Casino Royale |
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Original |
Casino Royale |
Anbieter |
Sony Pictures Home Entertainment (2007) | |
Laufzeit |
144:34 min. | |
Bildformat |
2,40:1 | |
Audiokanäle |
1. Englisch, Dolby Digital 5.1 2. Deutsch, Dolby Digital 5.1 3. Deutsch, PCM 5.1 |
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Untertitel |
Englisch, Deutsch, Türkisch | |
Regionalcode |
B | |
VÖ-Termin |
23.03.2007 |
Film 84 %
CASINO ROYALE stellt JAMES BOND vor, bevor er seine Lizenz zum Töten erhielt. Doch dieser Bond ist keineswegs weniger gefährlich, und nach zwei professionellen Anschlägen innerhalb kurzer Zeit wird er in den "00"-Status befördert. "M" (Judi Dench), die Chefin des britischen Secret Service, schickt den soeben beförderten 007 auf seine erste Mission, die ihn nach Madagaskar, auf die Bahamas und schließlich nach Montenegro führt, wo er Le Chiffre gegenübersteht, einem rücksichtslosen Finanzier, der von seiner Kundschaft aus dem Terroristenmilieu bedroht wird und nun bei einem Pokerspiel im Casino Royale seine Kasse aufzufüllen versucht. "M" unterstellt Bond dem wachsamen Auge der Finanzbeamtin Vesper Lynd. Zunächst zweifelt Bond an Vespers Fähigkeiten, doch während die beiden gemeinsam diverse Gefahren meistern, wächst sein Interesse an ihr. Dann treffen Le Chiffres Gerissenheit und Grausamkeit die beiden Agenten auf eine Weise, die Bonds Erwartungen übersteigt, und er lernt seine wichtigste Lektion: Vertraue niemandem!
Auf einem jener "vorher - nachher"-Doppelbilder wäre bei
Kommentaren zum neuen Mr. Bond auf der einen Seite (vor dem Filmstart) ein
blondes Weichei zu sehen, das weder richtig schwimmen, noch Auto fahren kann, während
gegenüber einer der coolsten, charismatischsten und menschlichsten 007-Agenten
zu erkennen wäre. Es mag natürlich ein wenig merkwürdig anmuten, dass
objektiv betrachtet auf beiden Seiten tatsächlich ein und dieselbe Person zu
sehen ist, aber dies würde ja bedeuten, dass sich der eine oder andere bei der
Vorabberichterstattung von haltlosen und böswilligen Vorurteilen hat leiten
lassen, was doch eigentlich gar nicht sein kann. Das Publikum jedenfalls darf
sich über ein überdurchschnittlich gelungenes Abenteuer des populären
britischen Staatsbediensteten freuen, mit einer starken Geschichte und ebenso
starken Figuren, verkörpert von durchweg überzeugenden Akteuren, sehenswerten
Action-Sequenzen und dichter Atmosphäre.
Man mag vielleicht kurz über die Ausgangslage der Story stolpern, wonach eine
eindeutig im hier und jetzt angesiedelte Handlung plötzlich den doch eigentlich
altgedienten Kämpen James Bond quasi als Azubi präsentiert, weiter irritieren
kann dies aber nicht, zum einen wird ja mit Daniel Craig sowieso ein neuer
Hauptdarsteller eingelernt und außerdem basiert die Handlung im Gegensatz zu
den letzten Bond-Streifen tatsächlich auf einem frühen Roman des Bond-Schöpfers
Ian Flemming. Angenehm auch, dass die Action-Effekte, wie von den Produzenten
versprochen, wieder überwiegend "handgemacht" sind; ein bewährtes
Konzept, folgte doch schon auf das Weltraumabenteuer "Moonraker", mit
seinen (peinlichen) Star Wars Anleihen, der erdgebundene und mit guter
Geschichte glänzende "For Your Eyes Only" (In tödlicher Mission). Es
ist also absolut nicht notwendig, sich ausschließlich auf den nächsten
Auftritt von James Bond zu freuen, sondern kann erst einmal den aktuellen Film
in seiner ganzen Überlänge genießen - und danach spaßeshalber vielleicht
noch einmal die gleichnamige (da auf dem gleichen Roman basierende) Parodie aus
dem Jahre 1967 ansehen, die zwar reichlich überdreht daherkommt, aber immerhin
als Bösewichte Schauspielgrößen wie Woody Allen oder Orson Welles (als
LeChiffre) aufzubieten hat.
