Deleted Scenes" in ordentlicher Bildqualität präsentiert werden.

  • Audiokommentar mit Roland Emmerich und Produzent Mark Gordon

  • Audio-Kommentare von Jeffrey Nachmanoff (Drehbuch) und Ueli Steiger (Kamera) sowie David Brenner (Schnitt) und Barry Chusid (Produktionsdesign)

  • Roland Emmerich über "The Day After Tomorrow" (13:51 min.): Längeres Interview mit Roland Emmerich in deutscher Sprache.

  • Inside Look (02:10 min.): Promo-Trailer für "Alien vs Predator"

     

  • 10 unveröffentlichte Szenen im anamorphen 16:9-Format inklusive optionalem Kommentar (17:42 min.)

  • Die Macht des Schicksals: Forschung und Politik zum weltweiten Klimawandel (60:23 min.)

  • Pre-Producton: Kurze Clips über die Arbeit an den Special Effects, Storyboards und Bilder-Galerien.

  • Production: Auge des Sturms - Die Dreharbeiten zu "The Day After Tomorrow" (68:44 min.)

  • Post Production
    - Ein wahres Feuerwerk: Optische Effekte (31:35 min.)
    - Anatomie des Tons: Endgültige Abmischung im Studio (09:06 min.), Interaktives Demo (01:45 min.): Aus acht Tonspuren kann man sich die einzelnen Surround-Elemente heraussuchen.

  • Global Watch: Auflistung mehrerer Naturphänomene, die möglicherweise erste Anzeichen für eine anstehende Klimaveränderung darstellen.

  • Stadt in Eis: Präsentation der verschiedenen Schauplätze des Weltuntergangs

Review von Karsten Serck und Tobias Wrany (Film)

11.10.2004