Der Babynator |
||
Kauf-VÖ: 18.08.2005 |
Original |
The Pacifier |
Anbieter |
Buena Vista Home Entertainment (2005) | |
Laufzeit |
91 min. | |
DVD-Typ |
DVD-9 | |
TV-Norm |
PAL | |
Bitrate |
8-9 Mbps (Video: ca. 8 Mbps) Kapazitätsausnutzung: 7.55 / 7.95 GB (95 %) |
|
Bildformat |
2,35:1 (16:9) | |
Audiokanäle |
1. Deutsch, Dolby Digital 5.1 2. Englisch, Dolby Digital 5.1 3. Türkisch, Dolby Digital 5.1 3. Audio-Kommentar |
|
Untertitel |
Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Türkisch und Arabisch | |
Regionalcode |
2 |
Film
Als Elitekrieger einer Army-Spezialeinheit kann den coolen Shane Wolfe (Vin
Diesel) keine Herausforderung wirklich schrecken. Als dann eines Tages ein
Einsatz doch einmal schief geht, hat er dann allerdings heftig an den Folgen zu
tragen. Shane wird nämlich prompt dazu abdelegiert, der Familie des
Wissenschaftlers, der bei jenem Fehlschlag sein Leben verloren hat, als
Schutzkraft beiseite zu stehen.
Der militärisch-strategische Aspekt der Mission stellt selbstverständlich
einen kleinen Klacks dar. Etwas ganz anderes gilt allerdings dem Umstand, dass
er auch als Kindermädchen fungieren soll und da sieht er sich bald so mancher
Attacke gegenüber, die in keinem Handbuch der Kriegskunst aufgeführt ist,
immerhin hat er es mit den natürlichen, wie absonderlichen Bedürfnissen von so
verschiedenartigen "Kombattanten" wie Säuglingen bis hin zu heftig
Pubertierenden zu tun. Mal ganz abgesehen von der noch immer im Hintergrund
drohenden Gefahr der kriminellen bösen Buben, steht ihm also in Sachen
Familienkrieg eine turbulente Zeit bevor.
Tougher Kerl sieht sich urplötzlich mit einem Stall nerviger Gören
konfrontiert, ist im ersten Moment vollkommen überfordert, ehe dann doch die
Kombination aus gewohntem strategischem Denken und neuer Weichheit zu Friede,
Freude, Eierkuchen führt(und nebenbei werden noch die Bösen fix und alle
gemacht). Ganz genau, dieses Erfolgsrezept wurde schon einmal angerührt und dem
Zuschauer aufgetischt, aber da die Premiere des "Kindergarten Cops"
auch schon über zehn Jahre zurückliegt, schien den Produzenten aus dem Stalle
Disney die Zeit reif für einen Neuaufguss des Sujets. Und läßt man mal den
Umstand beiseite, das zahlreiche Gags ebenso vorhersehbar sind, wie der grobe
Verlauf der Handlung, darf ihnen zumindest zugute gehalten werden, dass
jedenfalls jene Filmkonsumenten, die beim Thema leichte Unterhaltung die Frage
der Originalität weit hintenanstellen und nur einigermaßen störungsfrei
berieselt werden wollen, hier durchaus am richtigen Platz sind. Vin Diesel weist
die richtige Mischung aus muskelbepackter Bissigkeit und sonniger Sympathie auf,
die auch den kurzfristigen Wechsel zwischen grimmiger Kampfmaschine und fürsorglichem
Baby- bzw. Kiddysitter ohne sichtbare Bruchlinie hinbekommt. In seinem locker,
lauen Rahmen macht der "Pacifier" (Babynator) denn durchaus Spaß,
wenn auch seine Funktion als unbeschwerte Familienunterhaltung wegen der
routinierten Professionalität der vereinzelten ernsthaften Actionsequenzen
schon etwas fragwürdig erscheint.