Bild 88 %
Der Wechsel von "James Bond" in die (durch den MGM-Erwerb erfolgte) Verantwortung von Sony macht sich nicht nur durch das Product Placement von Sony-Produkten bemerkbar. Auch die Optik des Films entspricht dem eigenwilligen Stil vieler heutiger Sony-Produktionen mit überhöhtem Kontrast und der auffälligen Farbgebung, die sehr rot- und noch deutlicher gelbstichig ist. So wirkt das Meerwasser, welches immer wieder im Film zu sehen ist, weniger ozeanblau als vielmehr grün und es gibt kaum eine Szene, in der das Bild wirklich natürlich wirkt. Der Kontrast ist so überhöht, dass helle Bildbereiche überstrahlen und der Film in dunklen Bildbereichen schnell Schatten zeigt. Gerade in dunklen Szenen fehlt es dem Bild an Tiefe.
Die Bildschärfe, die "Casino Royale" auf dieser Blu-ray Disc bietet, ist hingegen exzellent. Die erste Kamera-Einstellung in Kapitel 15 z.B. wirkt so scharf, dass man wirklich meint, live dabei zu sein und lässt jedes feine Detail dieser Szenerie erkennen. Der gesamte Film ist durchgängig auf diesem hohen Qualitätsniveau und es gibt kaum eine Szene zu sehen, in der das Bild unscharf wirkt. Auch die feine Körnigkeit des Films wird von der Blu-ray Disc exzellent redproduziert. Komprimiert wurde "Casino Royale" mit dem MPEG4-AVC-Codec und einer hohen Bitrate die sich im Bereich von 20 bis 32 Mbps bewegt und niemals Artefakte oder Unregelmäßigkeiten erkennen lässt.
Zwar bietet "Casino Royale" im Gegensatz zur DVD ein richtig scharfes Bild. Nichtsdestotrotz ist auch an der Blu-ray Disc die starke optische Verfremdung zu kritisieren, die in qualitativer Hinsicht das Bild nur verschlechtert und obendrein auch überhaupt nicht zum Stil passt, der die James Bond-Filme über die Jahre geprägt hat. Durch die Verfremdung verliert das Bild an Tiefe und die Farbgebung ist nur dann genießbar, wenn man ohnehin den ganzen Tag mit aufgesetzter Sonnenbrille verbringt. Mit der Qualität, die der noch nicht so schlimm verfremdete HDTV-Trailer bietet, den man u.a. auf der Blu-ray Disc "Vertical Limit" findet und den Playstation 3-User über das Playstation Network auf ihre Konsole laden können, wäre "Casino Royale" hingegen mit Sicherheit eine Referenz-Disc geworden.
Ton 100 %
Der Surround-Mix bietet ein extrem räumliches Klangbild und viele Effekte. Bereits von Beginn an kann die DVD durch die hohe Räumlichkeit überzeugen. Selbst in Szenen, die eigentlich nur durch Dialoge dominiert werden, sind Hintergrundgeräusche deutlich zu vernehmen, so dass man sich mitten in den Film hinein versetzt fühlt. Die hohe Dynamik und der sehr präsente Music Score sorgen für eine sehr lebendige Atmosphäre. Die Unterstützung der Surround-Kanäle ist sehr dominant und Effekte werden mit viel räumlichem Detail wiedergegeben. Auch klanglich überzeugt "Casino Royale". Neben der kräftigen Basswiedergabe klingen auch die Höhen glasklar und sorgen somit dafür, dass der Raumklang selbst in leisen Sequenzen immer sehr transparent klingt.
Der PCM-Track auf dieser Blu-ray Disc übertrumpft den bereits guten Sound der DVD noch einmal deutlich. Die Klanqualität der verschiedenen Tonspuren ist auf niedrigem Pegel noch praktisch identisch, weswegen sich auch niemand wundern muss, in den ruhigen Szenen des Films kaum einen Unterschied heraushören zu können. In den Action-Szenen, an denen es traditionell James Bond-Filmen nicht mangelt, bietet der PCM-Track hingegen noch einmal ein deutliches Plus an Dynamik und räumlicher Weite, was im Direktvergleich den normalen Dolby Digital-Track klingen lässt wie einen Night Theater-Mix. Auf hohem Pegel wirkt der gesamte Sound noch einmal wesentlich satter und bietet eine Qualität, an die (wenn überhaupt) nur wenige Kinos herankommen dürften.
Special Features
- Daniel Craig wird Bond (HDTV)
- James Bond: For Real (HDTV)
- Bond Girls Are Forever: Im Club der Bond Girls, Die Bond Girls der 70er & 80er, Bond Girls - Die neue Generation
- Musikvideo: Chris Cornell "You Know My Name"
- HDTV-Trailer (Das Streben nach Glück, Schräger als Fiktion, Demnächst auf Blu-ray)
- HDTV-Testbilder (Eingabe 7669 im Hauptmenü)
Review von Karsten Serck 27.03.2007