Ray |
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Kauf-VÖ: 09.06.2005 |
Original |
Ray |
Anbieter |
Universal Pictures Video (2005) | |
Laufzeit |
146:00 min. (FSK 12) | |
DVD-Typ |
2 x DVD-9 | |
TV-Norm |
PAL | |
Bitrate |
5.98 Mbps (Video: ca. 4.7 Mbps) Kapazitätsausnutzung: 7.60 / 7.95 GB (95 %) |
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Bildformat |
1,85:1 (anamorph) | |
Audiokanäle |
1. Englisch, Dolby Digital 5.1 (384 kbps) 2. Deutsch, Dolby Digital 5.1 (384 kbps) 3. Audio-Kommentar (192 kbps) |
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Untertitel |
Englisch, Deutsch | |
Regionalcode |
2 |
Film
Schon in früher Jugend erblindete Ray Charles: dieses Handicap hinderte ihn
allerdings nicht daran, einer der einflussreichsten Bluesmusiker unserer Zeit zu
werden. Dabei legte er mit einer für seine Zeit unerhörten Kombination von
traditionellen kirchenmusikalischen Elementen und sehr weltlichen Kompositionen
den Grundstein für seine Karriere. Der Weg zum ganz großen Erfolg war
allerdings begleitet von einigen, auch negativen Randerscheinungen. So zeigte
sich Ray im Verlauf seiner Karriere, nicht nur zum Leidwesen seiner Ehefrau,
gegenüber den Reizen des weiblichen Geschlechts ebenso empfänglich, wie in
Hinblick auf die Verführungen des Drogenrausches. Da er sich aber nebenbei
nicht nur als begnadeter Entertainer, sondern auch als gewiefter Geschäftsmann
im Umgang mit den nicht gerade für ihren Altruismus bekannten Plattenbossen
erwies, war sein Aufstieg trotzdem nicht zu stoppen.
Eine filmische Biografie sollte von mehr leben, als nur der perfekten
Personifizierung der Hauptfigur. Trotzdem ist die Darstellung von Jamie Foxx das
herausragende Moment von "Ray". Beeindruckend ist vor allem, wie er es
schafft auf der einen Seite dem echten Ray Charles in Gestik und Sprache so nahe
zu kommen, wie nur irgend möglich, dabei aber trotzdem nicht in starrer und
damit lebloser Imitation stecken bleibt, sondern seine Filmfigur mit eigenem
darstellerischem Format ausfüllt und zu einem ungemein dynamischen Leben
erweckt. Gleichermaßen energiegeladen werden auch die musikalischen
Darbietungen präsentiert, die einen weiteren Aktivposten des Films bieten; was
aber gleichzeitig deutlich macht, dass Anhänger von Blues und Soul mit
"Ray" wesentlich besser bedient sind, als jemand, der mit diesen
Musikstilen eher wenig anfangen kann. Im übrigen zeigt sich das Drehbuch
allenfalls redlich bemüht, dem Fortlauf der Geschichte eine gewisse innere
Spannung einzuhauchen; meist begnügt sich das Buch, wie bei so vielen
Filmbiografien, damit, die wesentlichen Stationen in Ray Charles Leben
abzuarbeiten, wobei sich auch die Regie nicht weiter mit eigenständigen
Impulsen einbringen kann.
Auf der DVD ist neben der Kinofassung auch noch eine erweiterte Fassung mit
mehr als 25 Minuten zusätzlicher Laufzeit. Dafür wurden einfach die auch auf
der zweiten DVD zu findenden Deleted Scenes in den Film integriert. Zudem lässt
sich die längere Fassung auch nicht mit Audio-Kommentar abspielen, was auch
durch User Prohibitions für den Ton unterbunden wird.
Bild
Das Bild wurde sehr auf alt getrimmt. Zwar gibt es einige Momente mit kontrastreichen und farbintensiven Bildern, doch überwiegend erscheint das Bild sehr kontrastarm und im Schwarzwert etwas zu hell, während aber gleichzeitig Details in dunklen Szenen schnell in Schatten verschwinden. Die Farben sind stark verfremdet und weisen einen deutlichen Grünstich auf. Die Farbintensität ist dagegen recht gering. Störungen wie Kratzer sind auf dem Master nicht zu erkennen. Die Schärfe ist nicht sehr hoch. Nur in Nahaufnahmen sind Details gut zu erkennen. Hier wurde augenscheinlich eine deutliche Filterung vorgenommen. Dies wird deutlich in den erweiterten Szenen erkennbar, die zwar nicht in anamorpher Abtastung vorliegen, aber dennoch eine bessere Qualität bieten als der eigentliche Film: Die erweiterten Szenen zeigen weitaus mehr Detail und machen auch die Körnigkeit des Filmmaterials erkennbar, die aufgrund der Filterung in den Bildern der Kinofassung praktisch nicht wahrnehmbar ist. Hier ist ganz deutlich zu sehen, wie die Bildqualität reduziert wurde, was bei vielen DVDs heutzutage so praktiziert wird, aber aufgrund besseren Vergleichsmaterials selten direkt erkennbar wird. Neben der Schärfe ist auch der Kontrast und die Farbgebung der erweiterten Szenen besser als der Rest des Films. Die Kompression zeigt bei einer Videobitrate von im Schnitt weniger als 5 Mbps leichtes Blockrauschen, ist aber ansonsten kaum auffällig.
Ton
In erster Linie dreht es sich bei "Ray" natürlich um die Musik, die den Hintergrund des Films meistens ausfüllt. Umgebungsgeräusche hört man nur dezent heraus und der Film ist auch vielfach recht frontlastig, aber die Musik wird meist sehr raumfüllend wiedergegeben. Da Ray Charles die Hochzeit seiner Karriere lange vor CD, SACD und DVD-Audio hatte, muss man sich zwar mit einem recht muffigen Sound mit dumpfen Bässen und kaum vorhandener Höhenwiedergabe abfinden, doch die Atmosphäre ist klanglich gut gelungen. Die Musikwiedergabe erstreckt sich über alle Kanäle, ohne mit unnötigem Hall versehen worden zu sein, so dass der Film für Musikfreunde ein angenehmes Erlebnis bietet.
User Prohibitions für die Untertitel verhindern ein direktes Umschalten während des laufenden Films, bei der erweiterten Fassung sind auch die Tonspuren gesperrt.
Special Features
- Audiokommentar von Regisseur Taylor Hackford
- Die vollständigen und ungeschnittenen Musikszenen aus dem Film, darunter dem Auftritt von Rae & The Raelettes mit „Hit The Road Jack“
- Metamorphose - Die unglaubliche Verwandlung von Jamie Foxx in Ray Charles, inklusive einer Jam Session des Schauspielers mit Ray Charles persönlich
- Erinnerung an Ray – Freunde und Musiker erinnern sich an Ray Charles
- Zugriff auf die 14 geschnittenen Szenen der erweiterten Fassung von Disc 1
Review von Karsten
Serck
08.06.2005