Bild
Wie bei Komödien öfters zu sehen, wurde auch beim "Babynator" darauf geachtet, möglichst lebendige sowie strahlende Farben zu benutzen, was in Verbindung mit der guten technischen Umsetzung durchaus den Spaß am Film steigert. Bildrauschen oder Artefakte sind fast völlig umgangen worden, lediglich bei Szenen, die in etwas dunkleren Räumen spielen, kann das kritische Auge durchaus ein wenig Grund zur Kritik entdecken, was aber schon fast die Suche nach dem Haar in der Suppe gleicht. Besonders hervorstechend ist das hohe Maß an Schärfe, mit der die Entwickler eine große Plastizität des gesamten Bildes erreicht haben, wie beispielsweise am Anfang des Filmes, als eines der Kinder aufwacht und schlaftrunken zum Radiowecker gleicht. Es ist leider eher selten, dass eine in diesem Maße hervorragende visuelle Umsetzung auch bei solch kleinen Details Anwendung findet, noch dazu in diesem Genre. Der zur Verfügung stehende Platz der DVD wurde fast komplett benutzt, was mit einer der Gründe für die gute Bildqualität ist.
Ton
Der Ton kann zwar leider nicht ganz das hohe Niveau der visuellen Umsetzung halten, doch auch hier wird für eine Komödie überdurchschnittlich viel geboten. Zunächst zum positiven: Umgebungsgeräusche und vor allem die Hintergrundmusik werden sinnvoll und häufig benutzt, um die Raumtiefe während der Filmgenusses herzustellen. Hier scheitern häufig viele andere vergleichbare Produktionen und nutzen das Potential moderner Surround-Systeme leider eher selten aus. Schön ist auch, dass mittels basslastiger Musik die tonale Gleichlage zu den eher dialoglastigen Sequenzen zumindest ansatzweise gewahrt bleibt. Etwas verwunderlich ist hingegen, dass leider nicht die Möglichkeit genutzt wurde, in den häufiger auftretenden Action-Sequenzen mehr für das Ohr zu bieten. So kommt es, dass selbst der Kampf des Babynators gegen Samurai-Kämpfer oder selbst ernannte Wrestling-Helden viel eher an ein Gerangel im Kindergarten erinnert, weil den Effekten die nötige Intensität und Direktheit fehlt. Etwas besser präsentiert sich die DVD bei anderen Action-Szenen, wie beispielsweise einer kleineren Auto-Verfolgungsjagd gegen Ende des Filmes, ohne dabei aber komplett an das übliche Niveau "richtiger" Actionfilme heranzureichen. Der Großteil des Filmes besteht aber nach wie vor aus Dialogen, so dass eine gute Stimmdarstellung essentiell wichtig ist. Hier verhält sich die Situation wie die gesamte akustische Darbietung: nicht schlecht, aber einige unnötige Patzer trüben das Bild: die Synchronstimme des Babynators wird mit großen Stimmvolumen abgebildet und mit einer hohen Sprachverständlichkeit versehen, doch wir vermissen auch hier leider wieder den letzten Schliff in der Hochtondarstellung (und den ursprünglichen Syncronsprecher). Selbst den Stimmen der kleinen Kinder mangelt es an Höhen, mit dem Ergebnis das sämtliche Dialoge etwas zu dumpf erklingen. Dennoch: unter Berücksichtung des Genres und der darin sonst (leider) oft zu beobachtenden akustischen Totalausfälle kann der Babynator zumindest teilweise akustisch Gefallen. Hierfür vergeben wir mit viel gutem Willen 4 Punkte.
Special Features
- Audio Kommentar mit Regisseur Adam Shankman und den Drehbuchautoren
- Pannen vom Dreh
- Zusätzliche Szenen
- Spass am Set mit Brad Garrett
- Am Set mit Vin Diesel: Action Held / Netter Kerl
- TV-Spots: "Sondereinsatz"
Review von Lars Mette und Tobias Wrany (Film)
31.08.2005